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Magazin – sport auto 12/2017

Die sport auto liegt nun in der letzten Ausgabe des Jahrgangs 2017 am Kiosk und blickt auf eine Menge Highlights aus der Szene der sportlichen Fahrzeuge und des Motorsports. Das Vorwort steht diesmal im Fokus der zukünftigen Möglichkeiten die Daten von Fahrzeug und Nutzer seitens der Hersteller auszuwerten und im besten Fall zur Vermarktung zu benutzen. Denn mit den immer weiter vernetzten Automobilen stehen hier viele entsprechende Möglichkeiten zur Verfügung. Schon jetzt weisen die Versicherer und der TÜV auf mögliche Missbrauch hin und fordern ein entsprechendes Sicherheitskonzept. Ein Thema, was vermutlich noch alle Autofahrer beschäftigen wird.

Schon der Titel zeigt ein besonders Highlight dieser Ausgabe und bringt gleich vier GT2-Varianten aus der Historie des Porsche 911 zusammen. So stehen auf dem Porsche-Testgelände vier unterschiedlichen Generationen des GT2 zum Test zur Verfügung, allerdings sind schnelle Runden hier nicht möglich, das sich am Samstag allen erstens Gartenarbeiten angekündigt haben. Aber trotzdem bleiben die Elfer sicher ein Traum für viele Fans. So ist der erste GT2 der Generation 993 gleichzeitig auch der einzige, dessen Motor noch mit Luft gekühlt wird. Heute wirkt der Porsche aus dem Jahr 1998 wie ein Urtier dieser Spezies und in diesem letzten Modelljahr wurden nur noch 21 Exemplare gebaut. An diese Anfänge erinnert sich im Artikel auch niemand geringeres als Roland Kussmaul, der über 30 Jahre in der Rennabteilung von Porsche aktiv war und so aus den Nähkästchen plaudern kann. Im Fokus des GT2 stand ursprünglich die Optimierung um den 993 für den Einsatz im Motorsport vorzubereiten. So standen die klassischen Themen wie Gewichtseinsparung und Leistungssteigerung im Lastenheft. Die Ausfahrt versetzt Redakteur Christan Gebhardt zurück in die Vergangenheit und hier kann der 911 GT2 noch immer voll überzeugen. Da zu allem Überfluss sich dann am Testtag auch noch Regen mit dunklen Wolken ankündigt, folgt der direkte Wechsel in den aktuellen GT2 RS aus der Generation 991. Mit diesem ist auf dem Nürburgring eine Zeit von 6.47,3 Minuten möglich und so ist er der schnellste jemals gebaute Porsche 911. Auf dem Skid Pad können dann die drei modernen Vertreter ihr Können beim einsetzten Regen zeigen, auch der 996 GT2 und der 997 GT2 RS kommen nun zum Zug. Der 993 bliebt auf Grund seines Wertes lieber im Trockenen. Da bisher aber keine Möglichkeit bestand den neuen 991 GT2 RS im Trockenen zu erfahren, erhält Gebhardt zum Schluss noch die Möglichkeit den stärksten Elfer aller Zeiten intensiv kennen zu lernen und so wird seine Terminplanung für die Nacht spontan durcheinander gewirbelt. Am Ende steht ein interessanter Roadtrip mitten in der Nacht um den man ihn nur beneiden kann.

Einen ungewöhnlichen Vergleich stellt die Technik der Zukunft gegen Altbewährtes. Denn mit dem US-amerikanischen Dodge Charger Hellcat steht auf der einen Seite ein klassische Muscle-Car, während auf der anderen Seite der ebenfalls US-amerikansiche Tesla Model S P100D für die topmoderne Elektrotechnologie steht. Der Hellcat liefert mit seinem 6,2-Liter großen V8-Motor eine Leistung von 717 PS, während das Model S mit 400 kW aufwarten kann, umgerechnet in PS stehen so 611 PS zur Verfügung. Der Dodge setzt dabei auf eine Kompressor-Aufladung während der Tesla auf die Kraft von zwei E-Motoren setzt. Beim den üblichen Tests der sport auto auf dem Hockenheim Ring fällt sich dann aber schnell schon die ein oder andere Hürde auf. Denn eine Schnellladestation gibt es nicht und so muss der Tesla eine Nacht in der Box am regulären Stromanschluss verbringen. Am nächsten Tag sehen dann die üblichen Prüfungen an und der Tesla liefert eine beeindruckende Beschleunigung von 3,2 Sekunden auf 100 km/h. Die Vorbereitungen hierzu sind allerdings sehr langwierig und das notwendige Vorwärmen der Batterie nimmt geschlagenen 15 Minuten in Anspruch. Dazu wird die Werksangabe von 2,7 Sekunden auch noch deutlich verfehlt. Auch der Performance auf der Rennstrecke ist nur auf ein sehr kleines Zeitfenster begrenzt, denn die Akkus machen einfach zu schnell schlapp und so verliert das Model S an Leistung. Da ist der Dodge mit dem klassischen Benziner besser dran, aber er kann seine inzwischen etwas angegraute Konstruktion nicht mehr verheimlichen. So ist das Fahrverhalten nicht auf dem neusten Stand und fordert Feingefühl. So liefern beide durchaus schwergewichtigen Autos eine zwiespältige Vorstellung ab und können vor allem durch ihre Beschleunigung und Kraft begeistern. Eine Lösung zur Frage welche Technologie nun besser kann aber kaum gefällt werden.

