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Magazin – sport auto 2/2017

Die Ausgabe 2/2017 der sport auto ist schon im Handel erhältlich und blickt in die Welt der schnellen und sportlichen Autos sowie auf den Motorsport. Im Vorwort setzt sich Marcus Schurig mit einem Leserbrief auseinander. So geht er der Frage nach, ob heutzutage die Begeisterung für Sportwagen noch angemessen ist.

Alfa Romeo hat mit der Weltpremiere der neuen Giulia auf der IAA im letzten Jahr für Aufsehen gesorgt. Mit der Giulia kehrt die Marke in ihr altes Profil zurück und bietet wieder eine sportliche Limousine an. Der neue Plattform macht endlich wieder einen Heckantrieb möglich und durch die Verwandtschaft zu Ferrari zeichnet sich der Motor als echtes Sahnestück aus. Nach einem ersten Fahrbericht in der sport auto 6/2016 folgt nun ein Vergleich mit dem Mercedes-AMG C 63 S. Beide Sportlimousinen warten mit einer Leistung von 510 PS auf. Der Mercedes setzt dabei auf einen turbogeladenen V8-Motor mit knapp 4 Liter Hubraum, der Alfa Romeo hingegen hat 3 Liter Hubraum auf sechs Zylinder verteilt, Turboaufladung hat er aber ebenfalls. Redakteur Stefan Helmreich bringt die Stärken und Schwächen der beiden Kontrahenten in einem umfangreichen Bericht zu Tage und für viele wird der Ausgang des Vergleichs überraschen. Mit der Giulia Quadrifoglio hat Alfa Romeo in jedem Fall eine Interessante Alternativ zu den zumeist deutschen Sportlimousinen im Programm.

Das Thema Tuning findet in der sport auto auch immer wieder seinen würdigen Platz und in der neuen Ausgabe zeigt sich ein echtes Highlight. Der TechArt GT Street R stellt die Aufbaustufe des Porsche 911 Turbo S dar. Mit auffälligen Anbauteilen ist der GT Street R keine Alternative für Schüchterne, schon gar nicht in der gezeigten Farbgebung. Aber alle Änderungen waren im Sinne der Fahrdynamik und verfolgen in erste Linie das Ziel die gesteigerte Leistung perfekt auf die Straße und die Rennstrecke umzusetzen. So zeigen sich Radhausentüftungen im Stile des 911 GT 3 RS, die aber Eigenanfertigungen von TechArt darstellen. Vorne gibt es zudem Sideblades, die für einen optimalen Luftstrom um das Radhaus erzeugen. Ein großer, ausfahrbarer Heckspoiler fehlt dann ebensowenig wie der feste Überrollbügel und die entfernte Rückbank. Hier finden nun eine Tasche und der Helm seinen Platz. Aber nicht nur optisch setzt der GT Street R Highlights. Der Motor leistet nach der Kur in Leonberg stattliche 720 PS und ermöglicht eine Beschleunigung auf 100 km/h in nur 2,7 Sekunden. Auftritt und Leistung sind also über jeden Zweifel erhaben und letztendlich kann ja jeder selbst entscheiden ob ihm dieses knapp über 370.000 Euro wert ist. Der TechArt GT Street R ist ein Paradebespiel für extremes Tuning und das entsprechende Salz in der Suppe. Schön das solche Autos auch immer wieder vorgestellt werden.

Weitere Themen im Test- und Technik-Teil der sport auto 2/2017: Test der Chevrolet Corvette Grand Sport, ein weiterer Test mit dem Audi R8 Spyder, der Supertest mit dem neuen Honda NSX und in Vergleichstest stehen sich der Audi TTS, der BMW M420i und der Porsche 718 Cayman gegenüber. Der englische Aston Martin V12 Vanquish S stellt sich ebenfalls einem Test, Alpina B7 Biturbo und Audi S8 Plus treten gegeneinander im Vergleichstest an, der Lexus LC 500 wird in einem Fahrbericht vorgestellt, ein Bericht zu den Ferrari Days in Hockenheim und bei den Gebrauchtwagen blickt das Magazin diesmal auf den Toyota GT 86 und den Volkswagen Scirocco.

