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Buchbesprechung – Le Mans 1990-99

Welches ist das berühmteste Rennen der Welt? Auf diese Frage wird ein beeindruckend hoher Anteil mit „Le Mans“ antworten. Erstmals ausgetragen im Jahr 1923 ist Le Mans heute wie in der Vergangenheit ein großer Anziehungspunkt für die Rennszene. Bei Evro Publishing erschien vor kurzem das Buch „Le Mans 1990-99 – The official history of the world’s greatest motor race“.

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Damit fasst der erst im Januar 2014 neugegründete Verlag die sehr umfangreiche Geschichte von Le Mans je Dekade in einem Band zusammen. Dazu kommt noch die offizielle Lizenz des Automobile Club de l’Quest, bekanntermaßen verantwortlich für die Rennen in Le Mans.

Der Dekade der 90er Jahre war der Übergang des Gruppe C-Reglements zum GT1-Reglement. Die Sportwagen durften in der Sportwagen-Weltmeisterschaft ab 1992 nur noch mit den neu definierten 3,5-Liter-Motoren antreten, die in direkter Verwandtschaft zur Formel 1 standen. Da die Sportwagen-Weltmeisterschaft mit ihrem Starterfeld meistens die Basis der Le Mans-Rennen darstellte betraf diese Änderung auch das legendäre 24-Stunden-Rennen direkt.

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Die Starterfelder gingen stark zurück da zu wenige Hersteller diese neue Formel unterstützten. In Le Mans waren so zum Anfang der Dekade noch zahlreiche Gruppe C-Fahrzeuge am Start. Diese wurde jedoch von Reglement so stark zurückgestuft das ein Sieg so gut wie unmöglich war.

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Das Buch beginnt mit einer kleinen Einführung in die Dekade mit eben solchen Details und Anmerkungen. So bekommt der Leser ein Eindruck von der aktuellen Lage in Bezug auf Technik und Politik.

Die jeweiligen Jahre werden intensiv vorgestellt. Nach einem kurzen Überblick über den Verlauf von Qualifiying und Rennen legt der Autor dann den Fokus auf die Rennwagen. Mit viel Liebe zum Detail werden die Fahrzeuge vorgestellt und der Verlauf des Rennens erzählt. Auch eventuelle technische Verbesserungen zum Vorjahr bringt der Autor mit ein. Die Texte sind dabei aber erfreulich kompakt, enthalten aber sämtliche Informationen. Auch interessante nichtqualifizierte Modelle werden dabei berücksichtigt.

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Zum Abschluss gibt es zu jedem Jahr einen ausführlichen Statistik-Teil. Neben dem reinen Rennergebnis ist ein Rennergebnis pro Stunde ebenso dabei wie die jeweiligen Klassensieger. Auch die Ergebnisse der Rennserien in denen die Rennwagen den Rest des Jahres aktiv sind, werden nicht vergessen. Bereits zu Beginn eines Jahres findet sich die Starterliste wieder. Auch generelle Daten wie Datum und Starter des Rennens oder auch Länge der Rennstrecke und die gemeldeten Marken sind aufgeführt. Für alle Statistikliebhaber gibt es im Anhang noch weitere interessante Tabelle und Diagramme zur Dekade.

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Zur Rezension lag zwar leider nicht das Buch vor, sondern nur der Einstieg und Anhang und zwei Kapitel aus dem Inhalt standen digital zur Verfügung. Eine Beurteilung der technischen Umsetzung ist aus diesem Grunde leider nicht möglich. Aber das Material lasst den Schluss zu, dass es sich inhaltlich um ein exzellentes Buch handelt. Vor allem die vielen Abbildungen und zahlreichen Infos auch zu exotischen Autos machen das Buch empfehlenswert. Die Unterteilung in Dekaden macht Sinn, denn bei 352 Seiten für 10 Jahre ist der Umfang in einem Werk nicht umsetzbar.

Der erst seit kurzem bestehende Verlag hat es geschafft bereits viele Dekaden zu veröffentlichen. 1949-59, 1960-69, 1970-79 und 1980-89 sind jeweils zu einem Preis von £45.00 verfügbar. Der sechste Band erscheint im Herbst und bildet die Jahre 1929-39 ab.

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Bibliografie: Le Mans 1990-99 – The official history of the world’s greatest motor race, Autor: Quentin Spurring, 352 Seiten, 300 farbige Abbildungen, 280 x 230 mm, gebunden mit Schutzumschlag, £50.00, Verlag: Evro Publishing, ISBN: 978-0-9928209-1-6
Bestellbar bei www.evropublishing.com

Bilder: Evro