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Magazin – Youngtimer 3/2017

In der Ausgabe 3/2017 ist die Youngtimer inzwischen im Zeitschriftenhandel erhältlich. Im Vorwort blickt Alf Cremers auf den rasanten Preisanstieg für einige Spitzenmodelle wie den Audi Quattro und den Mercedes 500 E. Viele „normale“ Youngtimer dagegen sind preislich eher stabil und somit die Aussicht auf eine Wertsteigerung eher gering. Hier sollte also in erster Linie der Spaß am Youngtimer im Vordergrund stehen. Eine Auswahl an interessanten Modelle finden sich im Heft wieder.

 

Da die Tage wieder länger und vor allem auch wärmer werden, blickt das Magazin auf zwei Roadster. Der englische MGF und der japanische Toyota MR2 haben dazu die gleiche Konfiguration mit Mittelmotor und Heckantrieb. So kann der Fahrer eine hohe Fahrdynamik erwarten, denn durch diese Konfiguration haben die Fahrzeugen eine ausgewogene Gewichtsverteilung. Als Mazda 1989 mit dem MX-5 die Roadster-Begeisterung bei den Käufern neu entfachen konnten, waren vor allem die Engländer bei MG überrascht. In der Vergangenheit hatten sie doch mit dem MGB einen starken Vertreter dieses Spezies im Angebot. So schuf man dem MG V8 kurzfristig eine Alternative, die tatsächlich noch mit dem alten MGB verwandt war. Ein Erfolg wurde er aber nicht. Dann aber kam ab 1995 der MGF auf den Markt, eine vollständige Neuentwicklung mit dem Blick auf agiles Fahrverhalten und unter Verwendung eines Hydragas-Fahrwerks. Toyota hatte dem MR2 schon seit 1984 auf den Markt, allerdings über zwei Generationen hinweg als Targa, ehe 1999 die dritte Generation als Roadster auf den Markt kam. Auch Toyota wollte noch etwas von Roadster-Boom profitieren. Die Fahreindrücke der beiden Roadster zeigen eine durchaus ähnlich Auslegung, stellen aber auch gleichfalls leichte Unterschiede fest. Für heute recht günstige 3.000 bis 8.000 Euro kann man eine große Portion Fahrspaß käuflich erwerben.

Alf Cremers begibt sich immer wieder auf die Suche nach einem unvernünftigen Kauf. Diesmal stellt er aber nicht ein Modell vor, sondern gleich einen ganzen Händler, der sich auf lohnenswerte Youngtimer spezialisiert hat. Alfred Hörl bietet in seinem Autohaus damalige, typische Alltags-Fahrzeuge an. Seit 15 Jahren ist Hörl auf junge Klassiker spezialisiert und seit dem hat sich das Angebot der Zeit entsprechend gewandelt. Die früher angebotenen Mercedes /8, VW K70 oder BMW 1502 sind heute schon zu begehrt und stellen so keine günstigen Angebote mehr. Hier stellt das Magazin aber acht Interessante Alternativen vor. Ein roter Opel Rekord aus dem Jahr 1978 glänzt mit einer roten Innenausstattung inklusive Polsterung. Mit nur 116.000 km auf der Uhr und zu einem Preis von 3.999 Euro ein scheinbar faires Angebot. Mit Volvo 244 GL und Mercedes-Benz 200 D finden sich noch weitere viertürige Limousinen im Angebot, die ebenfalls nicht über exorbitant hohe Kilometerleistungen verfügen. Als sportliche Alternative findet sich sogar ein Honda Prelude von 1991 wieder, der heute ein kaum noch gesehener Gast auf den hiesigen Straßen darstellt. Technisch die gleiche Basis nutzen der Audi 80 und der Volkswagen Passat Variant, die beide mit dem 75 PS starken 1,6-Liter-Motor ausgerüstet sind. Neben einem Kleinwagen in Form des ersten Ford Fiesta ist auch ein Käfer im Angebot vom Autohaus und rundet die interessante Reportage ab.

