Die Juli-Ausgabe der sport auto ist schon etwas im Zeitschriftenhandel erhältlich und bietet neben einem Spezial zum 24 Stunden Rennen von Le Mans wieder viele Berichte rund um die sportlichen und schnelle Automobile sowie einen intensiven Blick auf die Welt des Motorsports. Die Highlights im Überblick …
Der neue Ford Focus RS stellt die sportlichste Variante des kompakten Bestsellers aus Köln dar. Nach einer kurzen Erst-Vorstellung im März-Heft hatte nun Redakteur Stefan Helmreich die Möglichkeit die 350 PS starke Variante mit den legendären Buchstaben intensiv zu testen. Schon der Titel des Artikels lässt auf vieles hoffen und zeigt den Focus beim schnellen Wasserbad. Durch die strengeren Abgas-Vorschriften trägt der Focus RS nunmehr keinen 5-Zylinder-Motor mehr unter der Haube, sondern stattdessen einen modernen 2,3-Liter-4-Zylinder-Motor mit Turbo. Dieser Schritt sorgte bei vielen Fans für Verdruss aber der neue Motor zeigt durchweg bessere Anlagen, so dass der Wechsel sicher schnell vergessen ist. Beim Getriebe bietet Ford ein klassisches, handgeschaltetes 6-Gang-Getriebe welches heutzutage fast schon eine Besonderheit darstellt. Zumeist sind selbst in sportlichen Autos zumindest halbautomatische Getriebe zu finden. Beim Antrieb hingegen verlässt sich der Focus RS inzwischen auf einen Allradantrieb, der aber sehr gekonnt abgestimmt wurde und gewollte Driftansätze nicht im Keim erstickt. So stellt der neue Focus RS eine echte Fahrmaschine dar, welche zudem mit einem sehr interessanten Preis-Leistungs-Verhältnis punkten kann. So scheint der Focus RS eine Sünde wert zu sein.
Die Möglichkeit einen Porsche 911 R zu erwerben ist hingegen nicht mehr gegeben. Der neue sportliche 911 mit Saugmotor ist leider limitiert und die verfügbaren 991 Exemplare sind allesamt ausverkauft. Dabei stellt der 911 R eine Neuinterpretation eines legendären Modells dar. Im Jahr 1967 legte Porsche den ersten 911 R auf, der ausschließlich für den Renneinsatz bestimmt war. Nur wenige Exemplare wurde gefertigt und das aktuelle Modell zitiert viele Ansätze des Ur-Ur-Ur-Großvaters. So stand neben einer höheren Leistung auch ein geringeres Gewicht im Pflichtenheft. Neben den Keramik-Bremsen sind auch Leichtbaustoffe bei der Karosserie zu finden, die Hauben sind aus Karbon und das Dach aus Magnesium. Letztendlich stehen sich 500 PS und 1.370 kg gegenüber, was einem sehr günstigen Leistungsgewicht von 2,7 kg/PS entspricht. Dazu bekommt der Käufer ein manuelles Sechsganggetriebe welches durch eine perfekte Ausführung kaum das beliebte PDK vermissen lässt. Der 911 R möchte ein echte Fahrmaschine sein und bietet dafür einiges auf. Die Kosten von knapp 190.000 Euro können aber nicht abschrecken – wie schon erwähnt ist das Modell ausverkauft. Eine Preissteigerung ist aber heute schon sicher – kurz nach Bekanntgabe des neuen Modells tauchten Offerten auf, die ein Vielfaches aufriefen. Somit ist der 911 R heute schon ein waschechtes Spekulationsobjekt. Genau über dieses Thema findet sich im Heft noch ein interessanter Kommentar von Marcus Schurig wieder.
