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Magazin – sport auto 6/2016

Die sport auto kümmert sich seit jeher um sportlichen Automobile und den Motorsport. Mit der neuen Juni-Ausgabe kommt der neue 911 Carrera S zum Supertest, der mit beachtlichen Kundenzeiten auf sich aufmerksam machen kann. Wie immer ist der neue besser als alle bisherigen Carrera S und kann sogar mit dem „alten“ GT3 mithalten. Aber natürlich gibt es auch weitere Highlights im Heft …

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Das McLaren inzwischen für einen Supersportwagen-Hersteller eine durchaus beachtliche Modellreihe auf Basis eines einheitlichen Kohlefaser-Monocoque-Chassis aufgebaut hat dürfte dem Kenner bekannt sein. So treffen sich zum Vergleich der „kleine“ 570S und der limitierte 675LT. Der 675LT enttäuschte beim ersten Test durch die sport auto auf ganze Linie und versucht nun einen zweiten Versuch. Die beiden sind optisch nah beieinander und so schnell als McLaren zu identifizieren. Der 570S bietet für einen Grundpreis von 181.750€ einen verhältnismäßig günstigen Einstieg in die Welt der exotischen Supersportler. Der Käufer eines 675LT muss schon stattliche 309.750€ auf den Tisch legen, möchte er Besitzer eines der 500 Exemplare werden. Ein gewaltiger Unterschied also, der sich nicht nur mit 105 PS mehr Leistung erklärt. Auch fahrdynamisch sind beide McLaren auf hohem Niveau und stellen ihr Können in Hockenheim unter Beweis. Der 570S ist nur knapp langsamer als der bisher schnellste McLaren und der einst gescholtene 675LT kann sich mit einer sehr guten Rundenzeit im Hockenheim vollständig rehabilitieren. Faszinierend sind beide Automobile so oder so …

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Ein deutliche günstigeres Angebot stellt die neue Giulia von Alfa Romeo dar. Das Spitzenmodell kommt mit der klassischen Bezeichnung Quadrifoglio daher und bietet eine beachtliche Leistung von 510 PS. Um diese zu besitzen sind dann mindestens 71.800€ fällig. Der erste Fahrbericht zeigt ein sehr gutes Fahrverhalten und im Race-Modus sind ohne große Anstrengungen schöne Drifte ohne große Anstrengung möglich. Eine scheinbar doch ernsthafte Konkurrenz zu den sportlichen Spitzenmodellen deutscher Herkunft? Der Motor dazu stammt von Ferrari und ist eine Abart des beim California T bzw. 488 GTB verwendeten Triebwerks. Um zwei Zylinder erleichtert ergeben sich 2,9 Liter Hubraum und durch den Einsatz von zwei Turbolader kann die hohe Leistung erreicht werden. Durch die nun endlich wieder angetriebene Hinterachse stellt sich die neue Giulia in die Ahnenreihe des Alfa Romeo 75. Für viele der letzte echte Alfa, ehe Fiat die Regie übernahm. Optisch ist die Giulia ein echter Leckerbissen und mit der getesteten Version Quadrifoglio hat er auch den nötigen Pfeffer. Es wird spannend die Entwicklung des neuen Modells zu beobachten.

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Weitere Themen im Text & Technik-Teil: Der Supertest mit dem neuen Porsche 911 Carrera S, Fahrbericht des neuen Aston Martin DB11, Vergleichstest mit Alpina B4 Biturbo Coupé und Ford Mustang GT 5.0 Fastback und ein weiterer Vergleich mit den SUV BMW X4 M40i und Porsche Macan GTS. Dazu noch ein Test des Volkswagen Golf GTI Clubsport, ein Blick auf gebrauchte BMW M3 und Porsche 911 Carrera S, Fahrbericht des Mini John Cooper S Works Cabrio und ein 100.000 km-Dauertest mit dem Audi S3 Sportback.

