In diesem Jahr feiert BMW sein 100 jähriges Bestehen und ein neues Sonderheft aus der auto motor und sport Edition widmet sich diesem Thema. Im Gegensatz zu den bisherigen hier vorgestellten Sonderheften kann das BMW Heft mit einer beachtlichen Stärke glänzen und bietet stattliche 200 Seiten Inhalt.
Das Heft bietet so genug Spielraum um eine lange Tradition entsprechend zu würdigen. Zu Beginn werden im einem Album die vier Säulen des BMW-Erfolgs mit doppelseitigen Abbildungen dargestellt. So sind Vertrieb, Design, Technik und Sport die wichtigsten Elemente der Firma aus München. Dann stellen sechs Redakteure kleine Details vor, die für Sie den Reiz der Marke und der Automobile ausmacht. Dann wirft ein Artikel tolle Impressionen auf den Slogan „Freunde am Fahren“, hier stellen sich BMW 328, BMW 2002, BMW M5 und BMW i8 vor und liefern ihre Interpretation des Slogans. Neben den Fahrzeugen sind natürlich auch die Menschen immer maßgeblich an der Entwicklung eines Unternehmens beteiligt und das Magazin stellt Paul G. Hahnemann, Eberhard von Kuenheim, Paul Rosche und Chris Bangle vor. Dann wird das zum Jubiläum vorgestellte Concept Car Vision Next 100 vorgestellt und auch die BMW, bei denen James Bond ins Lenkrad greifen durfte, werden dargeboten.
Unter dem Mantel der sehr behutsamen Logo-Entwicklung finden sich dann gleich drei tolle Ausklappseiten wieder. Hier werden alle Meilensteine der Geschichte von BMW kompakt und übersichtlich dargestellt. So führt der Überblick über die Modelle gleich 55 wichtige Modellreihen auf, hier wird wirklich kein Meilenstein vermisst. Im Bereich Technik sind 24 wichtige Entwicklungen aufgeführt, vom ersten Flugmotor bis zum Laserlicht im i8 sind alle technischen Errungenschaften aufgeführt. Auch bietet die Tafel einen Überblick über die 27 Personen, die BMW entscheidend mitprägten. Zum guten Schluss folgt dann noch die Auflistung der wichtigen unternehmerischen Entwicklungen. Die Elektronik-Meilensteine von BMW werden auf der Rückseite auch noch vorgestellt. Auch das unverkennbare Markenzeichen von BMW, die Niere die seit über 80 Jahre das Erkennungsmerkmal darstellt findet sich wie selbstverständlich wieder. Dazu wird der Leser noch mit einer Übersicht der interessantesten Art Cars und Studien versorgt.
Dann folgt der Blick in die Archive der auto motor und sport und zeigt unzählige Berichte und Tests rund um BMW. Ein tolle Story bildet den würdigen Auftakt. Zur IAA im Jahr 1987 stellte BMW den Innovationen Roadster Z1 vor und Oskar Weber brachte einen Koffer voller Geld mit zum BMW-Stand und versuchte den Z1 vom Stand weg zu erwerben. Eine wirklich obskure Idee die in einer tollen Story endet. Nach einem kurzen Wörterbuch für BMW-Kenner folgen die ersten Testberichte mit dem BMW 501, der Isetta, dem1800 und dem kompakten 1600-2. Dazu wirft das Magazin einen Blick auf Prominenten in diversen BMW und einen umfangreichen Bericht über die Motoren die in fast jeder möglichen Konfiguration verbaut wurden. Nachdem Test zum neuen BMW 520 folgt dann der Test eines der wichtigsten Modellen der sportlichen Historie von BMW – der 2002 Turbo. Er sorgte schon bei seiner Premiere auf der IAA 1973 für Furore mit der Spiegelschrift-Bemalung der Verspoilerung. Bemerkenswert ist wie dem damaligen Leser die noch neue Turbotechnik anschaulich erläutert wurde.
Es folgen weitere historische Berichte zum 3.0 CSL, dem ersten 3er in Form des 320, das große Coupé 633 CSi und der Mittelmotorsportwagen M1. Dieser war zugleich das erste Mal das ein BMW das heute legendäre M trug und bildete die Basis zu einer bis heute reichenden Tradition sehr sportlicher Modelle. In einem kurzen Bericht wirft das Magazin einen Blick auf die Fortführung der M-Modelle zunächst mit dem M535i und wenig später dem ersten M5 in dem der Motor von M1 implantiert wurde. Bis heute sind die M-Modelle sehr erfolgreich und selbst die SUV X5 und X6 erfreuen sich als starke M-Version großer Beliebtheit. Anschließend folgt ein Blick auf die Tuner die sich um die BMW-Modelle kümmern und die noch weiter optimierten. Hier finden sich alle wichtigen Tuner wie AC Schnitzer, Hartge, Koepchen und auch G-Power wieder. Die schon länger als Hersteller agierenden Alpina fehlen natürlich auch nicht.
Bei den Tests geht’s passend weiter mit dem ersten M5 gefolgt vom 325i Cabrio der E30-Serie und dem bis heute unvergleichlichen Z1. Dann folgt ein Blick in die Motorsport-Historie von BMW. In acht Zeitabschnitten unterteilt werden die unterschiedlichen Motorsportprogramme von BMW aufgeführt und von tollen Bilder begleitet. Neben den zahlreichen Erfolgen in den unterschiedlichen Klassen der Tourenwagen war BMW auch in der Formel 1 und auch in Le Mans erfolgreich. Dazu schuf BMW unter der Regie von Jochen Neerpasch die mit zwei Jahren zwar sehr kurzlebige aber immer noch präsente ProCar-Serie. Hier traten im Rahmenprogramm der Formel 1 zahlreichen Rennfahrer in hochgezüchteten M1 gegeneinander an.
Es folgen Tests vom BMW M3 der Serie E36, der erste Z3 1.8 und auch der erste SUV von BMW – X5 von 2000. Dann findet der Leser einen tollen Vergleich aus dem Jahr 2000 mit dem klassischen 507 und dessen Neuinterpratition Z8. Und nach dem Elektro-Mobil i3 stellt das Magazin noch den 7er BMW von der ersten bis zu letzten Serie vor. Auch ein Blick auf die Motorräder mit der R Nine T und der S 1000 XR fehlt nicht.
Fazit: Ein toller Überblick über 100 Jahre BMW bietet das Heft aus der auto motor und sport Edition. Gerade die historischen Berichte bieten die einmalige Möglichkeit der echten Blickes in die Vergangenheit. Dazu auch einige an neuen Artikeln mit Blick auf die lange Tradition. Für das Gebotene und die technische gute Umsetzung ist der Preis von 7,90€ ungefragt angemessen. Für BMW Fans ein kompakte Pflichtlektüre.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: BMW, Marco Rassfeld
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