Das neue Ausgabe-Jahr der sport auto beginnt mit einem Paukenschlag – der Mercedes-AMG GT R ist schneller als der Porsche 918 Spyder! Ganze 2 Sekunden war der Mercedes im aktuellen Test schneller als der Porsche im Supertest aus dem Jahr 2014 – ein echter Paukenschlag! Im Vorwort blickt Marcus Schurig auf die vielen neuen sportlichen Modelle zurück, welche die Hersteller im Jahr 2016 auf den Markt gebracht haben. Dabei fahren wir nach einige Aussagen doch bald nur elektrisch und der klassische Sportwagen ist bedroht. Zum Glück ist bis heute davon wenig zu spüren.
Ein Generationen-Vergleich zeigt die sport auto mit dem Fiat 124 Abarth und fährt sowohl das Ur-Modell aus dem Jahr 1972 als auch den aktuellen Abarth 124 Spider. Der klassische Fiat Abarth 124 Sport Spider wurde gebaut um die Homologation zur Gruppe 4 zu erlangen. Hierzu mussten 1.000 Exemplare gebaut werden um den Renneinsatz zu ermöglichen. Ob die Zahl wirklich erreicht wurde, kann heute nicht mehr genau nachvollzogen werden. Sicher sind aber die zahlreichen Anpassungen, die der Abarth erhielt um auf der Rennstrecke glänzen zu können. So wurde natürlich das Gewicht reduziert, ein Hardtop zur Verbesserung der Steifigkeit installiert und sogar die serienmäßige starre Hinterachse wurde durch Einzelradaufhängung ersetzt. Im Renntrim kam der Abarth 124 dann auf stattliche 210 PS, die Straßenversion wurde mit 128 PS immer noch stattlich ausgestattet. Mit gerade einmal 900 kg ist eine sportliche Gangart gut möglich. Natürlich glänzt der klassische Abarth 124 mit dem Fehlen sämtlicher heute üblichen Komfort- und Elektroextras. Das neue Modell basiert auf den Mazda MX-5 und bietet auf Wunsche zahlreiche Extras, sogar eine Automatik ist erhältlich. Eigentlich unvorstellbar in einer Sportversion. Dabei soll der neue Abarth 124 Spider als R-GT sogar wieder im Rallyesport eingesetzt werden. Ein Kreis der sich zu schließen scheint.
Bei den Gebrauchten blickt die sport auto mit der Ausgabe 1/2017 aus zwei echte Power-Kombis und stellt den Audi RS6 Avant und den BMW M5 Touring vor. Beide haben einige Gemeinsamkeiten und sind für sportliche Familienväter sicher interessante Alternativen. Die beiden Bayern bieten dabei große Motoren mit 10 Zylindern und über 500 PS Leistung. Der Audi ist der klassische Avant und die ebenfalls angebotene Limousine stellt einen Exoten dar. Von 2008 bis 2010 wurden 4.674 RS6 gebaut und lediglich 777 waren kein Kombi. Statt des Neupreises von etwa 107.000 Euro sind heute etwa 32.000 Euro für einen RS6 anzulegen. Dafür erhält man einen mit Doppelturbo aufgeladenen 5-Liter großen V10-Motor der 580 PS natürlich per Allrad auf die Straße bringt. Ein vergleichsweise dezenter Auftritt lässt die Nichtkenner im Dunkeln über diese Kraft und somit kann man immer wieder für Überraschungen sorgen. Dies gilt auch für den BMW der ebenfalls nur durch dickere Kotflügel und stämmiger ausgefüllten Radhäusern auffällt. Im Gegensatz zum Audi ist bei BMW aber traditionell die Limousine die besser nachgefragte Variante. So ist hier der Touring mit 1.025 Exemplaren von einer Gesamtproduktion von 20.546 Exemplaren der Exot. Dadurch erhöhen sich auch die Kosten für die Anschaffung, die Limousine kann heute für etwa 10.000 Euro weniger erworben werden. Mit etwa 25.000 Euro ist BMW aber auch deutlich günstiger als ein gebrauchter Audi RS 6 Avant. Neu waren 94.000 Euro zu überweisen. Auch hier zeigt die Preis-Entwicklung wie beim Audi noch weiter nach unten. Man erhält ebenfalls einen 5-Liter V10-Motor, der im BMW aber keine Aufladung hat aber immer noch stattliche 507 PS liefert. Für die geplante Anschaffung kann natürlich bei beiden das großzügige Raumangebot als Argument vorgebracht werden, allerdings sind Ersatzteile oder Wartungen bei solchen High-End-Automobilen nachvollziehbar kein Sonderangebot. Interessierte sollte also noch Reserven haben.
