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Magazin – Motor Klassik Dezember 2016

Langsam neigt sich das Jahr dem Ende zu und die letzte Ausgabe der Motor Klassik des Jahrgangs 2016 liegt nun beim Zeitschriftenhändler bereit. Im Vorwort wirft Hans-Jörg Götzl einen Blick auf das neue Youngtimer-Verbot in Paris. Hier werden alle Autos vor Baujahr 1997 zeitweise aus dem Innenstadt-Bereich ausgeschlossen, das gleiche gilt für Motorräder die vor 6/2000 gebaut wurden. Eine unsinnige Regel welche die Zukunft vieler Youngtimer und zukünftiger Oldtimer fraglich erscheinen lässt?

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Das Titelthema bietet einen Blick auf gleich fünf interessante Automobile die logischerweise auch einen gemeinsamen Nenner haben. Unter der Motorhaube agiert ein V8-Motor. Zunächst beschriebt ein Artikel die Faszination der V8-Motoren, die oftmals mit einen unverwechselbaren Sound aufwarten. Das der Einsatz eines V8-Motors auch einige Vorteile mit sich bringt wird ebenfalls dargelegt und im Folgenden präsentieren sich die einzelnen Modelle. Der erste im Bunde ist der Mercedes-Benz 560 SEC der an der Spitze des damaligen Modellprogramms stand und heute schon ab 7.500 € zu haben ist. Der sanfte Gleiter zeigt eine perfekte Umsetzung eines großen Coupés und bietet mit 279 PS auch eine in allen Lebenslagen ausreichende Leistung. Ein deutlich höheren Preis ruft der Alfa Romeo Montreal auf. Die Preise ziehen weiterhin an und heute sind etwa 55.000 € für ein Exemplar im ordentlichen Zustand bereitzulegen. Der V8-Motor ist eine gezähmte Variante des Rennmotors aus dem T33/2. Eine hohe Faszination ist im auch durch das Design vom Marcello Gandini gegeben. Der Ford Super Deluxe aus dem Jahr 1941 ist hingegen eines der erfolgreichsten Modelle mit V8-Motor, da es sich um den Standard-Ford der 40er Jahre handelte. Der einfach konstruierte Flathead-V8 ist zuverlässig und kaum kaputt zu bekommen. Ein heiße Variante aus den USA ist der Dodge Challenger R/T der zu den klassischen Muscle Cars zählt und ab etwa 30.000€ zu haben ist. Die Platzierung der robusten amerikanischen V8-Motoren in europäische Spitzenautomobile war ein beliebtes Mittel um hohe Leistung und eine große Zuverlässigkeit anbieten zu können ohne den Preis explodieren zu lassen. Der Facel Vega HK 500 ist ein Paradebeispiel dieser Spezies und heute ein gesuchtes Sammlerstück. Das Magazin zeigt so eine breite Auswahl an tollen V8-Automobilen und bietet für jeden Geschmack etwas.

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Eine Ausfahrt in einem Porsche 968 bietet den Lesern ein Blick auf ein echtes Einzelstück. Ein besonderes Modell in der Geschichte der Porsche 968 war der CS. CS steht für Clubsport und ist neben dem RS-Modellen ein klassischer Vertreter der sportorientierten Modelle der Marke aus Zuffenhausen. Um die Nachfrage wieder anzukurbeln wurde dem Standard-968 mit dem CS ein günstiges Einstiegsmodell zur Seite gestellt. Der CS verzichtete auf einige Ausstattungsfeatures und bot so ein reduziertes Gewicht und gleichzeitig eine höhere Agilität. Auf den Markt kam der CS lediglich als Coupé und wurde über 1.500 mal gebaut. Allerdings erhoffte sich Porsche einen deutlich höheren Absatz und so musste die komplette Baureihe relativ schnell komplett eingestellt werden. Damit war gleichzeitig auch das Ende der Studie des 968 CS Cabriolet schnell besiegelt. Diese Einzelstück konnte nun Autor Dirk Johae probefahren und schildert die Geschichte hinter dem Einzelstück. Der Motor entspricht dem Standard-968 und ist im Prinzip eine Zylinderbank der V8-Motors aus dem 928. Vermutlich wäre das Modell von den Porsche-Verkäufern sowieso als unverkäuflich abgelehnt worden. Heute wäre das Modell sicher sehr begehrt aber die Entscheidung von Porsche dieses Modell nicht weiterzuverfolgen war in dem damaligen schwierigen Lage von Porsche sicher richtig. Neben dem interessanten Einzelstück zeigt der Bericht noch vier weitere, offene Modelle der Transaxle-Modelle die es ebenfalls nicht bis zur Serienreife schafften. Auch hier sind echte Schmuckstück zu finden.