Im Winter finden auf den Rennstrecke rund um die Welt naturgegeben relativ wenig Rennen statt. Nichtsdestotrotz bietet die sport auto auch in dieser Ausgabe einige interessante Bericht über diverse Motorsport-Serien. Die WEC stellt die technologisch wohl fortschrittlichste Rennserie der Welt dar und wurde so nach fast jedem Rennen in der sport auto mit einer zusätzlichen Analyse bedacht. Nun folgt die Nachbetrachtung der kompletten Saison in eine weiteren rennübergreifenden Analyse und zeigt alles rund um die LMP1- und GTE-Klasse. Vor allem die Faktoren Geschwindigkeit, Zuverlässigkeit aber auch Glück spielen bei jedem Rennen eine bestimmte Rolle. Bei ersten Punkt ist sicherlich erstaunlich das Audi beim Speed die Nase vorne hatte. Die Ingolstädter stellten bei fünf von neun Rennen das schnellste Auto. Toyota war im Vorjahr hier sehr stark, bildete in 2016 aber das Schlusslicht. Porsche war nah dran an Audi und konnte zudem mit absoluter Zuverlässigkeit punkten. Auch bei den Boxenstopps waren die Zuffenhausener vorne. Dazu kam das notwendige Glück und die Möglichkeit die Schwächen der Gegner auszunutzen. Man erinnere sich nur an das Drama um Toyota in Le Mans.
In der GTE war die große Schwierigkeit die Balance of Performance der beiden neuen Rennwagen einzustufen. Der Ford GT und der Ferrari 488 GTE waren mit der Turbo-Technologie und dem Mittelmotorkonzept generell schon Rennwagen mit hohen Veranlagungen. Aber die Einstufung wollte leider nicht richtig gelingen und es wird schon von geplanten Ergebnissen geredet. So stand das Saisonhighlight Le Mans unter dem Kampf Ford gegen Ferrari, genau wie von 50 Jahren. Aston Martin gelang endlich die erste Meisterschaft und auch dies ist auch die Einstufungen zurückzuführen. Herausragend zeigt sich bei der Analyse die gefahrenen Kilometer pro Stint von Ferrari, sie waren in der Lage mit ihrem hocheffizienten Triebwerk zwischen 12 und 20 km mehr zurückzulegen als die Konkurrenz! Beeindruckend. Man darf nun gespannt sein auf die neue Saison die vor allem in der GTE-Klasse mit dem neuen Porsche 911 RSR.

Die Sportwagen-Szene in den USA unterscheidet sich schon immer ein wenig von der in Europa und brachte vor 14 Jahren neue Prototypen hervor. DP steht für Daytona Prototype und wurden entworfen um die Kosten besser zu regulieren. Die ab 2003 eingesetzten DP’s boten bei ihrer Premiere bei den 24 Stunden von Daytona noch ein erschreckendes Bild ab. So gewann ein Porsche 911 und die Topklassen-Fahrzeuge waren fast alle ausgefallen, aber bis zur diesjährig letzten Saison in der die DP’s startberechtigt sind wurden immerhin 103 Fahrzeuge gebaut. Dabei waren insgesamt neun Hersteller dran beteiligt. Bekannt wurden die DP’s aber vor allem durch ihr gewöhnungsbedürftiges Äußeres. Mit den übergroßen Cockpit, die aus Sicherheitsgründen ein Abnehmen des Helms im Cockpit gewährleisten sollten, bekamen sie schnell den Spitznamen Proto-Turtles. In drei Generationen wurden die Rennwagen immer weiter verbessert, aber auch die Kosten stiegen so immer weiter. Trotzdem bekamen die Teams mir dem DP’s die Möglichkeit durch eine hohe Gleich-Teile-Strategie mit fast gleichwertigen Rennwagen gegeneinander anzutreten. Mit der diesjährigen Saison werden die DP’s durch die neuen DPI abgelöst, dies steht für Daytona Prototype International. Hier haben mit Cadillac, Nissan und Mazda schon drei Hersteller ihre Rennwagen vorgestellt und werden das erste Rennen bei den 24 Stunden von Daytona bestreiten. Die DPI’s sollten den Teams die Möglichkeit geben diese Rennwagen auch in Europa einzusetzen, um z.B. in Le Mans anzutreten. Diese Planungen mussten aber wegen Differenzen zwischen der IMSA und dem ACO nun doch nicht möglich sein. So bleiben Sie weiterhin eine rein amerikanische Rennklasse.

In der sport auto 2/17 gibt es dazu noch folgendes aus dem Bereich Motorsport zu entdecken: eine Reportage zu Nico Rosberg als frisch gebackener und zurückgetretener Formel 1-Weltmeister, die deutsche Rallye-Meister bei Einsatz in der Asien-Pazifik-Meisterschaft, ein Interview mit Marc Webber, ein Bericht zum Finale der International GT Challenge, ein Porträt über Enzo Ide und schließlich die immer wieder diskutierte Rolle der Gelbphasen in der Langstreckenmeisterschaft.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: TECHART, Marco Rassfeld