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Buchbesprechung – The Book of the Ferrari 288 GTO

Bücher über Ferrari gibt’s nun wie Sand am Meer nur die Auswahl bei wirklich guten Bücher fällt meistens schwer. In englischen Veloce Verlag ist nun ein Buch über den 288 GTO erschienen. Eine lohnenswerte Investition?

9781845842734Er gilt als das erste „Supercar“ – der Ferrari 288 GTO aus dem Jahr 1984. Im jenen Jahr wurde er am 1. März auf dem 54. Genfer Autosalon der Weltöffentlichkeit präsentiert. Geplant als Basis-Fahrzeug für die Gruppe B und somit auf den Motorsport ausgerichtet. So lässt sich auch einfach die Bezeichnung ableiten Gran Tursimo Omologato – das O spiegelt das italienische Wort für Homologation wieder.

Mit dem 288 GTO schuf der damaligen Pininfarina Designchef Leonardo Fioravanti ein absolutes Meisterwerk. Das kraftvolle und stattliche Gesamtbild wird mit vielen Rundungen im Coke-Bottle-Design vereint. Kaum ein Kind der 80er wünschte sich nicht einen GTO in der Garage. Zumal dieser auch technisch zu überzeugen wusste. Mit einem knapp 3 Liter großen V8 mit zwei Turboladern wurde eine Leistung von 400 PS erreicht. Und mit einem Gewicht von lediglich 1.250 kg war er auch weit entfernt von den Supercars der heutigen Zeit und bereits 1984 war mit dem GTO eine Höchstgeschwindigkeit von 300 km/h möglich.

Das Buch selbst ist von Autor Joe Sackey verfasst welcher sehr tiefe Einblicke in die Szene der 288 GTO’s hat und auch glücklicher und stolzer Besitzer eines Exemplares ist. Die besten Voraussetzungen also, um ein dem Auto würdiges Buch zu schaffen.

Nach dem Vorwort von Nicola Materazzi startet das Buch direkt durch. In insgesamt 13 Kapiteln wird alles Wichtige rund um den 288 GTO angeboten. Dabei wird schnell folgendes Muster erkennbar: Kurze aber prägnante Texte und viele – sehr viele Bilder. Dieses zieht sich konsequent durch das ganze Buch und kaum ein Detail des 288 GTO bleibt dabei optisch unentdeckt.

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Dabei werden auch zahlreiche historische Motive abgebildet und vor allem auch viele Dokumente. So finden sich in dem Buch die Papiere der italienischen Zulassungsbehörde vom 18. Juli 1984, die Homologationspapier der FIA vom 1. Juni 1985, die Bedienungsanleitung und die Ersatzteilübersicht. Sicherlich interessante Anekdoten die unverzichtbar sind für jeden Enthusiasten, aber der Platz den diese Dokumente im Buch einnehmen ist mit 87 Seiten schon enorm.

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Mit den reinen Abbildungen der Titelseite der Magazine die den 288 GTO vorstellten wird auch das Pressekapitel kurz gehalten. Dabei kommen zudem fast ausschließlich englische und amerikanische Zeitschriften zum Vorschein. Schade. Hier wären auch kurze Zitate und Berichte von hohem Interesse.

Des Weiteren werden sämtliche Chassisnummern mit den bekannten Ausstattungen und früheren und jetzigen Besitzern penibelst aufgeführt. Dabei ist unter anderen auch ein offizielles Schreiben von Ferrari welches dem Besitzer von #58345 bescheinigt das sein 288 GTO der Letzte je gebaute ist.

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Sehr interessant ist für viele Leser vermutlich das Kapitel 9. In diesem werden sämtliche „Mitbringsel“ für die Erstbesitzer eines 288 GTO schön präsentiert. Auch die seltene Tasche von Schedoni die genau in den Gepäckraum passt wird bildlich vorgestellt.

Besonders empfehlenswert ist das Kapitel in dem die Besitzer ihre Erfahrungen mit dem 288 GTO schildern. Man spürt förmlich die Freude die die Besitzer an ihrem Auto haben. Dabei kommt es zu herrlichen Darstellungen der Erlebnisse mit dem 288 GTO. Ein Beispiel: „Den GTO zu fahren ist eine absolute Freude. Wenn der Schub kommt, plättet es meine Augäpfel und pflastert ein Grinsen in mein Gesicht.“ (Jay Moyes)

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Nach einer Bildreise durch die Reunion von 2009 und einem Treffen in Zandvoort aus dem Jahr 1985 findet sich als krönender Abschluss ein Kapitel über den GTO Evoluzione. Dieser sollte die Motorsportszene der Gruppe B aufmischen. Leider kam die Entwicklung zu spät und die Gruppe B wurde nach zahlreichen tragischen Unfällen von der FIA beendet. Die bereits gebauten Evoluzione wurden dann zur Entwicklung des Nachfolgers F40 genutzt. Auch hier bieten zahlreiche Abbildungen die Möglichkeit sich auch in die letzten Details wie z.B. die Stellschraube des Heckflügels zu nähern.

Ein tolles und kurzlebiges Buch welches den Leser nicht mit technischen Texten überschwemmt und dafür den Enthusiasmus der Besitzer optimal wiedergibt. Die vielen Abbildungen werden optimal wiedergegeben aber ein anderes Format hätte dem Buch und vor allem den Bildern sehr gut getan. Der Preis von ungerechnet knapp über 63 € ist für dieses Buch auch deswegen recht happig.

Bibliografie: The Book of the Ferrari 288 GTO, Autor: Joe Sackey, 272 Seiten, 328 vorwiegende farbige Abbildungen, 250 x 250 mm, gebunden mit Schutzumschlag, £50.00, Verlag: Veloce Publishing Ltd., ISBN: 978-1-845842-73-4
Bestellbar bei www.veloce.co.uk

Bilder: Tom Wood – Courtesy of RM Auctions, Veloce Publishing, Marco Rassfeld