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Ein Blick auf die ADAC GT Masters analysiert die erstaunliche Entwicklung der Rennserie zum Jahr 2016. Mittlerweile sind 32 Rennwagen in der Serie gemeldet und sorgen für echtes Spektakel. Vor allem durch die attraktiven Preisgelder konnte das Starterfeld im Gegensatz zum letzten Jahr fast verdoppelt werden. Der Einsatz der nicht gerade günstigen GT3-Rennwagen erfolgt oftmals durch hochprofessionelle Teams und somit ist ein hohes Niveau gewährleistet. Böse Stimmen sprechen mittlerweile auch von VAG-Cup, da viele Fahrzeuge von Marken des Volkswagen-Konzerns stammen. So stellen sich gleich zehn Audi R8 LMS, drei Bentley Continental GT3, acht Lamborghini Huracan GT3 und drei Porsche 911 GT3 R der Konkurrenz. Hier warten dann ein brandneuer BMW M6 GT3, drei Corvette Z06.R GT3, drei Mercedes-AMG SLS GT3 und auch noch ein Nissan GT-R NISMO GT3 auf die Wolfsburger Meute. Auch bei den Fahrerpaarungen zeigen sich fast nur Profis hinter den Lenkrädern und die gute TV-Präsenz steigert auch das Interesse der Sponsoren. So bietet die ADAC GT Masters ein durchaus attraktives Paket.

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Eines der Höhepunkte jeder Rennsaison sind die 24 Stunden von Le Mans. Hier stellen sich die Fahrzeuge der WEC dem Rennen rund um die Uhr. Die bisherigen zwei Rennen in Silverstone und Spa bilden die Grundlage zu einem sehr detaillierten Vorbericht zu dem dritten Lauf der Langstrecken-Weltmeisterschaft. Die LMP1-Werksteams von Audi, Porsche und Toyota sollten demnach etwa auf dem gleichen Niveau liegen und es kann ein spannendes Rennen erwartet werden. Durch die generelle Tatsache das die Audi „nur“ in der 6-MJ-Hybridklasse fährt, darf der R18 in Le Mans nicht wie die Konkurrenz 14 Runden fahren. So muss der LMP1-Rennwagen über eine Distanz von 400 Runden konstant 0,4 Sekunden schneller fahren. Wie immer ist Spannung garantiert. Auch die GTE Pro-Klasse wird vorab analysiert und zeigt die möglichen Chancen von den gleich fünf vertretenden Herstellern auf. Mit dem Aston Martin V8 Vantage, der Corvette C7.R, dem Ferrari 488 GTE, dem Ford GT und dem Porsche 911 RSR erwartet die Zuschauer eine vielschichtige Konkurrenz und ein mindestens genauso spannendes Rennen wie in der LMP1-Klasse.

Mit 54 Seiten zum Thema Motorsport finden sich viele weitere Themen im Heft wieder. So geht der Blick auf die Formel 1 und zeigt die Misere von Ferrari, den Einsatz von Redakteur Christian Gebhardt in einem Porsche Cayman GT4 in der VLN, die mögliche Zukunft der „kleinen“ LMP2-Klasse, eine Vorschau auf das 24 Stunden Rennen am Nürburgring, ein Interview mit dem Promoter der Tourenwagen-WM Francois Ribeiro und auch ein Portrait des Rallye-WM-Fahrers Hayden Pardon. Dazu noch ein 32-seitgies Extraheft zum Start der DTM-Saison mit einem Überblick über alle Fahrer, Autos und Strecken.

Fazit: Die Mischung aus Test & Technik und dem Motorsport ist weiterhin sehr gut gelungen. Die vorgestellte Automobile werden kompetent vorgestellt und die vielen Analysen im Motorsport-Teil suchen ihresgleichen.
Geradezu erschreckend hingegen ist die scheinbar immer schlechtere Papierqualität, die dem Inhalt einfach in keinster Weise gerecht wird, was extrem schade ist.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Motorpresse, Marco Rassfeld