Bei seiner Vorstellung war der Alfa Romeo 164 als Nachfolger der Modelle Alfa 6 und Alfa 90 geplant und trat in der gehobenen Mittelklasse an. Hierbei griff man auf die Tipo 4-Plattform zurück, die schon vom Fiat Croma, Lancia Thema und Saab 9000 genutzt wurde. Dadurch hatte ein großer Alfa Romeo zum ersten Mal keinen Heckantrieb. Dazu hatte Fiat im Jahr 1987 die Tradtionsfirma Alfa Romeo vom italienischen Staat übernommen und für die Fans der Marke stürzten somit gleich mehrere Pfeiler ein. Optisch wurde der 164 von Pininfarina gestaltet und lässt keine direkte Verwandtschaft zu den anderen Fahrzeugen auf der Plattform erkennen. Der Ruf von Alfa Romeo war beim Start des 164 schon recht angegriffen, da unter anderem die Modelle Alfasud und Arna durch massive Qualitätsprobleme auf sich aufmerksam machten. Um ein erneutes Rostproblem zu verhindern nutzte der 164 von Anfang an viele verzinkte Bleche für die Karosserie und ab 1990 setzte man sogar auf eine vollverzinkte Karosserie. Somit sind auch einige der heute angebotenen Exemplare oft noch im guten Zustand, aber trotzdem gibt es bestimmte Stellen die beim Kauf überprüft werden müssen. In der umfassenden Kaufberatung erfährt der Leser alles zum großen Alfa Romeo und erhält einen Überblick über die typischen Schwachstellen. Auch die Entwicklung des Modells mit den wichtigsten Modellpflegemaßnahmen und der Technik ist Bestandteil der Berichts und somit wird ein vollumfängliches Bild vom Alfa Romeo 164 dargeboten. Heute ist die preisliche Lage noch günstig und schon ab 2.600 Euro sind gute Exemplare zu bekommen.

Die Top 10 der Redaktion zeigt in diesem Heft eine Auswahl der schlimmsten Modelle und bringt den ein oder anderen Exoten wieder zum Vorschein. Gleich zum Start blickt Michael Schröder auf den Zimmer Quicksilver, ein nur 170 mal gebautes Automobil auf Basis des Pontiac Fiero. In Deutschland ist sogar nur ein Modell bekannt, die meisten dürften sich in den USA wiederfinden wo auch einige Promis den Quicksilver in der Garage haben sollen. Ein weiteres besonderes Auto ist der Biagini Passo, ein offener Geländewagen der einige Komponenten von sehr bekannten Modellen nutzte und diese auf einer eigenständigen Plattform vereinigte. Die Karosserie ist vom Volkswagen Golf I Cabrio, die Frontleuchten vom Fiat Panda und die am Heck vom Opel Kadett. Diese schrullige Kombination kam bei den damaligen Kunden nicht wirklich gut an und so entstanden nur 65 Exemplare, trotz der kleinen Produktionsmenge ist der Preis heute ab 2.500 Euro angegeben. Ein weiterer Versuch einer italienischen Firma in einer Fahrzeugsparte zu punkten ist der Rayton Fissore Magnum. Das Design vom bekannten Tom Tjaarda nutzte große Fensterfläche und die beachtliche Größe des Magnum zu kaschieren, was auch nachweislich gelang. Etwas Besonders hingegen lässt sich kaum erkennen und der italienische Range Rover blieb schon während seiner Produktionszeit ein Exot. Die weiteren Fahrzeuge mit entsprechenden Hintergrundgeschichten sind der Kia Carnival, der AWS Shopper, der Ford Scorpio, der Ferrari Mondial 8, der Honda HR-V, der Fiat Multipla und der Pontiac Bonneville SSE. Eine tolle Auswahl an ungewöhnlichen Modellen, die auch heutzutage mit Gewissheit nicht jedem bekannt sind.

Des Weiteren gibt es noch folgende Themen in der Youngtimer 3/2017 zu entdecken: Der Mercedes-Benz SLK 230 und der Porsche Boxster zeigen sich im Fahrbericht, ein Bericht zeigt wie eine Verdeckreparatur vor sich geht und ein Vergleich von drei Fünfzylindern zeigt den Audi 100 CS quattro, den Lancia Kappa 2.4 LS und den Volvo 850 T-5. Es folgt ein Blick auf die schrägen Cockpits der 80er Jahre und bei Anna schraubt zeigt sich diesmal wie eine Schiebedachdichtung gewechselt wird. Die Restauration eines Fiat 128 3p wird nachvollzogen, einen ungewöhnlichen Blick zeigt ein Report über die Youngtimer in Mexiko-Stadt, die Coupés Ford Cougar und die letzte Toyota Celica zeigen sich im Fahrbericht und schließlich blickt die Youngtimer noch zurück auf die vergangene AvD-Histo-Monte. Ein kleines Extraheft bietet zudem noch eine Übersicht über alle Termine der Szene im Jahr 2017, dieses entspricht inhaltlich dem Heft in der Motor Klassik.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: FCA, Marco Rassfeld