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Zahlreiche Oldtimer-Rallyes bieten den Besitzern von klassischen Automobilen eine große Auswahl an einer Veranstaltung teilzunehmen. Diese führen oftmals durch herrliche Landschaften oder finden auf legendären alten Rennstrecken statt. Eine besondere Stellung nehmen die beiden Top City Classic Rallys in Peking und Shanghai ein. Richtig gelesen es finden gleich zwei Veranstaltungen innerhalb eines bewusst kurzem Zeitabstands in China statt. Michael Schröder macht sich mit dem Team des Porsche Museum und zwei Porsche 911 auf die ungewöhnliche Tour durch das unbekannte China. Mit einem klassischen Porsche 911 2.0 aus dem Jahr 1968 und einem deutlichen moderneren Porsche 911 Carrera aus dem Jahr 1998 nahm das Porsche Museum teil. Dabei stellte sich schnell heraus das die Chinesen Porsche in erster Linie als Hersteller von SUV’s kennen und die lange Tradition der Sportwagen zumeist unbekannt ist. Auch aus diesem Grund machte sich das Porsche Museum auf den langen Weg nach China. Da klassische Automobile in China eine echte Seltenheit darstellen ist das Interesse besonders an der Veranstaltung groß. So endet die Rallye in dem Sportstadion von Zhangbei vor vollbesetzten Reihen. Auch die Eindrücke der Landschaft werden den Teilnehmern sicher lange im Gedächtnis bleiben.

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Für Kurzentschlossene zeigt die Dezember-Ausgabe der Motor Klassik sechs Modelle die sich für Einsteiger in die Szene eignen. Zudem sind die Modelle preislich keineswegs abgehoben und könnten noch vor dem Winter erworben werden um diesen zur eventuell erforderlichen Instandsetzung nutzen zu können. Nach dem Prinzip der Redaktionsauswahl in der Youngtimer stellen hier nun sechs Redakteure ihre Favoriten vor und stellen die Stärken und Schwächen heraus. Dirk Johae blickt auf eine italienische Schönheit in Form des Alfa Romeo Giulia Nuova Super die auch eine Menge Fahrspaß verspricht. Hans-Jörg Götzl schwelgt in Erinnerungen an den Knudsen-Taunus von Ford und Franz-Peter Hudek blickt mit dem Opel Ascona B auf einen echten Ableger eines Spitzensportlers. Schließlich gewann Walter Röhrl mit dem Ascona 400 im Jahr 1982 die Rallye-Weltmeisterschaft. Einen Franzosen der in direkter Konkurrenz zu Mercedes-Benz stand, ist der Peugeot 504 der von Alf Cremers vorgestellt wird und Kai Klauer stellt den Rivalen in Form der Mercedes-Benz W114 bzw, W115 vor. Für eine hohe Vorfreude auf den nächsten Frühling empfiehlt sich der Triumph Spitfire der eine Menge Spaß bieten kann und von Michael Schröder vorgestellt wird. Eine klasse Auswahl an klassischen Autos die zwischen 6.000 und 12.000 Euro liegen und eine hohe Zuverlässigkeit und somit eine hohe Sicherheit für den Besitzer anbieten.

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Natürlich sind noch weitere Themen im Magazin zu finden, hier ein Überblick: Ein Blick in volle Teileregale zeigt das Porträt über den Spezialisten Rainer Basturck, mit dem Datsun 280ZX, dem Ford Capri 2.8i und dem Porsche 924 werden gleich drei sportliche Coupé aus dem 80er Jahren vorgestellt und eine Reportage blickt auf die 24 Tours de Pont in Potsdam. Die Restaurierung zeigt diesmal einen Volkswagen 1600 L von 1970, die Service Station blickt auf den Austin-Healey 100/4, der neue Redaktion-Spider wird zum TÜV begleitet und mit dem Saab 96 V4 und dem Volvo PV 544 zeigen sich zwei bucklige Schweden im Fahrbericht.

Fazit: Gute Themenwahl und ein Blick auf immer wieder faszinierende Automobile mit eine Menge von kompetenten Tipps und Kaufberatungen machen die Motor Klassik zur guten Wahl im Magazin-Bereich über klassischen Automobile.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Daimler AG, Marco Rassfeld