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Magazin – sport auto 4/2017

Auf der Messe in Genf zeigen die Hersteller traditionell die neusten Modelle. Im Vorwort erläutert der Chefredakteur der sport auto, Marcus Schurig warum der Besuch der Messe diesmal bewusst ausgelassen wurde. Die Gründe dafür erscheinen sinnvoll und nachvollziehbar und fördern die Schluss-Aussage: „Wir fahren lieber zum Messen nach Hockenheim, als zur Messe nach Genf.“ Einige Neuheiten finden sich aber auch so im Heft, neben weiteren Highlights.

Der BMW Alpina B5 Biturbo zeigt sich in der sport auto so auch statt nur in muffigen Messehallen gleich im Fahrbericht. Im noch vollen optischen Trankleid konnte Jens Dralle Platz nehmen in einem Testwagen um einen ersten Eindruck vom zunächst sportlichen BMW 5er zu erhalten. Ehe der offizielle M5 erscheint ist der neue B5 Biturbo auf Basis des 540i xDrive mit über 600 PS weit mehr als eine Alternative. Statt des serienmäßigen Sechszylinders nimmt ein V8-Motor unter der Haube Platz und wird durch mehr Ladedruck und größere Ladeluftkühler noch optimiert. Als Antrieb nutzt der BMW Alpina eine spezifische Abstimmung des x-Drive-Allradsystem von BMW um gemeinsam mit der Hinterachslenkung ein dynamisches Fahrgefühl zu erreichen. Natürlich stehen auch unterschiedliche Fahrdynamik-Programme zur Verfügung die dem Fahrer die Möglichkeit geben auch auf eine gewisse Portion Komfort nicht zu verzichten. Der hohe Langstreckenkomfort ist bei einem BMW Alpina schließlich mindestens genauso wichtig. Eine Premiere stellen die Reifen von Pirelli dar, die zum ersten Mal bei einem BMW Alpina zum Einsatz kommen und in Zusammenarbeit mit den Italiener entwickelt wurden. Bisher waren die BMW Alpina ausschließlich auf Michelin unterwegs. So ein Fahrbericht ist sicher interessanter als ein Besuch auf der Messe.

Der Porsche 911 GT3 ist eine weiteres Messehighlight in Genf und auch hier stellt die sport auto das Modell ebenfalls schon vor. Dazu vereinigt man den ersten GT3 von 1999 der Baureihe 996 mit dem neuen GT3 im Fotostudio. Hier rückt Fotograf Hans-Dieter Seufert die beiden Brüder im Geist ins rechte Licht. Da der neue GT3 zum damaligen Zeitpunkt noch geheim war, fanden die Shootings unter hohen Sicherheitsanforderungen statt. Zum Modell liefert Christian Gebhardt dann auch die entsprechende Geschichte zur Entstehung der Idee des GT3. Der erste GT3 nutzte den Motor des Rennmodells GT1, gezähmt auf 360 PS. Der Saugmotor hatte mit dem nur 1.350 kg leichten 911 GT3 allerdings leichtes Spiel. Das neuste Modell aus der Baureihe 991.2 nutzt ebenfalls einen Saugmotor und stellt aber heute stattliche 500 PS zur Verfügung. Das Gewicht von beachtlichen 1.430 kg ermöglicht heute ein Leistungsgewicht von 2,9 kg/PS. Dies stellt gegen über den 3,75 kg/PS des 996 einen neuen Spitzenwert dar. Auch bei Getriebe können sich die Sportwagenfans freuen, denn der 911 GT3 ist neben dem PDK-Getriebe auch mit klassischer Handschaltung erhältlich und zwar ohne Einschränkungen der Drehzahl wie bei 911 R. Gewaltige 9.000 Umdrehungen pro Minute lässt der 4-Liter große Motor nun zu. Der Supertest kann jetzt schon mit Spannung erwartet werden.