Weitere Themen im Test & Technik-Teil: Der Test des Mercedes-AMG GT R in dem dieser einen neuen sport auto-Rekord auf dem Nürburgring aufstellen konnte, der Supertest zeigt mit dem Ford Focus RS wieder mal ein bürgerliches Modell und ein Vergleichstest stellt den neuen Nissan GT-R gegen den Porsche 911 Turbo. Ein kurzer Fahrbericht zeigt den Lotus Exige Sport 380, ein Vergleich klärt über die sportlichen Tugenden von gleich fünf Golf auf und einem Test unterzieht sich der Porsche Cayman GT4 von a-works. Der Jaguar F-Type R stellte sich einem Dauertest, ein Fahrbericht zeigt den neuen Mercedes-AMG E 63 S 4Matic+ und ein weiterer Vergleichstest zeigt die Diesel-Roadster Audi TT 2.0 TDI Ultra und den Mercedes SLC 250 d.
Das Rennen in Macau stellt für viele Serien einen unverwechselbaren Jahresabschluss dar. Das Rennen bietet durch die ungewöhnliche Lage als Stadtkurs und einige Finalrennen diverser Rennserien ein straffes Programm. Für die in jedem Jahr wiederholt zahlreichen Zuschauer wird eine Menge geboten und dadurch kommt es gleichzeitig zu einen sehr knappen Zeitrahmen. Unfälle sind im Leitplankendschungel quasi an der Tagesordnung und sorgen für ein großes Spektakel. Beim in Macau ausgeschriebenen FIA-GT3-Weltcup kam es zu einer vermutlichen einmaligen Siegerehrung. So wurde der Belgier Laurent Vanthoor zum Sieger des Rennes erklärt, obwohl er mit einem schweren Unfall für den Abbruch des Rennes sorgte. Vanthoor war mit seinem Audi R8 durch das touchieren der Curbs in der Mandarin-Kurve ausgehebelt und krachte in die Leitplanke auf der anderen Seite. Dabei hatte er eine Geschwindigkeit von etwa 240 km/h auf dem Tacho. Durch die Wucht brach dann die hintere Aufhängung, der R8 kippte ein. Schnell bekam der Wagen Unterluft und wurde folglich nach oben katapultiert. Man kann von Glück sprechen das keiner der folgenden GT3-Rennwagen den R8 erwischte und somit ging der Unfall zum Glück für alle Beteiligten glimpflich aus. Das Rennen wurde abgebrochen, da eine weitere Programmverzögerung die Durchführung des noch folgenden Formel 3-Rennens gefährdete. Vanthoor war bei der letzten Überquerung von Start-Ziel noch der Führende und wurde so zum Sieger erklärt. Die Umstände und Reaktion werden im Artikel gut dargelegt und blicken kritisch auf die volle Veranstaltung.
Durch die Bekanntgabe des Ausstiegs von Audi aus der LMP1-Klasse in der WEC ist die Sportwagen-WM gebeutelt. Beim Saisonfinale in Bahrein wurden weitere Abgänge bekannt. So beendet Marc Webber seine Karriere und auch die frisch gebackenen Weltmeister Marc Lieb und Roman Dumas sind im nächsten Jahr nicht mehr am Steuer der Porsche 919 Hybrid unterwegs. Die offizielle Erklärung dazu kam von Porsche zwar erst kurz nach dem Rennen, aber das gesamte Fahrerlager wusste schon am Rennwochenende Bescheid. Beide etablierten Piloten behalten Positionen bei Porsche, greifen aber nicht mehr ins Lenkrad der wohl aktuell interessantesten Rennwagen der Welt. Beide haben viele Rennen in ihrer Karriere gemeinsam bestritten und waren lange Teil des Porsche-Teams. Das Rennen war aber auch das vorerst letzten Rennen von Audi im Langstrecken-Spitzensport und so endete in Bahrein eine 17 Jahre lang währende Ära. In 187 Rennen seit 1999 stand bei 107 Rennen ein Audi auf dem ersten Platz. Eine beeindruckende Quote von über 50 Prozent! Dazu zählen alleine beim 24 Stunden in Le Mans beeindruckende 13 Siege. Der Sport blickt auf alle Nebenschauplätze des Rennens und nimmt Abschied von den im nächsten Jahr nicht mehr Beteiligten. Eine tiefgreifende Analyse bietet das Magazin im Anschluss ebenso.
Dazu gesellen sich im Motorsport-Teil noch folgende Themen: Vorstellung des neuen Porsche 911 RSR, ein Saisonrückblick der Formel 1 sowie eine Reportage über das DSK-Rallye Scouting mit Armin Schwarz. Neben der ausführlichen Analyse der Ereignisse beim GT-Rennen in Macau blickt die sport auto auch auf das Formel 3 Rennen und seine Zukunft. Der Verlust von Volkswagen für die Rallye-WM wird ebenso thematisiert wie der langerwartete Erfolg von Aston Martin in der GTE-Klasse der Sportwagen-WM.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Daimler, Marco Rassfeld
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