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Magazin – Porsche Klassik 01.2016

Der Zeitschriftenmarkt bietet hierzulande für jeden etwas und so finden sich auch immer mehr sehr spezielle Zeitschriften in den Regalen wieder. Das Magazin Porsche Klassik aus dem Delius Klasing Verlag greift in eine solche Nische, wobei die generell Porsche-Interessierten auch sicher gerne einen Blick in die Vergangenheit der Marke werfen. Ein Blick auf die Highlights der aktuellen Ausgabe.

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Die Historie der Firma Porsche besteht zum Glück nicht nur aus dem 911. Dieser ist sicherlich ohne Frage eines der wichtigsten Automobile der Geschichte aber auch der 924 trug maßgeblich zum Überleben der Firma in durchaus schlechten Zeiten bei. Lange galt er als Porsche mit Audi-Motor und stellte sich in der Youngtimer-Szene kaum ins Rampenlicht. Um die Erfolge im Motorsport im Jahr 1976 entstand ein interessantes Sondermodell auf Basis des 924. Nachdem Gewinn der Marken-Weltmeisterschaft mit dem 935, der Sportwagen-Weltmeisterschaft mit dem 936 und auch den 24 Stunden von Le Mans war 1977 das „Weltmeister-Sondermodell“ zu kaufen. Dies trug die Farben des damaligen Hauptsponsors von Porsche – Martini & Rossi. Der Bericht liefert erstklassige Fotos, des während einer Restauration von US- Europaspezifikation umgebauten weißen 924 mit farblich passenden Applikationen zu den erfolgreichen Rennwagen. Autor Thomas Fuths liefert dazu interessante Informationen zu dem seltenen Sondermodell und unternimmt auch eine Reise in seine persönliche Automobil-Vergangenheit.

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Ein Spezialist für historischen Rennwagen ist Alexander Seidel. In einem Portrait wirft die Porsche Klassik mit Autorin Christina Rahmes und Fotograf Jan Bürgermeister einen Blick in seine Werkstatt. Wieder präsentiert sich der Bericht mit vielen tollen Aufnahmen und kurzen, prägnantem Text. Der Blick in die Hallen der Rennwagen-Reparatur und -Instandsetzung beeindruckt ungemein. Seidel’s Spezialität ist der Gruppe C-Rennwagen 956, den er auch selbst pilotiert und unter anderem auch exklusive Taxi-Fahrten anbietet. Von den gerade einmal 28 gebauten 956 waren in der Werkstatt gleich drei anzutreffen. Sein Fahrzeug ist Chassis 104 in dem Ayrton Senna seinen einzigen Sportwagen-Renneinsatz bestritt. Der Bericht wirft einen Blick auf die Firma von Seidel aber auch auf einen wichtigen Rennwagen der Gruppe C-Ära.

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Porsche und Motorsport – diese Verbindung gibt es schon immer und oftmals kam es auch technologisch zu wichtigen Übernahmen von diversen Neuentwicklungen des Rennsports in die Serie. Gerade in den Anfangsjahren wurden die Erfolge im Motorsport auch zur Verbesserung der Absatzzahlen genutzt. Porsche gewann alle bedeutenden Rennen und zur 100. Auflage der Targa Florio bietet Porsche Klassik einen Rückblick auf die elf Gesamtsiege, die Porsche in 18 Jahren erreichen konnte. Nach einigen tollen historischen Aufnahmen die seitenfüllend präsentiert werden folgt der Bericht. Bereits im Jahr 1922 startete der von Ferdinand Porsche konstruierte Austro-Daimler Sascha bei dem Rennen auf Sizilien und gewann seine Klasse. Der erste echte Porsche Gesamtsieg gelang 1956 mit einem 550 RS 1500  und der letzte im Jahr 1973 mit einem 911 Carrera RSR 2,8. Toller Bericht der auch einige interessante Anekdoten der beteiligten Rennfahrer liefert.

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Die niederländische Rijkspolitie hat eine lange Verbindung mit Porsche durch den Einsatz diverser Porsche im harten Polizei-Einsatz. Eine Ausstellung zu dieser Verbindung ist ab Juli im Louwman Museum in Den Haag zu bewundern. Vorab zeigt Porsche Klassik schon einige Ausstellungsstücke und einen Blick in die Garage von Sammler Chris Kruizinga. Dazu liefert der Artikel die komplette Entstehungsgeschichte zu der ungewöhnlichen Beziehung. Von 1962 bis 1996 setzte die nierdländische Polizei Porsche ein. Die Beamten erhielten eine spezielle Ausbildung und waren stolze Fahrer. Neben der Geschichte zur ersten Idee bis zur Verfolgungsjagd mit einem Formel 1-Fahrer liefert der Artikel alles rund um das ungewöhnliche Thema. Dazu schöne Aufnahmen von einem 356 und einem klassischen 911, natürlich in der Polizei-Konfiguration. Toller Blick auf eine sicher spannende Ausstellung mit ungewöhnlichen Porsche.

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Weitere Themen im Heft: Erinnerungen von Siegfried Rauch an Steve McQueen, die sich während den Dreharbeiten zum Filmepos Le Mans kennen und schätzen lernten, das nicht nur künstlerisch wertvolle 356 SC Cabriolet von Janis Joplin, ein Mittelmotor-Spezial stellt den 550A 1500 RS Spyder, den 718 RS60 Spyder, den 914/6 und den Boxster intensiv ins Rampenlicht. Einige weitere Bericht unter anderem zu Auktionen, Büchern und der neusten Sonderausstellung im Porsche Museum runden das Magazin ab.

Fazit: Ein klasse Magazin zum Thema klassische Porsche. Viele Berichte blicken intensiv auf einzelne Modelle und die Aufmachung ist sowohl optisch als auch vom Druck- und Bindebild her sehr gut gelungen. Der Preis von 8€ relativiert sich dadurch und auch durch die Tatsache, dass das Magazin lediglich zweimal im Jahr erscheint.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Delius Klasing, Marco Rassfeld