Die Rennsport-Geschichte der Zuffenhausener Marke Porsche hat Autor Brian Long in zwei Bänder verpackt. Band 2 wurde bereits auf scharfenocke.de vorgestellt und nun folgt der erste Band, der die Zeit von 1953 bis 1975 abbildet.
Nach einer kurzen Betrachtung der Vorgeschichte und den ersten privaten Renneinsätzen mit Porsche-Fahrzeugen leitet das Buch nach dem gleichen hierarchischen Muster durch die vielfältigen Entwicklungen in der Renngeschichte Porsches bis zum Jahr 1975..
Mit dem ersten Rennwagen vom Typ 550 startete Porsche im Jahr 1953 bei einigen Läufen der Sportwagen-Weltmeisterschaft allerdings „nur“ in der kleinen Klasse. Hierbei gelang Porsche mit dem 550 gleich zwei Siege in zwei bedeutenden Rennen: Die 24 Stunden von Le Mans und die Carrera Panamericana. Leider gelang ansonsten nicht allzu viel, aber dies sollte sich der Zukunft auf jeden Fall noch ändern!
Anfange der 60er Jahre traute sich Porsche schließlich auch an die Formel-Fahrzeuge und entwickelte nach ersten Erfahrungen in der Formel 2 kurze Zeit später auch ein reinrassiges Formel 1-Fahrzeug. Diesem war leider nur ein Sieg vergönnt und Porsche stieg kurze Zeit später aus dem Monoposto-Zirkus wieder aus. Es war zu kostspielig für die noch kleine Firma Porsche. Der nächste große Schritt sollte der 904 werden – ein ersten zaghafter Weg in die großen Klassen der Sportwagen.
1966 schließlich war das Jahr des ersten reinrassiges Rennwagen für die Sportwagen-Meisterschaften: Der 906 Carrera 6. Dieser hatte im Gegensatz zu seinen Vorgängern keine Möglichkeit der Straßenzulassung. Ihm folgten der 910 und der 907 ehe Porsche mit dem famosen 917 endgültig in die höchsten Rennklassen aufstieg. Bei seinen ersten Rennen wurde dem 917 noch ein sehr schwieriges Handling nachgesagt aber die Evolution schritt sehr kontinuierlich voran und im bereits im zweiten Einsatzjahr 1970 gelang der Gesamtsieg bei den legendären 24 Stunden von Le Mans.
Durch die aufkommende Regeländerungen konnte der 917 dann ab 1972 nicht mehr in der Weltmeisterschaft eingesetzt werden, da die FIA eine Hubraumbegrenzung auf 3 Liter beschlossen hatte. So mischte der legendäre Rennwagen noch als 917/10 und später als 917/30 noch die amerikanische Can Am-Serie und die europäische Interserie auf. Die dann beginnende Ölkrise sorgte für einen herben Rückschlag für den Motorsport und viele Firmen zogen sich vollständig zurück. Hiermit endet folgerichtig dann auch der erste Band der Porsche Rennwagen.
Fazit: Ein Buch welches vor allem, ebenso wie Band 2, über die unglaubliche Anzahl der Abbildungen gefällt, kein Rennwagen aus Zuffenhausen wird vermisst. Die Texte hingegen sind sehr knapp gehalten und geben so folgerichtig nur das Notwendigste wieder. Der Autor rast förmlich durch die Jahre und der Leser kann an einigen Stellen nur schwer folgen.
Das Layout ist auch komplett gleich wie beim vorgestellten Band 2 und scheint weiterhin ein wenig angeraut zu sein und ist zudem sehr wirr. Für Fans der Marke Porsche und deren Rennaktivitäten ein gutes Buch aber kein Muss, begeistern können eben nur die Bilder.
Bibliografie: Porsche Rennwagen 1953 bis 1975, Autor: Brian Long, 272 Seiten, ca. 650 größtenteils farbige Abbildungen, 255 x 257 mm, gebunden mit Schutzumschlag, 39,95 €, Verlag: Heel, ISBN: 978-3-86852-379-9
Bestellbar beim Verlag unter: www.heel-verlag.de
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Heel Verlag, Marco Rassfeld
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