In der hochwertigen ams EDITION ist ein neues Heft erschienen und dieses widmet sich dem Thema „Faszination Audi Quattro“. Vor 35 Jahren wurde der erste Audi quattro auf dem Genfer Salon präsentiert und der damals ungewöhnliche Allradantrieb trug zum Aufstieg von Audi zur wichtigen Marke im Volkswagen-Konzern erheblich mit bei.
Wie steinig der Weg zum Premiumhersteller war zeigt ein Bericht von Bernd Stegemann auf. Dabei wird neben einer Zeitleiste mit den wichtigsten Meilensteinen auch im Text die beeindruckende und oftmals auch ungewöhliche Entwicklung von Audi analysiert. Neben dem Allradantrieb waren selbstverständlich auch weitere Entwicklungen von Audi am Aufstieg maßgeblich beteiligt. So z.B. das Procon-ten-System und auch die Vollverzinkung der Karosserie. Toller kurzer Überblick.
Die detaillierte technische Weiterentwicklung des Allradantriebes wird in einem Artikel von Klaus-Ulrich Blumenstock deutlich. Mit kurzen, aber durchaus prägnanten Texten werden die wichtigsten Entwicklungen bis hin zum aktuellen Torsen CSM vorgestellt. Unterstützt durch aussagekräftige technische Abbildungen lässt sich so die Entwicklung des Allradantriebs bei Audi hervorragend nachvollziehen.
Wie wichtig auch der Motorsport für Audi wurde zeigt ein achtseitiger Bericht über die Geschichte vom Rallye-Ur-quattro bis hin zum aktuellen Le Mans-Rennwagen. Dabei setzte Audi fortwährend auf den Allradantrieb, sowohl in der Rallye-WM, der DTM, der IMSA und TransAm und auch in der STW. Bis dieser hier schließlich verboten wurde. In Le Mans hat Audi inzwischen mit Allradantrieb beeindruckende 13 Siege eingefahren und ist somit in direkter Schlagdistanz zur Marke mit den meisten Siegen – Porsche.
Einer der wichtigsten Köpfe bei der Entwicklung des Quattro-Antrieb war Ferdinand Piëch. In einem Interview berichtet er über die damaligen Entwicklungen und auch wie er sich den letzten aller Sport quattro für seine Frau sichern konnte, obwohl der Sultan von Brunei nach Produktionsende noch 16 Exemplare für ein Familienfest erstanden hatte und einige Exemplare zurückgekauft werden mussten. Nicht so beim dem Exemplar von Piëch.
Wie gewohnt finden sich auch zahlreiche Berichte aus den klassischen auto motor und sport wieder. Aber der Anteil dieser historischen Tests und Berichte ist im Vergleich zu bisherigen Ausgaben der ams EDITION erfreulicherweise zurückgegangen und sogleich stieg der Anteil an neuem Material. So bietet das Heft einen Blick auf den Mythos quattro, die wichtigsten Designstudien von Audi und auch der damalige Audi-Werksfahrer Armin Schwarz wird mit einem Kurzportrait bedacht. Zum Schluss bietet das Magazin noch einen Blick auf die quattro GmbH und die liefert aktuelle Fahrberichte über die neusten Entwicklungen RS3 Sportback, Q7 und R8.
Fazit: Ein Magazin in sehr edler Aufmachung und toller technischer Umsetzung. Für Fans der Marke ist das Magazin in jedem Fall einen Blick wert. Der Preis von 7,90€ wirkt zwar recht happig aber der Leser bekommt hier auf 164 Seiten auch enorm viel geboten.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Audi, Motorpresse, Marco Rassfeld
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