Nach dem unterbrochenen Rekordversuch von Steve Warson in Band 14 folgt die Fortsetzung in Band 15. Hier zeigt die erste Szene den erfolgreichen Versuch von Chuck Danver, wie er mit seinem Sonic Bird schließlich doch noch die Schallmauer als erster Mensch durchbricht. Im Gegensatz zu Warson auch in zwei unterschiedliche Richtungen, was den Regeln entspricht und daher auch offizielle Anerkennung findet. Doch Der Höllenzirkus bietet noch eine weitere, ganz andere Story …
Nach der Berichterstattung im Fernsehen findet sich der Leser schnell wieder bei den Vaillants und die diskutieren schon die Möglichkeit mit Chuck Danver gemeinsam ein neues Projekt in den USA in Angriff zu nehmen– die Stockcars. Die Vorbereitung der entsprechenden Rennwagen läuft bereits und auf Grund der Tatsache, das in der Serie nur Hersteller aus den USA startberechtigt sind, nutzt Vaillant einen Ford-Motor. Ansonsten wäre eine Teilnahme nicht möglich. Bei einem abendlichen Beisammensein trägt die Mutter von Michel ihre Bedenken vor und dabei geht es sowohl um das Wetter in Florida im Februar, als auch um die Möglichkeit von Michel und Steve die Abende für einige Ausflüge in Begleitung zu Nutzen. Natürlich sollte ein Rennfahrer an einem Rennwochende ausgeruht und fit sein und sollte nächtliche Eskapaden vermeiden. Michel und Steve nutzen an diesem Abend geschickt die Möglichkeit Henri Vaillant sehr aufbrausend werden zu lassen. Es menschelt in diesem Moment richtig!
Am nächsten Tag ist Steve ein wenig neben der Spur und man merkt ihm den vorangegangenen Abend deutlich an. In einer Besprechung schläft er sogar ein! Sofort ordnet Herni noch ein paar Tests für die Formel 1-Wagen an. Die Professionalität von Steve dabei ist bewundernswert, denn weitere Folgen sind nicht zu erkennen. Chuck wird schließlich am Flughafen erwartet und die Testfahrten der Vaillante-Ford beginnen auf der Rennstrecke von Monthléry. Die Ergebnisse stellen sowohl die Techniker als auch die Fahrer zufrieden und wenig später folgt das erste Rennen in Riverside. Chuck und Steve haben bereits Erfahrungen mit den Stockcars, Michel hingegen ist noch ohne jeden Einsatz. Die Rennen haben ganz besondere Umstände und schnell finden sich an der Strecke auch einige alte Bekannte wieder. Schon beim Qualifying geht es äußerst rabiat zu, aber Michel hält sich von allen Spielchen fern und kann sich auf einem hervorragenden elften Platz platzieren. Das Renen läuft spektakulär und zum Schluss gewinnt niemand geringeres als Dan Gurney. Die drei Vaillante-Ford landen auf den Plätzen 2, 4 und 5. Ein gelungener Einstand der französisch-amerikanischen Wagen, der die Konkurrenten hat aufhorchen lassen.
Nach dem Rennen fahren die drei zurück ins Hotel, dabei werden Sie von einem Motorrad-Polizisten angehalten und sollen auf den Polizeichef warten. Eine Person wollte die drei unbedingt noch sehen, und die Überraschung ist groß. Schnell geht die Geschichte aber auf der Rennstrecken von Daytona weiter. Bei den legendären 500 Meilen Rennen handelt es sich auch heute noch um das meist beachtete Rennen in der Stockcar-Szene und die Vaillante-Ford sind der Konkurrenz nun nicht mehr unbekannt. Auch Michel bekommt dies gleich zu Anfang zu spüren in dem er von der Bahn gedrängt wird. Er kann sich aber gut anfangen und nimmt das Rennen schnell wieder auf. Die Fahrer des Texas Driver’s-Team bekommen gehörig Druck von ihrem Teamchef, stehen aber aufgrund vorangegangener Vergehen in Fokus der Rennleitung. Die Fahrer sind bekannte alte Hase, die auch in den früheren Bänden von Michel Vaillant schon in Erscheinung getreten sind. Das Rennen kann Steve Warson für sich entscheiden und Chuck Danver folgt unmittelbar dahinter auf Platz 2. Michel zeigt kurz vor der Ziellinie noch ein gewagtes Manöver und erreicht schließlich den achten Platz.
Vor dem Rennen in Darlington wird in einer Zeitungsanzeige plötzlich eine Belohnung ausgeschrieben, in dem derjenige, der die Vaillante’s beim nächsten Rennen schlägt eine hohe Prämie bekommt. So erhält das Rennen einen zusätzlichen Reiz, denn natürlich versuchen nun alle die Vaillante’s zu schlagen. Sie stehen in Darlington im absoluten Mittelpunkt und werden intensiv beobachtet. Das Rennen verläuft mir einiger Dramatik und am Schluss steht eine ungewöhnlicher Sieger fest. Auch das Gesicht hinter der ominösen Anzeige zeigt sich …
Die Notzen blicken wieder mit viel Hingabe hinter die Kulissen des Bandes und zeigen neben vielen alten Cover auch einige direkte Vorlagen für die Zeichnungen. Auch die NASCAR-Szene und die Rennen werden betrachtet, sowie die Berücksichtigung oder Nicht-Berücksichtigung einiger berühmter Fahrer aus der Szene. Zudem zeigen sich noch die Darsteller und einige Informationen zu der damals auch in deutschen TV startetenden Real-Serie über Michel Vaillant.
Fazit: Eine packende Story bietet auch der Band Der Höllenzirkus, der ursprünglich aus dem Jahr 1967 stammt. Mit vielen tollen und packenden Rennszenen kann der Leser einen Blick in die amerikanischen Stockcar-Szene werfen und den dabei nicht ungefährlichen aber spektakulären Rennen. Viele Unfälle säumen den Band und zeigen gleichzeitig auch die ständig vorherrschende Gefahr. Dazu gibt es tolle und witzige Episoden mit den Eltern und Michel und einer alten Bekannten. Ein toller Band, der dem Leser kaum Luft zu Atmen lässt.
Bibliografie:
Titel: Michel Vaillant – Der Höllenzirkus
Autor und Zeichner. Jean Graton
Umfang: 44 Seiten
Format: 210 x 297 mm
Preis: € 13,00
ISBN: 978-3-86462-102-4
Bestellbar beim Verlag unter: https://shop.mosaik.eu/
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Mosaik, Marco Rassfeld
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