Die Youngtimer ist ein Ableger der Motor Klassik und nun in der zweiten Ausgabe des Jahrgangs 2917 erschienen. Im Vorwort blickt Alf Cremers auf die gescheiterte Ehe von Mercedes und Chrysler zurück. Schließlich haben inzwischen schon einige Modelle mit zehn Jahren des Status des Youngtimer und so werden in Magazin in gleich drei unterschiedlichen Klassen die Modelle der beiden ehemaligen Schwester-Marken verglichen. Dazu lässt sich im Heft noch das ein oder andere weitere Highlight entdecken.
So blickt ein Artikel auf die heutzutage oftmals vergessenen, ehemaligen Spielzeugautos, welche vielerorts sicher noch in den Kellern und auf den Dachböden auf ihre Wiederentdeckung warten. Autor Alf Cremers hat seinen Keller aufgeräumt und stellt einige seiner stillen Schätze vor. So erzählt er einige Anekdoten aus seinen Erinnerungen und geht dabei auch auf die oftmals nicht gerade wirklichkeitsgetreue Umsetzung der Modelle ein. So bot die Firma Siku einen Mercedes 230 SL an, der mit den Export-Scheinwerfer des 300 SEL 6.3 ausgestattet war. Und auch bei den Proportionen sollte man im Spielmaßstab nicht unbedingt eine hohe Präzision erwarten. Bei den günstigen Modellen handelt es sich schließlich auch um Spielzeug und einem Kind kam es früher ebensowenig auf die Proportionen an wie heute. Neben Siku waren auch die englischen Modelle von Matchbox oder die Französischen von Majorette sehr beliebt. Aber auch Modelle von Corgi und Schüco werden für den Artikel gekonnt in Szene gesetzt. Ein schöner Blick zurück in die Vergangenheit, der sicher einige Leser zur Suche nach der alten Spielzeugauto-Box anregen wird.
Wieviel Leistung bekommt man für maximal 7.500 Euro? Dieser Frage geht eine Reportage von Frank Mühling nach und bringt gleich drei unterschiedlichste Kandidaten zum Vorschein. Zunächst erfolgt die Suche auf den einschlägigen Onlineportalen mit der Eingrenzung „über 300 PS“ und „von 5.000 bis 8.000 Euro“. Was man dort geboten bekommt ist durchaus erstaunlich, die Auswahl zeigt etwa 600 Ergebnisse und darunter sind viele Limousinen und SUV’s, Sportwagen hingegen sind nur vereinzelt vertreten. Durch eine Rücknahme der Leistung lassen sich in der Preisspanne dann aber schnell auch diverse Sportwagen rausfiltern. Drei Modelle stellt der Bericht vor und der Start obliegt einem echtem Dickschiff. Der Volkswagen Touareg V10 TDI aus dem Jahr 2003 bietet 313 PS aus einem 5 Liter großen V10-Dieselmotor. Die Laufleistung liegt bei stattlichen 240.000 km und der Preis lockt mit günstigen 4.999 Euro. Doch einige technische Zimperlein sind beim Touareg dann auch inbegriffen. In technisch erstklassigem Zustand zeigt sich hingegen der optisch nicht wirklich gelungene BMW 745i aus dem Jahr 2002. Mit 333 PS und nur 71.000 km auf der Uhr stellen die aufgerufenen 7.200 Euro kaum mehr als ein Zehntel des Neupreises dar. Sportlich wird es dann noch mit einem Honda Integra Type R. Dieser bietet zwar nur 190 PS versprüht aber ohne Frage den größten Spaßfaktor. Die extrem hohe Drehzahlgrenze des 1,8-Liter großen Sauger-Motors lässt locker 8.500 U/min zu. Der Zustand des für 7.500 Euro angebotenen Exoten ist aber leider verbastelt bzw. wieder zurückgesetzt und lässt noch Luft nach oben. Dazu zeigen sich acht weitere Alternativen die unterschiedlichste Geschmäcker befriedigen können.
