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Magazin – Sonderheft – 70 Jahre Ferrari

Auf 70 Jahre kann eine der bekanntesten Automarken der Welt mittlerweile zurückblicken. Ferrari fasziniert heute ebenso wie in der Vergangenheit und zeigt eine immer noch enge Verbundenheit von Motorsport zu Serienfahrzeugen. Eine Sonderausgabe der edlen auto motor und sport EDITION blickt zurück auf 70 Jahre Ferrari …

Das inzwischen fraglos legendäre Cavallino rampante zeigt sich glänzend auf dem Titel auf einem klassischen Rot, welches für viele Ferrari bis heute die Farbe der Wahl ist. Wieder mal ist die Ausgabe ein optischer Leckerbissen und glänzt im Zeitschriftenregal. Im Vorwort erzählt Ralph Alex von seiner ersten Begegnung mit Luca di Montezemolo in Maranello und gibt einen Vorgeschmack auf den Inhalt des Sonderheftes. Der erste Bericht führt ebenfalls nach Maranello und lässt die Leser teilhaben an den Möglichkeiten, die ein Besuch bei Ferrari bieten kann. Auch ein Besuch beim Stammrestaurant der Formel 1-Fahrer von Ferrari lässt sich Redakteur Marcus Peters nicht entgehen und schildert seine Erlebnisse. Nach einem Buchtipp zum Buch Enzo Ferrari – Seine 32 schönsten Automobile folgt der erste Artikel aus der Historie der auto motor und sport. In einem Interview äußerst sich Enzo Ferrari zu vielen Themen rund um die damaligen Ereignisse im Rennsport und schnell lässt sich hier die direkte und kompromisslose Art von Ferrari erkennen. Einen weiteren Auftritt hat Enzo Ferrari beim Besuch in Maranello aus dem Jahr 1965. Der Fotobericht mit Aufnahmen von Julius Weitmann zeigt wirklich tolle Bilder aus der damaligen Zeit. Ins Detail geht dann ein Test mit einem Ferrari 250 GT aus der Motor Revue 1958.

Das der Motorsport mit der Marke Ferrari zwingend in Verbindung steht, beweist ein Rückblick auf die Einsätze in der Formel 1. Die Scuderia Ferrari ist seit dem ersten Jahr mit ihren Rennwagen im Einsatz der Königsklasse und hat im Laufe der Zeit viele Höhen und Tiefen durchlebt. In dem Bericht blickt das Sonderheft zurück auf die Geschichte in der höchsten Motorsportklasse und einige Bilder bilden nach Dekaden sortiert einen passenden Rahmen. Hier lassen sich einige der interessanten Rennwagen ebenso entdecken wie einige Fahrer die Ferrari zum Erfolg führen konnten. Auch die Erfolge in der Marken-Weltmeisterschaft bleiben nicht unerwähnt und finden sich in einem kurzen Abschnitt wieder. Da Michael Schumacher mit seinen Einsätze für Ferrari in der Formel 1 eine besonders erfolgreiche Ära prägte, blickt das Sonderheft mit einem ebenfalls besonderen Bericht darauf zurück. Mit jeweils drei Ausklappseiten zeigt sich eine tolle Bildergalerie mit den wichtigsten Schumacher-Ferrari-Ereignissen. Eine kleine Statistik, welche alle Formel 1-Siegfahrer für Ferrari aufzeigt unterstreicht die Wichtigkeit von Schumacher für Ferrari nochmals deutlich.

Weitere klassische Testberichte zeigen den Dino 246 GT von 1971, den 365 GTB/4 aus dem Jahr 1973 und den 308 GTS von 1978. Einige Illustrationen von Helge Jepsen blicken zurück auf tolle Modelle der Marke Ferrari und sind schlichtweg faszinierend. Bemerkenswert und gleichfalls sehr löblich ist hier die großflächige Abbildung der Illustrationen, die neben wichtigen Rennwagen sogar einen Renntransporter zeigt. Der Detailreichtum beeindruckt den Betrachter und die Auswahl der Modelle zeugt von echtem Hintergrundwissen. Mit dem Ferrari Testarossa belebte Ferrari eine im Motorsport legendäre Modellbezeichnung in Form eines Straßensportwagens im Jahr 1985 wieder. Ein Test aus dem auto motor sport 11/1985 zeigt einen detaillierten Eindruck des damaligen Spitzenmodells von Ferrari.

1988 schließlich zeigte das Magazin tolle Impressionen von damals noch neuen und heute schon legendären F 40 und einer Replika des Ferrari 125 S, auch diese finden sich im Sonderheft wieder. Niki Lauda verfasste ein Porträt über seinen damaligen Chef Enzo Ferrari und schildert dabei seine ganz persönlichen Eindrucke. Das auch ein Pfarrer mit dem Team von Ferrari unterwegs war ist ebenso legendär und zeigt ein Bericht aus dem Jahr 1991. Weiter geht es mit einem Test über den F355 Spider von 1995, der sich ausnahmsweise im frechen Gelb zeigt. Eine Reportage blickt anschließend auf die Ferrari Days im Jahr 1995. Mit dem 550 Maranello brachte Ferrari das Layout des Frontmotor-Ferrari im Jahr 1996 zurück in die Gegenwart und diese Tradition wird bis heute fortgeführt. Mit dem 456 GTA hatte man sogar einen echten Gran Turismo mit Automatik im Angebot der sich auch dem Testurteil stellen musste.

Der vom Rennsport zur Serie wichtige Technologietransfer ist bei Ferrari seit Beginn an ein wichtiger Bestandteil der DNA und ein Bericht aus dem Jahr 2002 zeigt die Parallelen von Formel-Rennwagen zum 360 Modena. 2005 unternahm Jens Katemann eine beneidenswerte Reise in einem F430 durch die Toskana und 2011 zeigte sich der neue FF im Test. Ein Modell welches durch den Allradantrieb und auch durch die viersitzige Auslegung das Portfolio von Ferrari erweiterte. Das Kürzel GTO steht für Gran Turismo Omologato und der erste 250 GTO war ebenso wie der 288 GTO eigentlich für den Einsatz im Rennsport bestimmt. Der moderne 599 GTO trägt das Kürzel 2012 in die Gegenwart und tolle Impressionen bietet das Treffen der drei GTO’s. Ein weiterer Test zeigt dem F12 und abermals tolle Impressionen bietet ein Ferrari-Turbo-Vergleich mit dem 208 GTB Turbo, dem 288 GTO, dem F40 und dem 488 GTB. Zum Schluss gibt es noch entscheidene Argumente um die Faszination eines Sportwagen nachzuvollziehen und schließlich blickt ein Essay auf die sehr seltenen und aufwendigen Prospekte von Ferrari.

Fazit: Ein toller Streifzug durch die Geschichte von Ferrari bietet das neue Sonderheft aus der auto motor und sport EDITION. Für 9,99€ zeigt das hochwertig aufgemachte Sonderheft viele tolle historische Berichte, welche ungeschminkt die damalige Meinung wiedergeben. Dazu einige neue Berichte die zurückblicken auf den Motorsport und die Faszination der italienischen Marke. Für Fans ein Muss!

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Motor Presse Stuttgart, Marco Rassfeld