Folgende Themen aus dem Test & Technik-Teil finden sich ebenfalls noch in der sport auto 04/2017: Doppeltest mit dem Renn-Manthey-Porsche 911 GT3 R und dem optimierten Manthay-Porsche 911 GT3 RS MR, Vergleichstest mit dem Audi S3 und dem BMW M140i xDrive und der Supertest zeigt diesmal den Mini John Cooper Works mit Pro-Fahrwerk. Dazu gibt es noch Impression mit den Handschaltern Aston Martin V12 Vantage S, BMW M2, Chevrolet Corvette Z06, Porsche 911 R und Volkswagen Polo GTI, Fahrberichte mit dem Mazda MX-5 RF und dem Bentley Continental Supersports und ein Vergleichstest mit dem Audi RS 7 Sportback Performance, BMW M6 Gran Coupé Competition und Porsche Panamera Turbo. Beim Reifentest zeigen sieben Sommerreifen und drei Semi-Slicks in der Größe 225/40R18Y ihre Stärken und Schwächen und der Gebrauchtwagenratgeber zeigt den Fiat Panda 100 HP, Suzuki Swift Sport und VW Lupo GTI.

In der Rallye-WM zeigt sich der Neueinsteiger Toyota in überraschend guter Verfassung und die sport auto deckt die Gründe für den schnellen Erfolg des vom Tommi Mäkinen eingesetzten Japaners auf. So schaffte der Yaris WRC es mit Jari-Matti Latvala am Steuer bei der Schweden Rallye schon beim zweiten Einsatz auf den Spitzenplatz. Erstmals seit 1999 konnte ein Toyota wieder einen Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft feiern, damit hatte wohl kaum jemand gerechnet. Bei den eingesessenen Hersteller der Szene in Form von Citroën, Ford und Hyundai waren die extremen Yaris zunächst nicht ernst genommen worden. Dies dürfte sich spätestens nun geändert haben und auch der bei Volkswagen nicht immer glücklich wirkenden Latvala ist nun eine echter Spitzenfahrer. Durch die Erfahrung die Teamchef Mäkinen an seine Fahrer und auch an das gesamte Team weitergeben kann, ist auch weiterhin mit den Japaner zu rechnen. Mit zwar harter, aber eben auch erfolgreicher Hand führt der Finne nun Regie und scheint einen neuen Spielplatz gefunden zu haben. Toller Hintergrund-Bericht zur Überraschung in der Rallye-WM.

Die Formel 1 steht vor dem Start in eine neue Saison und die sport auto blickt vorab auf alle Neuerung und setzt dabei die Rennwagen von Mercedes-AMG, Ferrari und Red Bull in den Fokus. Durch die nunmehr optisch deutlich aggressiveren Optik stellen die Rennwagen mit endlich wieder extrem breiten Reifen die Spitzenklasse dar. Die Ansätze der vermutlich wichtigsten Titelanwärter könnte dabei verschiedener nicht sein. So stellte Mercedes-AMG mit dem W08 ein aerodynamisch extrem kompliziertes Auto vor, Red Bull zeigt eine recht einfache Umsetzung und Ferrari wählt den Mittelweg. An jedem Rennwagen lassen sich aber interessante Details entdecken, die ausschließlich der möglichen Rennperformance unterstellt sind. Auch die anderen Hersteller werden kurz vorgestellt und eine Übersicht alles Änderungen an den Autos für 2017 werden übersichtlich präsentiert. Eine gute Vorbereitung auf die neue Saison in die Königsklasse des Motorsports.

Dann lässt sich noch folgendes entdecken: Ein Blick auf einige Rennfahrer aus Neuseeland, ein Report zur Zukunft der LMP1-Klasse, ein Interview mit Stéphane Rathel und ein Blick auf die Dominanz der Cadillac DPI-Rennwagen. Dazu passend folgt noch ein Blick auf die Austarierung der Rennwagen bei der IMSA und ein Bericht zur geplanten Erweiterung des Rennkalender des Rallye-WM.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Toyota, Marco Rassfeld