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Magazin – sport auto 5/2016

Die Mai-Ausgabe der sport auto ist schon am Kiosk erhältlich und neben dem groß angekündigten „Kampf der Giganten“ bei dem sich Porsche 911 Turbo S, Lamborghini Huracán LP 610-4 und Audi R8 V10 Plus auf eine gemeinsame Vergleichsfahrt von Hockenheim nach Italien begeben bietet das Heft wieder eine Vielzahl an sportlichen Automobilen. Der Motorsport kommt auch nicht zu kurz, wie der Blick auf die Highlights zeigt.

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Der BMW M3 ist seit der Baureihe E30 und dessen Einführung im Jahr 1986 die sportliche Sperrspitze der Marke aus München und bot damals die Basis für den sehr erfolgreichen Renneinsatz in der Gruppe A. Hierbei war im Laufe der Zeit immer eine Evolution notwendig und bei Motorsport neue Innovationen zu implementieren. So entstand schon 1988 das erste Sondermodell in Form des M3 Evolution auf Basis des M3. Viele weitere folgten und auch die nachfolgenden Baureihen konnten mit Sondermodellen aufwarten die eine extrem sportliche Ausrichtung hatten. Dabei ist sicher der M3 CSL der Baureihe E46 und auch der M3 GTS der Baureihe E92 zu nennen. Das aktuelle Sportcoupé zur 3er-Reihe nennt sich inzwischen M4 und das neue Sondermodell M4 GTS weckt Erinnerungen an die Vorgänger. Mit einer Zeit von 7:27,88 min auf der Nordschleife rückte man deutlich an die Zeit des aktuellen Porsche 911 GT3 – lediglich 3 Sekunden langsamer! Bei Vorgänger E92 waren es noch 8 Sekunden die zum damaligen 911 GT3 fehlten. Nach dem klassischen Muster mit mehr Leistung und weniger Gewicht wurde der M4 optimiert und leistet nun stramme 500 PS und das Leergewicht beträgt nunmehr 1510 kg. Macht plus 60 PS und minus 30 kg, dazu noch einige aerodynamische Optimierungen und fertig ist das scharfe Sondermodell. Sicher ein kommender Klassiker da auch die limitierte Auflage von 700 Exemplare bereits ausverkauft ist …

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Mit fast nur Rekordwerten wartet das neue Modell von Bugatti auf. Der Chiron wurde auf dem Genfer Autosalon im März präsentiert und die sport auto stellt den neuen Rekordjäger zunächst einmal vor. Dabei blickt Autor Marcus Schurig auf die schon kommunizierten Zahlen bei denen sich selbstverständlich einige Superlative finden. So ist der V16-Motor stattliche 600 kg schwer und bietet ebenso stattliche 1.500 PS Leistung und 1.600 Nm Drehmoment. Auch rechnet der Bericht vor das eine Entleerung des 100-Liter-Tank bei Volllast in gerade einmal 8 Minuten möglich ist und dies somit einen Verbrauch von 190 Liter auf 100 Kilometer ergibt. Aber dies ist selbstverständlich ein Extremfall. Schön ist der locker aufgemachte Text der sich dem Supersportwagen vorsichtig nähert. Auch spannend ist die Tatsache das ein durchschnittlicher Bugatti-Käufer in Besitz folgender Fortbewegungsmittel ist: 64 Autos, 3 Helikopter, 3 Jets und 1 Yacht! Und in einem Jahr fahren diese im Durchschnitt 2.500 Kilometer, kein Wunder das die Veyron zumeist mit sehr geringer Laufleistung angeboten werden. Hoffentlich kommen bald auch erste Fahreindrücke zum Vorschein.

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Des Weiteren bietet die sport auto im Bereich Test&Technik folgendes: Die interessante Ausfahrt mit 911 Turbo S, Huracán LP 610-4 und R8 V10 Plus, der Supertest des Enkel im Geiste von BMW M3 E30, dem BMW M2 Coupé, ein Test mit dem Shelby GT350 Mustang, ein Fahrbericht zum neuen Porsche 718 Boxster S und zum Ferrari California T mit Handling Speciale-Paket. Im Vergleichstest messen sich die Kompakten Peugeot 308 GTI und Seat Leon Cupra 290, ein Blick auf die kommenden High Performance Days, ein Fahrbericht zum neuen Honda NSX und ein Reifentest mit acht Pneus im Format 235/40 R 18. Bei der alljährlichen Wahl zum sportlichsten Auto des Jahres winkt diesmal als Hauptpreis ein Chevrolet Camaro 50th Anniversary Edition als Gewinn.

