Die ultimative Geschichte – es gibt nur wenige Filmreihen, welche den Erfolg von James Bond erreichen konnten oder werden. Seit deutlich mehr als 50 Jahren ist der englische Geheimagent im Namen seiner Majestät unterwegs um diverse Schurken zu bekämpfen. Das dabei auch automobile Legenden entstanden sind ist vielen bekannt. Der Frederking & Thaler Verlag verbindet nun Bond-Filme und Bond-Autos in einem Buch …
Das Buch kommt im klassischen Hochformat daher und sorgt mit seinem Äußeren für einen gepflegten Auftritt, und wird so James Bond durchaus gerecht. So nutzte man einen dunkelblauen Hintergrund, der noch die Struktur von Leinen nachahmt, und platziert darauf gleich zwei Automobile, die aus dem James Bond-Kosmos nicht mehr wegzudenken sind. Der Aston Martin DB5 war das erste Automobil in der Filmreihe, welches besonders raffinierte Ausstattungen hatte. Ob Beifahrer-Schleudersitz, MG’s hinter den vorderen Blinkern oder scharfe Klingen in den Zentralverschlüssen der Felgen – für jeden Agenten eine echte Hilfe, welche natürlich auch im Film für Aufsehen sorgten. Als zweites lässt sich ein Lotus Esprit aus der ersten Serie entdecken, hiermit tauchte Bond in „Der Spion, der mich liebte“ ins Meer ab. Der Sportwagen verwandelte sich hierzu in ein U-Boot. Beide Fahrzeuge zeigen sich in der Seitenansicht und sind umgeben von der 007, der legendären Nummer, welche Bond als Agent trägt. Die großen Buchstaben sind ebenso wie der Buchtitel und -untertitel in silberner Heißfolie ausgeführt. Dazu ist natürlich auch der Verlag genannt, hält sich aber bewusst im Hintergrund. Die Heißfolie findet sich auch auf dem Buchrücken wieder, während man auf der Rückseite eine klassische Speichenfelge und den Klappentext entdecken kann.
Auf dem Vorsatz finden sich dann einige Zeichnungen wieder, welche unterschiedliche Fahrzeuge und Auszüge aus den Skripten zeigen. Schon im Klappentext wird erwähnt, dass der Autor Zugang zu den Bond-Archiven hatte. Somit erwarten den Leser viele Informationen, welche echtes Insider-Potential haben. So lassen sich seltene Dokumenten ebenso entdecken wie Storyboards, technische Zeichnungen und Auszüge aus den Original-Drehbüchern. Im mittlerweile 25 Filmen kamen 160 Autos zum Einsatz, welche eine breite Masse an Modellen abbildet und sicher für viele Leser auch die ein oder andere Überraschung bereithält. Eingefleischte Fans der Filme hingegen können sich über einen tieferen Einblick in viele Details der einzelnen Produktionen freuen.
Das Inhaltsverzeichnis zeigt eine Auflistung der einzelnen Filme, welche in chronologischer Reihenfolge vorgestellt werden. Wie die enge Verbindung von Bond zu besondern Autos entstand erfährt man dann noch im Vorwort des Autors. So zeigt folgendes Zitat aus dem ersten Roman von Ian Fleming aus dem Jahr 1953 diese Verbundenheit von Autor und Kunst-Held zum Automobil:
Der Wagen war Bonds einziges Hobby. Es war einer der letzten Viereinhalb-Liter-Bentleys mit Kompressor von Amherst Villiers. … Bond fuhr schnell, gut und mit einem fast sinnlichen Vergnügen.
