In der kurzen Zeit von 1966 bis 1974 schuf die Can-Am eine ganze Reihe von berühmten Rennwagen. Den damaligen Gruppe 7-Fahrzeuge bot die Can-Am-Meisterschaft eine einmalige Bühne und durch die Freizügigkeit von Reglement entstanden heute legendäre und einmalige Rennwagen. Das Buch von Autor Christian Reinsch wirft einen Blick zurück.
Den Anfang machen die beiden Can-Am-Rennfahrer Vic Elford und George Follmer, die auch ihre persönlichen Erfahrungen anschaulich wiedergeben. Beeindruckend ist die Tatsache das diese Rennlegenden gewonnen werden konnten! Schließlich noch eine Einleitung vom Autor und das erste deutschsprachige Buch über die Can-Am beginnt …
Das Buch teilt sich dann in fünf übersichtliche Kapitel auf und beginnt zunächst mit der Geschichte der Can-Am. Nachdem dargelegt wird wie es überhaupt zu der Rennserie Can-Am kam werden die einzelnen Jahre von 1966 bis 1974 hierarchisch wiedergegeben. Dabei werden auch alle politischen Hintergründe und prägende Ereignisse berücksichtigt.
Eine sehr tiefen Blick in die Autos der Can-Am bekommt der Leser dann in den folgenden zwei Kapiteln. In „Die Meistermacher in der Can-Am“ werden ausführlich die Autos von Lola, McLaren, Porsche und Shadow vorgestellt. Das diese vier Hersteller den Platz von über 100 Seiten einnehmen, zeigt die erfreulich hohe Intensität und Tiefe des Buches eindrucksvoll auf. So wird auch der Rekordversuch von Mark Donohue mit dem Porsche 917 aus dem Jahr 1975 erwähnt – eine letzte Demonstration der Kraft und Gewalt der Can-Am-Autos die ihre letzte Saison im Jahr 1974 erlebten.
Schließlich folgen die unzählige anderen Autos die in der Can-Am vertreten waren. Hier finden sich nicht weniger beeindruckend 21 verschiedene Hersteller wieder und nehmen einen ebenso beeindruckenden Platz von fast 200 Seiten ein. Auch Autos die nur einmalig in der CanAm starteten wie z.B. der Wolverine finden sich hier wieder. In beiden Kapiteln finden sich auch zahlreiche technische Details und Angaben wieder. Mit Leistungen von deutlich über 1.000 PS waren dies vermutlich die bis heute stärksten Rennwagen die je in einer organisierten Rennserie gegeneinander angetreten sind.
In Kapitel 4 finden sich dann noch die zahlreichen Wiederbelebungsversuche einer legendären Rennserie wieder. Leider konnte kein Nachfolger auch nur ansatzweise den Reiz und die Freiheiten der „alten“ Can-Am wieder erreichen.
Als Abschluss wird noch ein Statistikteil mit allen Rennergebnissen abgeliefert. Auch dieser ist sehr umfangreich und mit vielen tollen Fotos aufbereitet. Leider fehlt bei diesen doch sehr vielen Fotos der Hinweis um welche Rennwagen es sich handelt.
Das Buch aus der Reihe vom VIEW-Verlag die der Aufmachung nach den bereits vorgestellten Gruppe C-, Gruppe 5- und DTM-Büchern entspricht beeindruckt durchgehend. Das verwendete Querformat erscheint auch hier perfekt und gibt die reichliche und beeindruckende Bebilderung perfekt wieder. Die Qualität der technischen Umsetzung und des Inhalts ist über jeden Zweifel erhaben. Ein wirklich beeindruckendes Buch! Ein zwingende Kaufempfehlung für alle die sich noch an die glorreichen Zeiten erinnern und für diejenigen die sich ein Bild machen möchten was passiert wenn Rennwagen fast ohne Regeln entwickelt werden können. Der Preis von nur 49,–€ ist für das gebotene fast schon lächerlich.
Bibliografie: Can-Am – Die Formel der unbegrenzten Möglichkeiten 1966-1974, Autor: Christian Reinsch, ca. 350 Seiten, ca. 320 Bilder, 280 x 220 mm, gebunden mit Schutzumschlag, 49,00 €, Verlag: VIEW GmbH, ISBN: 978-3940306234
Bestellbar beim Verlag unter: www.motorsport-books.de
Fotos: „Can-Am Edmonton 1973“ von Fred Young aka Effem at en.wikipedia – Eigenes WerkTransferred from en.wikipedia. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons.,
VIEW Verlag, Marco Rassfeld
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