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Magazin – Octane Ausgabe 22

Ab heute ist die mittlerweile schon 22. Ausgabe der deutschen Octane verfügbar und die Freunde der klassischen und sportlichen Automobile finden wieder tolle Berichte im Magazin. So zeigt der Titel schon einen der erfolgreichsten Tourenwagen – den Alfa Romeo 1600 GTA Corsa, und stellt das Fahrzeug vor mit dem das Team Slotemaker die niederländische Tourenwagenmeisterschaft im Jahr 1966 gewann. Auch danach wurde die Geschichte des Wagens nicht langweilig … Doch dies ist nur eins der Highlights der neusten Ausgabe.

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Rekordfahrten waren in den Anfangsjahren des Automobils ein beliebtes Mittel um den Verkauf anzukurbeln. So ließ auch Louis Renault auf der fabriknahen Strecke in Linas-Montlhéry seine Wagen zu solchen Fahrten antreten. Mit dem Modell 40 CV trat man gleich mehrmals zur Rekordjagd an, in immer wieder optimieren Ausbaustufen. Octane fuhr mit einer Recreation der letzten und extremsten Ausbaustufe des 40 CV  nach 90 Jahren erneut auf der Strecke und liefert neben tollen Fotos auch beeindruckende Fahreindrücke. Der Autor Richard Meadon zeigt dem Leser sehr anschaulich die Fahreigenschaften auf und verdeutlicht die enormen Anstrengungen welche die damaligen Fahrer auf sich nehmen mussten. Neben den Fahreindrücken liefert der Bericht wie bei der Octane gewohnt auch einen tollen Blick in die Historie des Modells. In einer 24 Stunden-Rekordfahrt im Jahr 1926 konnten gleich zehn neue Weltrekorde aufgestellt werden und insgesamt liegte der 40 CV 4.167 km zurück. Ein ohne Frage beeindruckendes Fahrzeug von dem das Original bis heute als verschollen gilt. Der Nachbau wurde von Richard Pichon durchgeführt, damals schon Mitglied im Team.

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Der Lancia Sibilo hingegen war ein fast vergessenes Concept Car aus der Feder von Marcelo Gandini. Dieser schuf den interessanten Wagen für Bertone zur Präsentation auf dem Turiner Auto Salon im Jahr 1978. Was Gandini hier auf Basis eines waschechten Lancia Stratos in der Renn-Ausrüstung schuf, scheint selbst heute noch extrem ungewöhnlich. Ziel war es eine „einheitliche Skulptur ohne Trennlinien“ zu schaffen. Dazu hatte Gandini sehr unkonventionelle Ideen und einen interessanten Materialmix vorgesehen. Leider kam es aber hierbei zu extremen Verzögerungen bei einem Zulieferer und letztendlich wurde die Karosserie aus Stahlblech und die Fenster aus eingefärbten Kunststoff umgesetzt. Für den Übergang wurde eine elastische Füllmasse benutzt. So konnten minimale Spalten umgesetzt werden und durch die Einfärbung der Fenster und der entsprechenden Lackierung verschwand selbst diese optisch so gut wie vollständig. Das Ziel war erreicht und mit dem Wissen sucht der Leser auch heute noch auf den Fotos nach den Übergängen. Ein interessanter Ansatz in einem voll funktionsfähigen Fahrzeug. Durch die technische Basis konnte der Sibilo nämlich sogar wirklich gefahren werden und zeigt durch den größeren Radstand als der Stratos ein deutlich verbessertes, weil ruhigeres Fahrverhalten.