Weitere Themen im Test & Technik-Teil: Vergleich des nachgeschärften BMW M4 in der GTS-Version gegen den Porsche 911 GT3, Fahrbericht des McLaren 570GT und im Supertest tritt der VW Golf GTI gleich doppelt an – einmal als Clubsport und auch der Clubsport S stellt sich der Herausforderung. Der Mercedes-AMG C 63 S Coupé stellt sich einem Test, Audi A6 3.0 TDI Competition und BMW 535d treten zum Vergleichstest an und einen Rückblick gibt es auf die High Performance Days. Zwei getunte Kompakte finden sich noch zum Vergleichstest in Form des Audi RS3 Sportback von Racechip und des Mercedes-AMG A 45 von Performmaster.
Beim Blick auf die Zukunft des GT-Sports kam es zwischen der FIA und den Hersteller noch zu keiner vernünftigen Einteilung der Fahrzeuge. Den Großteil der Rennserien wird inzwischen weltweit mit den sehr erfolgreichen Rennfahrzeugen der GT3-Kategorie betrieben und bieten somit den Hersteller ein breites Beschäftigungsfeld. Auch bei vielen klassischen Highlights wie dem 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring und in Dubai ist diese Klasse startberechtigt. Das wertvolle Prädikat einer Weltmeisterschaft wird in dieser Klasse aber momentan nicht vergeben und die FIA setzt vieles daran dieses zu ändern. Zumal die Fahrzeuge für den Einsatz in Le Mans heutzutage nur in der GT LM-Spezifikation antreten können. Diese unterscheidet sich nur minimal von allgemein gültigen GT3-Reglement. Neuentwicklungen werden von den Herstellern unter Berücksichtigung einer einfachen Umrüstung dieser Klassen entwickelt. Der letzte Versuch einer GT-WM schlug fehl aus dem Grund das die Kosten zu hoch waren und die Serie zudem als Teamsport angedacht war. Die Hersteller wurden dabei nicht berücksichtigt. Dies möchte die FIA nun gerne ändern und den Herstellern somit das Prädikat einer Weltmeisterschaft anbieten. Über die aktuelle Lage informiert der Artikel sehr gut und man darf gespannt sein auf das Endergebnis …
Als erster Niederländer konnte Max Verstappen vor kurzem beim Grand Prix von Spanien einen Sieg einfahren. Es war zugleich sein erstes Rennen für Red Bull Racing nachdem er vom Nachwuchs-Team Toro Rosso aufgestiegen war. Der Artikel in der sport auto blickt auf die erstaunliche Entwicklung des erst 18 Jahre jungen Rennfahrers. Auch der nach dem Sieg folgende Ausfall beim Grand Prix von Monaco wird aufgegriffen. Wie Verstappen heute schon mit vielen Einflüsse in der Formel 1 umgeht zeigt eine hochprofessionelle Ausbildung und spiegelt sich auch in vielen Bestplatzierung diverser Statistiken wieder. So ist Verstappen nicht nur jüngster Grand Prix-Sieger, sondern zugleich auch noch der jüngste Starter und Punktsammler. Das Team von Red Bull Racing scheint er nun auch nachhaltig aus der Lethargie bereit zu haben und die Zeichen stehen eher wieder auf Angriff statt auf Resignation. Nach heutigem Anschein wird man von dem jungen Niederländer noch eine Menge hören.
Natürlich bietet die sport auto auch in diesem Heft weitere Themen rund um den Motorsport: Ein Blick auf die Rallyecross-WM zeigt den aktuellen Starrummel, Jörg Weidinger wird im Porträt vorgestellt und einen Ausblick auf die Rallye-WM 2017 bieten die Testfahrten der neuen Fahrzeuge. Ein Interview gibt es mit Porsche LMP1-Chef Andreas Seidl, dann folgt ein Blick auf den Einsatz von Redakteur Christian Gebhardt bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring und eine intensive Analyse zu den Rennen bei dem Mercedes-AMG dominierte. Zusätzlich liegt dem Heft ein 32 seitiges Spezial zum 24 Stunden Rennen in Le Mans bei.
Fazit: Die sport auto bietet erneut eine sehr gute Mischung und eine gerade im Motorsport-Bereich einmalige Berichterstattung. Eine absolute Pflichtlektüre!
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Motorpresse, marco Rassfeld
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