Der neue Auto Katalog der Motorpresse ist ein der nunmehr 58. Ausgabe erschienen. Getrost kann man den Katalog als Institution bezeichnen, allerdings erschien er im letzten Jahr leider nicht und in Zukunft wird der Modelljahrgang 2015 im Regal fehlen. Die Rückkehr sollte für die meisten aber beruhigend wirken.
Mit 4.300 Modellen aus aller Welt zeigt der Katalog die unglaubliche Vielfalt der internationalen Automobilindustrie. Vor gerade einmal 10 Jahre wurden für das Modelljahr 2006 „nur“ 2.000 Modelle vorgestellt. Durch die hohe Modellvielfalt der Hersteller die jede noch so kleine Lücke im Modellprogramm zwingend besetzen müssen kam es zur explosionsartigen Vermehrung der Modelle. Aus eben diesem Grunde entschied sich die Motorpresse auch im letzten Jahr zum Verzicht auf den klassischen, gedruckten Katalog. Neben der reinen Vielfalt sind auch schnellere Modellwechsel heutzutage die Regel und um dieses in Zukunf abzumildern scheinen die digitalen Medien besser geeignet.
Diesen Aussagen kann kaum jemand was entgegenstrecken aber durch zahlreiche Beschwerden und Mitleidsbekundungen seitens der Leser entschied sich der Verlag doch für eine Wiederauflage des Kataloges. Ein gedrucktes Magazin lässt sich für die Ablage aber einfach besser händeln als irgendwelche Webseiten die sowieso eine hohe Dynamik aufweisen. Aus diesen Gründen können sich die Automobil-Freunde über die Rückkehr des Auto Kataloges freuen. Der Start in das Modelljahr zeigt einen Rückblick auf die wichtigsten Studien des vergangenen Jahres und zeigt viele tolle neue Ideen für die weitere spannende Zukunft des Automobils.
Schließlich zeigt der Hauptteil alle Serienautos aus Europa und auch die wichtigsten internationalen Fahrzeuge. Dem Automobilkenner sind die hierzulande angebotenen Fahrzeuge zumeist bekannt und ein Blick in das Angebot in den USA und auch nach Japan zeigt immer wieder interessante Modelle die auch dem Nutzer der hiesigen Webseiten zumeist unbekannt sein dürften. Ein weiteres Argument für den Erhalt des Auto Katalogs! Schließlich bietet die Neuwagensuche auf deutschen Internetseiten logischerweise keine Modelle die nicht auch hier angeboten werden. So konnte eventuell eine noch nicht bekannte Begehrlichkeit geweckt werden.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil des Kataloges stellen die Exoten dar. Hier finden sich die wichtigsten Kleinstserienhersteller aus aller Welt und im aktuellen Modelljahr beschränkt sich der Katalog leider fast ausschließlich auf Modelle aus Asien und einige aus den USA. Der Übergang zu diesen erfolgt zudem leider ziemlich abrupt und nach Volvo folgt ein neuer Start mit BAIC. Leider finden sich nicht die vielen bekannten Hersteller von sportlichen Modellen wie z.B Koenigsegg, Zenvo oder Rezvani um nur einige Beispiele zu nennen. Hier bot der Katalog in früheren Jahrgängen eine deutlich besseren Blick auf die vielfältige Welt des Automobilhersteller.
Ein großer letzter Teil bildet die technische Daten und auch die Preise in Deutschland ab. Vor allem hier zeigt sich der Katalog bewusst klassisch und für viele bietet die Datenweise auch in Zukunft eine verlässliche Anlaufstelle um die technischen Details der Autos nachzuvollziehen. Leider musste aber auch hier die Menge der Angabe eingegrenzt werden und jedes Modell wird nur noch einseitig aufgeführt. Zudem bietet der Katalog zum Abschluss erstmals einen Kalender mit den wichtigsten Neuerscheinungen als Überblick.
Fazit: Der Auto Katalog ist wieder da und das ist gut so. Jeder Sammler wird trotz des inzwischen recht stolzen Preises von 10€ zuschlagen. Doch leider hat der Katalog einige Schwächen und auch echte Lücken vorzuweisen. Viele Exoten fehlen und auch die Strukturierung der einzelnen Marken ist nicht gut gelöst. Ein schnelles Blättern zu einem bestimmten Hersteller kann schwierig werden da auch eine deutliche Kennzeichnung verzichtet wurde. So sind die Modellnamen größer dargestellt als die Markennamen. Für das nächste Jahr sollte der Katalog zwingend mit mehr Umfang aufgelegt werden um den guten Namen nicht in Zukunft zu gefährden.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Tesla Motors, Motorpresse, Marco Rassfeld
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