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Buch – The Essence

From DB2 to DB6 – der Buchuntertitel macht den Kennern sofort klar, um welche Fahrzeuge es sich im Buch handelt wird. Die klassischen Aston Martin-Modelle, welche zu ihrer Zeit dafür sorgten, dass die englische Marke sich auch international einen sehr guten Ruf erarbeiten konnte. Dabei trug natürlich auch der Auftirtt der Modelle in den James Bond-Filmen einen nicht zu unterschätzenden Teil bei. Im luxemburger Verlag AD’VANTAGED erschien nun ein umfassenden Werk dieser prägenden Modelle …

Im edlen Silbern präsentiert sich der Schuber in dem sich zwei Bände befinden.

Das Buch selbst ist schon auf dem ersten Blick eine beeindruckende Erscheinung um kommt in zwei Bänden im Schuber daher. Der Schuber ist dabei im geprägtem silbernen Finish umgesetzt und auf beiden Seiten zeigt sich jeweils ein DB-Logo. Auf dem Rücken des Schubers findet man dann noch den Buchtitel, der mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit schlicht The Essence lautet. Nachdem man die Bände aus dem Schuber geholt hat zeigen zwei großformatige Titelbilder mit einem Modell der im Band vorgestellten Fahrzeuge. Die Exklusivität des Werks unterstreicht auch eine Limitierung auf 2.000 nummerierte Exemplare, in denen sich die Abbildung von über 130 Fahrzeugen befinden. Erwähnenswert ist ebenso, dass der Autor hierbei auf die Spezial- und Rennmodelle bewusst verzichtet und den Fokus auf die Serienmodelle legt. So findet man keine Zagats oder auch keinen DB3 in den Bändern wieder. Um diese Masse an Bildern un Informationen zusammenzutragen wandte der Autor über 10 Jahre und mehr als 6.000 Stunden Arbeit auf. Viel mehr Hingabe kann man wohl kaum erwarten.

Viele Abbildungen zeigen viele Details der englischen Sportwagen.

Volume 1 widmet sich dann in korrekter chronologischer Reihenfolge zunächst den Modellen DB2 bis DB Mark III. Nachdem Aufschlagen gelangt man als ersten zum Vorwort, welches aus der Feder von Kingsley Riding-Felce stammt, dem Direktor von Aston Martin Lagonda Limited. Es folgt noch eine Einleitung und eine weitere Erläuterung zu den Hintergründen zu diesem Werk. Hier erläutert der Autor seine persönliche Geschichte mit den Modellen von Aston Martin und seine Passion für’s Fotografien. Nach mehreren Treffen im Aston Martin’s Owners Club stieg die Begeisterung und die Idee, gemeinsam mit seinem Freund Phillipe Blesin ein Buch über die klassischen Aston Martin aus der David Brown-Ära zu verwirklichen. Leider erlebt Phillipe Blesin die Verwirkung des Werks nicht mehr, da er im Mai 2017 verstarb – im Gedenken widmet der Autor seinem Freund dieses beeindruckende Werk. Dieses Vorwort sowie die Einleitung finden sich auch unverändert im zweiten Band wieder, ehe das Inhaltsverzeichnis den konkreten Inhalt des Buches verrät.

Textliche Erläuterung liefern wesentliche Informationen zu jedem Modell.

Im Band 1 finden sich vier Modelle wieder, die von 1950 bis 1959 von Aston Martin angeboten wurden. Der Start obliegt dem Aston Martin DB2, der im April 1950 auf der Auto Show in New York zum ersten mal der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Ein DB1 gab es im übrigen nie offiziell, aber der Vorgänger des DB2 wurde im Nachhinein so bezeichnet. Im Buch liefert der Autor dann zunächst mit einem einleitenden Text zu jedem vorgestellten Modell eine kurze Historie zur Entstehung und Entwicklung. Gerade bei DB2 gab es optisch auch noch viele Unterschiede zwischen den ersten und letzte Modelle. Die Linie wurde schon hier nach und nach verfeinert. So hatten frühe Modelle noch einen dreigeteilten Kühlergrill, der nach und nach geändert wurde und zum Schluss der Serie nur noch einteilig war. Sofort erhält der Leser auch einen Überblick über die produzierten Mengen der Modelle und deren Varianten. So gab es vom DB2 411 Fahrzeuge, von denen der klassischen Saloon den Löwenanteil von 309 Exemplare beitrug. Aber es gab auch Drophead Coupés, von denen es noch zwei unterschiedliche Ausführungen gab.
Es folgt dann eine bildgewaltige Präsentation von unterschiedlichen Fahrzeugen, welche vom Autor in jahrelanger Arbeit nach und nach fotografiert wurden. Das Ausstellungsfahrzeug vom Brüsseler Autosalon im Jahr 1951 gebührt hier der Beginn und zeigt sich gleich aus vielen, unterschiedlichen Blickwinkeln. Auch viele Details werden im Laufe des Bandes immer wieder abgebildet und bringen wichtige Elemente zu Tage um die stetigen Anpassungen zu dokumentieren.

Nach und nach kann man die Entwicklung der Modelle nachvollziehen.

