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Buchbesprechung – Opel GT Motorsport

Zu dem Buch über den Opel GT, welches hier bereits vorgestellt wurde gibt es schon etwas länger das Buch „Opel GT Motorsport 1968-1975“. In diesem werden der Aufbau und die Einsätze des „Nur Fliegen ist Schöner“-Autos in den Fokus gerückt. Eine ideale Ergänzung?

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Das Buch wurde bereits im Jahr 2008 veröffentlicht. Um die Geschichte des Opel GT im Motorsport zu erzählen fand sich ein Autorentrio zusammen: Maurice van Sevecotte, Detlef Kurzrock und Stefan Müller. Letzterer ist zudem verantwortlich für das hier bereits vorgestellte Standardwerk zum Opel GT. Das Motorsport-Buch ist ausgeführt in Deutsch und Englisch und unterstreicht somit seinen internationalen Anspruch.

Nach Vorstellung der Autoren und weiterer Mitstreiter folgt das Vorwort von Henri Greder und Bob Lutz. Schließlich startet das Buch und stellt in den ersten beiden Kapiteln die Präsentation des Opel GT’s sowie die Details zu späteren Homologation und Technik vor. Bereits bei der Präsentation von Opel am Hockenheimring kamen zwei besondere GT’s zum Querfeldein-Einsatz.

Es folgen die vier wichtigsten Teams die für den Einsatz und die Entwicklung des Opel GT im Motorsport verantwortlich waren. Das wäre zunächst die Betrachtung von Jetten Conversions aus Boxmeer. Die Holländer bereiteten den Opel GT vom französischen Händler Guy de Paix de Coeur für den Renneinsatz vor. Nachdem er zunächst mit einem serienmäßigen GT im März 1969 an der Rallye de l’Quest teilnimmt wird der GT immer mehr durch Jetten Conversions verfeinert. Allerdings kommt der GT lediglich im Jahr 1970 noch durch de Paix de Coeur zum Einsatz.

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Von 1969 bis 1972 waren die GT’s von Greder Racing Genevilliers im sportlichen Einsatz. Dabei nahm man am 31 Rennen teil und erreichte immerhin fünfmal Platz 1. Das Spektrum der Renneinsätze der GT’s war generell sehr vielfältig und er wurde eingesetzt bei Bergrennen, Rallyes und auch auf der Rundstrecke. Beeindruckend ist vor allem das Projekt Fiberglas-GT – in Zusammenarbeit mit Sbarro entstehen so zwei Fiberglas-Karosserien im GT-Outfit. Diese setzte Greder auf ein Rohrrahmen-Chassis um gegen die leichten Alpine eine Chance zu haben. Leider hatte das Projekt nur einen geringen Erfolg und wurde für früh gestoppt durch die Konzentration von Opel auf den neuen Ascona.

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Conrero Squadra Corse aus Mancalieri in Italien entwickelte den Opel GT schließlich zum Gruppe 4-Rennwagen. Zwischen 1970 und 1975 kamen vier dieser Conrero GT Gr4 zum Einsatz und heute sind dies gesuchte Raritäten. Den größten Erfolg erreichte Conrero bereits im Jahr 1971 als man bei der Targa Florio den ersten Platz der Gruppe 4 mit maximal 2 Liter Hubraum erreichen konnte. Beeindruckende zwölf weitere erste Plätze konnten die Conreros im Lauf ihrer Rennkarriere erreichen.

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Als Haustuner von Opel startete Klaus A. Steinmetz zum 1. Januar 1970 mit seiner Firma Steinmetz Automobiltechnik in Rüsselsheim. Durch die direkte Verbindung zum Werk fallen viele Optimierungen des GT’s auf Steinmetz zurück. Zudem schufen sie den Flammen-GT der durch seine Lackierung für reichlich Furore sorgte. Fünf Klassensiege konnte Steinmetz mit dem Flammen-GT in Jahr 1971 erreichten. Noch zwei weitere GT-’s wurden von Steinmetz für den Renneinsatz vorbereitet.

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Die folgenden Kapitel beschäftigen sich noch mit den schweizer Rennfahrer die den GT einsetzten. Zudem wirft das Buch einen Blick auf die Renneinsätze von Winfried Matter und seinem Team. Auch einige der zahllosen Privatfahrer die den GT in Rennen einsetzten werden vorgestellt. Jedes Kapitel wird mit zahlreichen Rennberichten der Opel GT’s versehen um den Rennverlauf exakt verfolgen zu können.

Fazit: Erfreulich ist die Tatsache das das Erscheinungsbild des Buches mit dem neueren Werk übereinstimmt. Das Layout ähnelt sich sehr und wird mit zahlreichen Abbildungen geschmückt. Eine solch vielfältige Bildauswahl sucht ihresgleichen und dürfte einmalig sein. Selbst einige alte Quartett-Karten mit Renn-GT’s sind abgebildet. Genau wie das Opel GT-Buch dürfte sich diese Buch als Standardwerk etablieren und lässt wirklich kaum eine Frage unbeantwortet. In Kombination stellen diese Bücher ein unschlagbares Duo dar. Dieses Duo bietet der Verlag auch als Bundle für günstige 55€ an.  Die Druckqualität des neueren Buches ist durch die Verwendung eines Lackes deutlich hochwertiger, das vorliegenden Buch ist aber immer noch im normalen Rahmen.

Bibliografie: Opel GT Motorsport 1968 – 1975, Autoren: Maurice van Sevecotte, Detlef Kurzrock, Stefan Müller, 304 Seiten, 210 x 270 mm, gebunden mit Schutzumschlag, 48,00 €, Verlag: VIEW GmbH, ISBN: 978-3940306043
Bestellbar beim Verlag unter: www.motorsport-books.de

Fotos: Opel, VIEW Verlag, Marco Rassfeld