Der Motorsport-Teil beginnt mit einem Blick auf die ersten Rennen der noch jungen Formel 1-Saison und analysiert die frühen Erfolge des neuen HaasF1-Teams. In den ersten beiden Rennen konnte das Newcomer-Teams durch Platzierungen von Romain Grosjean schon 18 Punkte sammeln. Zum letzten Mal gelang ein direkter Punktgewinn dem aus dem Honda-Werksteam herausgegangenen BrawnGP-Team im Jahr 2009. Das HaasF1-Team ist komplett neu sicherte sich die tatkräftigen Unterstützung durch Ferrari. Das Auto wurde nur in den zwingend notwendigen Komponenten von Haas gebaut. So stammen das Chassis, die Flügel, die Verkleidung und der Kühler von HaasF1. Der Rest und somit fast 70 Prozent stammen von Ferrari die damit Einnahmen von 60 Millionen Euro verbuchen konnten. Der Erfolg scheint dem durchaus erfahrenen Team aus den USA recht zu geben und die Euphorie für die Formel 1 wird durch den Einsatz des HaasF1 VF-16 in der USA immer größer. Bisher fand die Rennserie dort kaum Beachtung, dies scheint sich mit dem einfachen Trick des Patriotismus schnell zu verflüchtigten. Die etablierten Teams im direkten Konkurrenzumfeld wie Williams, Force India, Toro Rosso und auch McLaren blicken neidvoll auf die geringen Kosten die HaasF1 benötigt um sie zu ärgern. Tolle Analyse zum überraschenden Einstieg des neuen Teams in die Formel 1.

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Die FIA WEC bietet ohne Frage auch Motorsport auf technisch extrem hohem Niveau und durch das flexible Reglement sind die eingesetzten Spitzenrennwagen von Audi, Porsche und Toyota sehr unterschiedlich ausgelegt. Ein sehr detaillierte Analyse der neuen Rennwagen für die Weltmeisterschaft zeigt vor allem die massiven Änderungen bei Audi und Toyota auf. Aber auch der Porsche ist in vielen Bereichen verändert worden, hier fand aber eher eine Evolution statt. Somit sollten die Zuffenhausener in Bezug auf Zuverlässigkeit die Asse im Ärmel haben. Dazu wird der Saisonvortest in Le Castellet zu Rate gezogen um die neuen LMP1-Rennwagen zu betrachten. Durch die unterschiedlichen von den Teams geschaffenen Testbedingungen ist ein aussagekräftiger Vergleich aber kaum möglich. Die Saison darf also mit Spannung erwartet werden und das erste Rennen in Silverstone lief bereits am vergangenen Wochenende. Auf dem Podium fand sich jeder der drei Hersteller wieder, wobei der siegreiche Audi im Nachhinein mit einem Wertungsausschluss belegt wurde. Audi legte Berufung ein und das Ergebnis bleibt vorläufig.

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Weitere Themen im Motorsport-Teil in der Mai-Ausgabe der sport auto: Bericht zum 12 Stunden Rennen der IMSA in Sebring, ein Besuch mit einem Renault Clio R.S: auf dem Nürburgring, ein Portrait über den ältesten Fahrer in der WRC2 – Armin Kremer, das Duell von Peugeot und Skoda in der Rallye-DM und ein Blick auf den Saisonauftakt der Langstreckenmeisterschaft auf der Nordschleife.

Fazit: Wie immer ein volles Pfund für die Fans von sportlichen Fahrzeugen und vieles aus der Welt des Motorsports. Ohne Frage ist die sport auto in dieser inhaltlichen Qualität immer wieder eine Investition wert.

Text: Marco Rassfeld
Foto: Bugatti, Marco Rassfeld