Zu vielen Bilder gibt es zudem oftmals eine passende Bildunterschrift, welche unter anderen auch die konkrete Geschichte zu den einzelnen Fahrzeugen offenlegt. Hier sind die Chassis-Nummer eine nicht zu verzichtendes Detail, welches selbstverständlich nicht fehlt. Auch die Drophead Coupé fehlen natürlich nicht und zeigen sich auch in beeindruckenden, bildlichen Präsentation. Weitere technische Details enthält das Buch dem Leser aber ebenfalls nicht vor und listet diese zum Ende eines jedes Kapitel auf. Der komplett auf englisch umgesetzten Text verlangt hier aber keine tiefgreifenden Kenntnisse um diesem zu verstehen.
Den Wunsch nach mehr Raum folgend erschien dann der Aston Martin DB2/4, der von 1953 bis 1955 in 565 Exemplaren produziert wurde. Diesem folgte der DB2/4 Mark II und schließlich der DB Mark III. Durch das Engagement im Motorsport wurde die Bezeichnung DB3 für einen reinrassigen Rennwagen genutzt, der nicht Teil des Werkes ist.
Das zweite Band bildet dann die Jahre 1958 bis 1970 ab, in denen die unterschiedlichen Modelle vom DB4 bis zum DB6 hergestellt wurden. Der Band ist deutlich umfangreicher und hat einem Umfang von 340 Seiten. Auch hier zeigt sich auf dem Titel eine tolle, großformatige Aufnahmen eines klassischen Aston Martin, wie ihn heutzutage vermutlich viele in der heimischen Garage gerne stehen haben würden.

DIe Gegenüberstellung aller Modelle aus diversen Perspektiven kann beeindrucken.

Die Vorstellung des ersten Modells, dem DB4 ist unterteilt in fünf Unterkapitel und startet mit einem Überblick über die gesamte Baureihe. Auch hier kann man dann die Entwicklung nachvollziehen, da jede der fünf produzierten Serien einzeln vorgestellt wird. Erst ab der Series 4 war das Modell im übrigen auch als nun Convertible bezeichnetes, offenes Modell erhältlich. Weiterhin war Aston Martin im Motorsport aktiv und der DB4GT war eine notwendige Variante um hier konkurrenzfähig zu bleiben. Hier werden aber nur die Werksmodelle berücksichtigt, während die Zagato-Modelle außen vor bleiben. Mit dem DB5 und seinem Auftritt im James Bond-Film Goldfinger konnte die Popularität nochmals nachhaltig gesteigert werden. Zwar beschrieb Ian Fleming in seiner Buchvorlage einen DB Mark III, aber für den Film sollte natürlich das aktuelle Modell verwendet werden. Auch bei DB5 wurden die offenen Modelle noch als Convertible bezeichnet, von denen es auch einige besondere Modelle mit verkürztem Chassis gab. Auch diese finden sich im Buch wieder. Der DB6 und der DB6 Mark 2 sind dann die letzten Modelle, welche im Buch vorgestellt werden. Hier führten die Engländer nochmals eine neue Bezeichnung für die offenen Modelle ein: Volante.
Zum Schluss beider Bänder folgt noch eine besondere Gegenüberstellung der jeweils vorgestellten Modellreihen im unmittelbaren Vergleich. Durch die durchgehend gleiche Art der Fotografie kann man hiermit schnell die Serien unterscheiden und wird zugleich zum Experten.

Fazit: Das Buch, welches in zwei Bänden im Schuber daherkommt muss einem einfach nur gefallen. Neben einem beeindruckenden ersten Auftritt durch die gute Aufmachung und das enorme Gewicht meint man sofort etwas besonders in Händen zu halten. Und was der Autor hier in 10 Jahre lang anhaltenden Arbeit zusammengetragen hat, ist mehr als beeindruckend. Alleine die Anzahl der über 130 abgebildeten, unterschiedlichen Fahrzeug kann für Aufsehen sorgen, die Wiedergabe der Details sorgt schließlich für die vollkommende Zufriedenheit bei den Fans der Marke Aston Martin. Neben den kurzen, aber prägnanten Texten kann sich der Leser auch über Produktionszahlen und technische Daten freuen. Aber die unglaubliche Anzahl von über 1.400 Abbildungen macht die Essenz dieses Titels aus. Somit ist auch der Buchtitel perfekt gewählt.
Das Buch hat zwar einen stattlichen Preis von 380 Euro, liefert aber auch eine einmalige Gelegenheit die Historie von Aston Martin ins Bücheregal zu stellen. So wird der Autor sicher die limitierte Auflage von 2.000 Exemplare, was nicht unbedingt wenig ist für ein Autobuch, sicher schnell veräußern können und der Wert des Buches vermutlich schnell steigen.

Bibliografie:
Titel: The Essence – From DB2 to DB6
Autor: Etienne Dricot
Umfang: zwei Bänder mit 500 Seiten und über 1.400 Fotos
Format: 310 x 270 mm
Bindung: gebunden im Schuber
Auflage: 06/2019
Preis: 380 €
ISBN-Nr.: 978-99959-0-455-5
Bestellbar beim Verlag unter: www.advantaged.eu

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Erik Fuller ©2018 Courtesy of RM Sotheby’s, Marco Rassfeld