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Magazin – Porsche Klassik 01.2019

Delius Klasing hat mit der Porsche Klassik ein besonderes Magazin im Programm. Hier wird schon beim Titel sofort klar, was den Leser erwartet. Die Geschichte von Porsche bietet viele interessante Geschichten und bei der mittlerweile 15. Ausgabe der Porsche Klassik liegt der Fokus unter anderem auf 50 Jahre Porsche 914.

Ein Titel der Aufsehen erregt.

Das klebegebundene Magazin kommt dazu mit einem passenden, zeitgenössischen Titelmotiv daher und kann hierdurch für die notwendige Aufmerksamkeit im Dschungel der Zeitschriften-Regale sorgen. Weitere spannende Inhalte finden sich noch in Textform auf dem Titel wieder, so dass die Gestaltung bewusst auf ein Foto reduziert wurde. Dies ist entgegen der üblichen, zumeist mit vielen Fahrzeugen auf dem Titel ausgeführten Zeitschriften eine echte Wohltat. Auch die erste Seite zeichnet diese Konzentration auf ein Thema aus, denn hier findet sich neben einem Foto einer Fahrzeug-Übergabe an Ferry Porsche nur das passende Zitat: „Ich kaufe nie ein Auto – ich warte immer auf einen runden Geburtstag, dann bekomme ich einen Wagen geschenkt.“ Auf drei weiteren Doppelseiten zeigen sich weitere Porsche-Fahrzeuge aus der Vergangenheit und der Gegenwart in großformatigen Abbildungen wieder.

Lange verschollen im Archiv-Keller – der Gegenentwurf zum 917/20.

Doch das Magazin berücksichtigt nicht ausnahmslos in dieser Ausgabe den 914, schon zum Start erhält man einen interessanten Blick auf die Vorbereitung eines 911 T/R für die Rückkehr nach Le Mans nach einem halben Jahrhundert. Dann folgt ein Blick auf einen Entwurf zur Weiterentwicklung des Porsche 917. Neben dem 917/20, der durch seine Lackierung zumeist nur als „Sau“ bekannt sein dürfte, entstand ein kompromissloser Gegenentwurf bei Porsche. Das Modell fand sich nun, zur Vorbereitung auf eine Sonderausstellung zum Thema 50 jähre 917, wieder und wird von Porsche Designer Tony Hatter und dem damaligen Aerodynamiker Hermann Burst vorgestellt. Das Modell zeigt viel Liebe zum Detail und optisch ist es kaum vorstellbar, dass der letztendliche 917/20 aerodynamisch besser umgesetzt war als dieser beeindruckende Entwurf. Zum ersten Mal wird dieses Modell nun in besagter Sonderausstellung im Porsche Museum vom 14. Mai bis 15. September 2019 der Öffentlichkeit präsentiert.

Michael Mauer blickt auf die Geschichte des Porsche 914.

Dann zeigt das Magazin welch ein faszinierendes Fahrzeug entstehen kann, wenn man einen gewöhnlichen 964 Carrera 2 mit Cup-Motor und -Getriebe ausstattet. Ein Anpassung, die offiziell von Porsche nie angeboten wurde.
Dann folgt der erste Bericht zum 914, der sich mit dem Design auseinandersetzt. Hierzu wurde Michael Mauer, der aktuelle Leiter der Design-Abteilung von Porsche, mit der Geschichte des Einstiegs-Sportwagen konfrontiert. Er gibt im Text offen zu, dass dieses Modell ihn bislang nicht wirklich interessiert hat, aber die Linie durchaus beeindruckend fand. Bildlich zeigen sich verschiedene Modelle, die Porsche zur Formfindung anfertigen ließ und schließlich auch ein 1:1 Modell umsetzte. Eine spannender Artikel, der zuweilen interview-Züge hat und so die Meinung von Michael Mauer originalgetreu wiedergibt.
Ein tiefer Blick ins Archiv zum Thema 914 bringt dann auch noch eine mögliche Designänderung aus dem Jahr 1970 ans Licht, die von Karmann vorgeschlagen wurde. Auch vier weitere Studien auf Basis des 914 zeigen was optisch möglich gewesen wäre. Des Weiteren folgt noch eine Betrachtung des motorsportlichen Engagements mit dem 914 und ein Blick auf die besonders potenten Modelle, die offiziell nicht angeboten wurden.

Einer der rarsten Porsche aus einer Kleinproduktion – der 924 GTS.

Wer nun auf den Geschmack gekommen sein sollte, und nach einem 914 Ausschau halten möchte bekommt noch eine umfassende Kaufberatung. Diese deckt die typischen Schwachstellen des Modells auf.
Dann wendet sich das Magazin einen aktuell passenden Thema zu, denn mit dem Beginn des Frühlings werden viele, klassische Fahrzeuge herausgeholt und auf ihren Einsatz vorbereitet. Wie man dies an besten macht, zeigt ein umfassender Bericht.
Nach einen lesenswerten Blick auf einige Menschen, die mit dem Nürburgring eng verbunden sind, folgt ein Vergleich mit zwei Einstiegsmodellen von Porsche. So wird der 914/4 von 1969 mit dem aktuellen 718 T „verglichen“. Dann wird der italienischer Karossiere-Magier Alonso Corato vorgestellt und eine Vorstellung von Modellautos und Zunder- und TERAM-Modellen, die im Original von Porsche-Motoren angetrieben wurden.
Zum Schluss findet sich dann noch ein echtes Highlight aus der Geschichte von Porsche wieder. Der 924 GTS Clubsport wurde eigentlich für den Einsatz im Motorsport gebaut, aber der 42. von nur 50 gebauten Fahrzeugen wurde nie im Rennen eingesetzt und ist heute auf der Straße unterwegs.

Das Magazin ist im gut sortierten Zeitschriften-Handel erhältlich und kann unter folgendem Link auch direkt beim Verlag bestellen: Link. Dort findet sich auch einen Leseprobe des Artikels mit Michael Mauer.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Porsche, Marco Rassfeld