Dazu gibt es noch folgende Themen im Test&Technik-Teil zu entdecken: Ein Fahrbericht mit dem BMW X3 M40i, der Supertest mit dem Mercedes-AMG E 63 S T-Modell und mit dem Audi SQ7 TDI zeigt sich auch schon ein weiterer SUV im Test. Der zweite Teil des Kompakt-Festival bringt den Audi RS3 Sportback, das BMW M2 Coupé, den Ford Focus RS und den Mercedes-AMG A 45 zum Vorschein, ein Blick in die Dauertest-Garage zeigt die aktuell im Einsatz befindlichen Modelle und schöne Impressionen gibt es über den Aston Martin V8 Vantage und den McLaren 540C. Die Verleihung des sport auto Awards steht dann im Fokus, ehe mit dem Kia Stinger GT ein neuer, interessanter Wagen im Fahrbericht antritt. Dann gibt es eine Reportage zum Perfektionstraining auf der Nordschleife und schließlich blickt die sport auto bei den Gebrauchtwagen auf das Maserati Coupé.

Die Entscheidung in der Formel 1-Weltmeisterschaft ist gefallen und Lewis Hamilton krönte sich in Mexiko zum mittlerweile vierten Mal zum Fahrer-Weltmeister. Über die Hintergründe dieser vor allem für Sebastian Vettel prekären Ereignisse berichtet die sport auto in einem entsprechenden Artikel. Dabei stellt Michael Schmidt zunächst fest, wie beeindruckend der Auftritt von Ferrari vor allem zu Saisonbeginn war. Der in der Vorsaison noch scheinbar aussichtslose Rückstand auf Mercedes wurde komplett eliminiert und dazu ging Ferrari in einigen Bereichen bis ans Limit. Hier kommen auch technische Details zum Vorschein, nicht ohne die Ansätze der Konkurrenz von Mercedes und auch Red Bull zu vernachlässigen. So wurde der Ferrari nach und nach immer besser und konnte von allen verstanden werden. Dies war vor allem bei Mercedes zu Beginn der Saison nicht der Fall. Zumindest nicht in dem Maß, in dem Mercedes es erwartet hatte. Die Abstimmung stellte Fahrer in Ingenieure ein ums andere Mal vor große Probleme. Durch konsequente Arbeit gelang es aber dann den Wagen mehr und mehr zu verstehen und somit auch optimaler für die Rennen vorzubereiten. Bei Ferrari war man hingegen mehr und mehr von technischen Unzulänglichkeiten geplagt und verlor hier wertvolle Punkte. Dabei hatte man zunächst auch bei der Taktik die silberne Konkurrenz ein ums andere Mal düpiert und konnte so einen Vorsprung erarbeiten. Nach der Sommerpause kam dann sowohl Lewis Hamilton als auch Mercedes deutlich gestärkt zurück und hatten alle Schwierigkeiten so gut es geht minimiert. Der Erfolg gibt dem Mercedes-Team in diesem Fall absolut recht und konnte Ferrari so auch auf den eigentlich für Ferrari besseren Strecken schlagen.

Laguna Seca ist eine der weltweit bekanntesten Rennstrecken der Welt obwohl in erste Linie nur Motorsport-Veranstaltungen aus den USA hier stattfinden. Die prägende Stelle der Korkenzieher-Kurve liefert aber immer wieder erstklassige und einmalige Aufnahmen und so ist die Strecke in vielen Köpfen fest verankert. Die europäische Rennszene trat im Jahr 1997 zum ersten Mal mit der FIA-GT-Weltmeisterschaft im großen Rahmen hier an. Die damaligen GT1-Rennwagen vom Kaliber des McLaren F1 oder der Mercedes-Benz CLK-GTR AMG bildeten die internationale Topklasse in der GT-Kategorie. Der damalige Promoter der Serie war Stéphane Ratel und in diesem Jahr kehrte er mit seiner neuen Organisation SRO nach Laguna Sera zurück. Im Rahmen der Intercontinental GT Challenge sollen auf den bekanntesten Rennstrecken der Welt die GT3-Rennwagen eingesetzt werden, und zwar in diesem speziellen Fall mit der ansonsten nicht erwünschten Werksunterstützung. Die nationalen Serien sind zumeist nur für Privat-Teams vorgesehen und die IGTC soll den Hersteller nun die Möglichkeit geben mit den ansässigen Teams gemeinsam die Wagen in den Rennen einsetzen. Das nunmehr dritte Saisonrennen fand in Laguna Seca statt und sollte das amerikanische Highlight werden. Aber der erhoffte Erfolg blieb zumindest beim ersten Versuch noch aus, so standen nur 20 Rennwagen am Start und das Publikumsinteresse hielt sich in Grenzen. Hier kam es im Vorfeld offensichtlich zu Umstimmigkeiten zwischen Ratel und dem amerikanischen Veranstalter. Beachtenswert ist das die sport auto über den neuen Ansatz den GT-Sport in Laguna Seca berichtet, der sonst sicher kaum beachtet wird.

Die Fans des Motorsports können noch folgende Themen in der sport auto 12/2017 entdecken: Ein Porträt über den Gewinner der ADAC GT Masters Jules Gounon, eine Reportage zur Lage in Blancpain GT Endurance Cup und die Abschlussbilanz der amerikanischen IMSA-Serie. Zur Langstreckenmeisterschaft gibt es ein Meisterportät über Michael Schrey, zur Rallye-DM eine Saisonbilanz dazu einen Blick auf das Saisonfinale der Rallye-WM und einen Bericht zur Sportwagen-WM in Fuji und Shanghai inklusive der gewohnt interessanten Analyse.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Porsche, Marco Rassfeld