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Als es der englischen Firma Aston Martin im Jahr 1975 gar in den freiwilligen Konkurs trieb musste ein Weg zu Rettung her. Dazu präsentierte der Hersteller im Jahr 1976 die extrem kantige und ungewöhnliche Limousine Aston Martin Lagonda. Williams Towns war für das Design verantwortlich und schuf ein unglaubliches Fahrzeug. Der Lagonda war vor allem für den arabischen Markt bestimmt und kam dort erstaunlich gut an. Technisch wurde der bekannte V8-Motor mit etwas geringer Leistung verwendet, so konnte man eine limousinengerechte Laufruhe erreichen. Die Kraftübertragung erfolgte mit der TorqueFlight-Automaitk von Chrysler, eine Handschaltung war geplant kam aber nie ins Angebot. Neben dem dazu immens beeindruckenden Exterieur wurde voll allem bei Interieur auf modernste Technik gesetzt. Der als reiner Viersitzer gefertigte Lagonda sollte zunächst ohne Schalter produziert werden und man plante eine berührungsgesteuerter Steuerung, wenn man so will die ersten TouchScreen-Geräte. Diese konnte aber aufgrund der hohen Komplexität und Kosten nur bedingt umgesetzt werden und die ersten ausgelieferten Fahrzeuge verfügten auch über konventionelle Schalter. Immerhin schafften einige Touch-Sensoren den Weg in die Serie. Bis 1990 sollte der Lagonda zwei grundlegende Überarbeitungen erfahren die vor allem beim Innenraumkonzept tiefgreifende Änderungen nach sich zogen. Immerhin wurden 645 Exemplare produziert und der heutige Markt scheint die ungewöhnliche Limousine langsam wieder zu entdecken. Dieses hat das Fahrzeug auch absolut verdient.

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Die Zeitreise tritt die Octane diesmal mit einem der wohl bekanntesten Testfahrer der Welt an – Valentino Balboni. Der Testfahrer trat schon 1968 in Unternehmen von Ferruccio Lamborghini ein und nach eine „Ausbildung“ bei niemand geringerem als Bob Wallace wurde er ab 1973 Testfahrer beim italienischen Hersteller. Für den Bericht traf sich Autor Keith Adams mit Balboni, und dazu stand ihm ein Lamborghini Gallardo LP 550-2 „Valentino Balboni“ zur Verfügung. Hiermit ehrte Lamborghini im Jahr 2011 die Arbeit von Balboni und schuf ein zweiradgetriebenes Sondermodell. Balboni hingegen war auf der Fahrt zu Ferruccio’s Geburtshaus in einem Audi A4 TDI unterwegs. Das dieser die Straße besonders gut kennt, musste der Autor aber schnell erkennen und gibt frei zu das er in einem vergleichbaren Fahrzeug kaum eine Chance gehabt hätte dem Audi zu folgen. Mit dem Gallardo hingegen war es natürlich ein Kinderspiel. Befragt zu seinem Lieblingsmodell, welches er in der Zeit bis 2008 für Lamborghini fahren durfte kommt schnell ein Miura zum Vorschein. Die V12-Modelle waren „immer Teil unserer Tradition – und meines Lebens“, so Balboni. Auch ein Besuch beim Grab von Ferruccio Lamborghini vollziehen die beiden ehe noch interessante Fakten zur schwierigen Beziehung zwischen Enzo Ferrari und Ferruccio Lamborghini erläutert werden. Toller Bericht, der allerdings augenscheinlich schon etwas älter ist, denn der als jüngster Neuzugang der Lamborghini-Flotte vorgestellte Balboni-Gallardo ist schon ein wenig älter.

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Weitere Themen im Heft: Selbstverständlich findet sich der intensive Bericht zum Alfa Romeo GTA vom Titel im Heft wieder, das „ABC des Porsche 356“ stellt vier verschiedene Modelle des ersten Porsche vor und der Lamborghini Miura feiert in einer famosen Ausfahrt mit gleich drei Modellen und wiederum Valentino Balboni seinen 50. Geburtstag. Der einmalige Rolls-Royce EX25 wird auch noch sehr detailliert vorgestellt und der Rest von Heft ist gespickt mit allen möglichen Standard-Rubriken, die immer wieder viel Freude am klassischen Automobile und alles Drumherum aufzeigen.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Renault, Marco Rassfeld