Vor mittlerweile zehn Jahren starb der Rallyeweltmeister der Saison 1995 bei einem Hubschrauberabsturz. Colin McRae war schon zu Lebzeiten eine Legende und durch seine aggressive Fahrweise verursachte er den ein oder anderen Blechschaden. So erhielt er den Spitznamen „McCrash“. Die Youngtimer blickt zurück auf die recht rasanten Entwicklung von den ersten ernsthaften Auftritten bei Rallyes im Subaru Legacy, schildert die Ereignisse der entscheidenden Sonderprüfung bei der RAC Rallye im Jahr 1995, bei der McRae gegen Carlos Sainz eine unmögliche Verfolgungsjagd startete, die für ihn erfolgreiche endete. Nachdem McRae in den beiden Folgejahren mit dem agilen Impreza jeweils den Vize-Weltmeistertitel einfahren konnte, wechselte er zu Ford, wo er mit dem Focus RS auf die Jagd nach weiteren Rennerfolgen aufnahm. Den meisten wird er aber sicher im blauen Impreza im Gedächtnis bleiben, fuhr er doch hier seinen größten Erfolge ein. Ein kurzen Blick zurück auf eine Rennkarriere, die 2003 nach einer letzten vollen Saison für Citroën endete. Vereinzelt trat er noch anschrießend noch bei Rallyes an und versuchte sich sogar bei der legendären Dakar und trat in Le Mans auf einem Ferrari an. Hier errang er immerhin den dritten Platz in seiner Klasse an der Seite von Rickard Rydell und Darren Turner. Es waren auch weitere Aktivitäten geplant ehe es zu dem tödlichen Hubschrauber-Absturz kam. Schön das neben dem Text auch einigen Bildern aus der Karriere von McRae der entsprechende Platz geboten wird.
Die immer wieder interessanten Top 10 der Redakteure zeigen in dieser Ausgabe Youngtimer aus Italien. Hier finden die Leser die persönlichen Favoriten der Autoren wieder und können sich auf die ein oder andere Überraschung freuen. So ist der Maserati Spyder sicher der Traum von Vielen, bietet aber für günstige 25.000 Euro auch knapp 400 PS und sicher dürften die Preise bald wieder ansteigen. Ein seltenes Coupé ist das Lancia Kappa Coupé, an dessen Design sich viele Geister scheiden. So blieb er ein Exot von dem nur 3263 Exemplare entstanden, heute sind sie schon recht günstig zu bekommen. Der Alfa Alfetta GT 1.6 ist ein klassisches Coupé in dem noch die ursprünglichen Gene von Alfa Romeo zu spüren sind. Der Lancia Thema Station Wagon ist eine weitere Abart einer großen Lancia Limousine und wiederum eine günstige Rarität. Der noch recht frische Fiat Stilo Abarth begeistert mit seinem Fünfzylinder-Motor und der Ferrari Mondial 3.2 ist ein noch günstiges Modell aus Maranello mit einer seltenen 2+2 Sitzkonfiguration. Der kleine Autobianchi A112 ist in der scharfen Abarth-Variante schon kein Geheimtipp mehr und der Alfa Romeo 156 Sportwagon eine optische erstklassige Alternative, wenn der Kombi nicht wirklich über viel Raum verfügen muss. Der große Fiat Marea Weekend ist fast schon erschreckend günstig zu bekommen und der Alfa Romeo SZ ist ein Meisterstück an dem sich die Geister scheiden. Eine tolle Auswahl, welche die gesamte Breite der italienischen Automobilproduktion aufzeigt. Sicher kann jeder ein Modell nach seinen Vorstellungen entdecken.
Im Heft gibt es dazu noch Folgendes zu entdecken: Der Vergleich von Chrysler und Mercedes zeigt sich im Fahrbericht vom Chrysler 300C 5.7 Hemi und Mercedes-Benz E 430, dem Chrysler Crossfire und Mercedes-Benz SLK sowie dem Jeep Grand Cherokee 5.7 und dem Mercedes-Benz ML 500. Beim unvernünftigen Kauf stehen gleich zwei Volvo im Mittelpunkt und bei Anna schraubt geht es um eine defekte Tankanzeige. Ein Audi 100 CS kehrt zu seinem Erstbesitzer zurück und ein Blick auf die Retro-Modelle Mini und New Bettle zeigt frische, neue Youngtimer. Die Restaurierung zeigt einen seltenen Opel Senator A2 3.0i in der Langversion, ein Land Rover Defender wagt einen Ausflug durch das verschneite Island, die Kaufberatung deckt alles zum BMW Z3 auf und ein weiterer Doppel-Fahrbericht zeigt die beiden Schweden Saab 9000 Turbo und Volvo 850 T-5.
Text: Marco Rassfeld
Fotots: Subaru, Marco Rassfeld
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