Casino Royale, Ian Fleming, 1953
Dann folgt im Jahr 1962 James Bond’s erster Auftritt auf der Leinwand mit „007 jagt Dr. No“. Der junge und schon erstaunlich charismatische Sean Connery war der erste Schauspieler, welcher die Rolle des Geheimagenten annahm und gebührend ausfüllen sollte. Der Einstieg zu jedem Film im Buch zeigt eine Doppelseite mit einem knallroten Hintergrund, dies ermöglicht auch bei späteren Suchen eine leichtere Orientierung. Dazu gibt es ein ausgewähltes Filmplakat, zu dem eine Bildunterschrift die passenden Details liefert. Des Weiteren gibt es textlich noch die Angabe des Kapitels, den deutsche Filmtitel sowie das Jahr und dazu auch noch der Schauspieler der Hauptrolle zu entdecken. Es folgt im Anschluss eine textliche Aufarbeitung, welche viele Details zu den verwendeten Automobilen offenlegt, aber auch immer einige notwendige Details zum Film verrät. Der Fokus liegt aber auf den Automobilen und oft werden auch die Autos aus den Hintergründen noch aufgelistet. Die Schilderung der wichtigsten Szenen ermöglicht dem Leser diese nachzuvollziehen, auch wenn man die Filme nicht alle gesehen hat oder gar in- und auswendig kennt. Der Text wird dabei mit einer großen Spalten im Buch platziert und einige Male von einer weiteren kleineren Spalte unterstützt. Dies ermöglicht eine dynamische Anpassung des Layout an die Textmenge und wirkt dabei zugleich ungewöhnlich und stilvoll. Der Text selbst ist in recht kleiner Größe umgesetzt, wobei die Bildunterschriften diesen noch unterbieten. Diese bringen interessante Erläuterung zu den vielseitigen Bildern und Abbildungen zu Tage, so dass man eine tolle Dokumentation erhält. Schon zum ersten Film finden sich auch einmalige Dokumente wieder, wie ein Produktions-Memorandum über die Anforderung an die Fahrzeuge, welche im Film eingesetzt werden.
Der dritte Film „Goldfinger“ aus dem Jahre 1964 war dann der Start zu den legendären Bond-Autos, wie man sie heute kennt. Der schon erwähnte Aston Martin DB5 entsprach zwar nicht im Original der Vorlage des Romans, denn hier war ein Aston Martin DB Mk. III das Dienstauto von James Bond. Doch natürlich war es der damals noch kleinen Firma Aston Martin daran gelegen das aktuellste Modell auf der Leinwand zu präsentieren. Auch zu den Umständen, wie es zur Übereinkunft des Vertrags der Film-Produzenten mit dem Automobil-Hersteller kam, findet man im Buch interessante Details wieder. Erstmals erfolgte auch die zeremonielle Übergabe des neuen Dienstwagen an James Bond durch Q, dem Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung des englischen Geheimdienstes. Somit ist er verantwortlich für alle von den Schöpfern des Filmes ausgedachten technischen Feinheiten, welchen den Aston Martin unvergleichlich machten. Mit viel Aufwand wurden die zur Verfügung gestellten zwei DB5 dann mit diesen Gimmicks ausgestattet, bei einer Besichtigung dieser Anpassungen konnten die Verantwortlichen von Aston Martin nicht an einen erfolgreichen Auftritt glauben. Doch dieser ist bis heute legendär und jeder, welcher den Film gesehen hat, wird sich an einige der ungewöhnlichen Möglichkeiten des Aston Martin erinnern. Im Buch erfährt man, dass die beiden eingesetzten DB5 unterschiedliche technische Details hatten, denn bei einem handelte es sich um den Prototypen zur Entwicklung des DB5 von Aston Martin. Beim folgenden Film „Feuerball“ kam der Aston Martin DB5 nochmals zu Einsatz und verfestigte seinen Anspruch als erstes echtes James Bond-Auto. Auch in späteren Filmen tauchte immer wieder ein Aston Martin DB5 auf.
Sean Connery durfte noch zwei weitere Male den englischen Geheimagenten spielen, dabei fuhr er ein besonderen Toyota 2000GT Cabriolet im Film „Man lebt nur zweimal“. Dieses Fahrzeug war eigentlich nur als Coupé erhältlich, aber Connery war schlicht zu groß um diesen elegant zu fahren. Somit entschied man sich kurzerhand dazu dem schicken Japaner des Dachs zu entledigen. In „Diamantenfieber“ war dann ein Mondfahrzeug das herausstechende Mobil mit dem Bond unterwegs sein durfte, aber auch der Mustang Mach 1, der auf zwei Räder durch eine enge Stelle manövrierte wurde, war besonders. Zwischendurch war im übrigen einmalig George Lazenby als James Bond im Einsatz und nutzte unter anderem einen Aston Martin DBS. Im Gedächtnis geblieben von „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ ist sicher den meisten aber das Eisrennen mit vielen Ford Escort und dem Mercury Cougar. Immer wieder erfährt man im Text im übrigen auch viele Details zu den Fahrzeugen und deren reale Geschichte.
Mit Roger Moore, Timothy Dalton, Pierce Brosnan und Daniel Craig schlüpften vier weitere Schauspieler in die Rolle von James Bond und sorgten für die immer moderne Fortführung einer der erfolgreichsten Filmreihen. Ebenso prägnant waren aber die zahlreichen Fahrzeuge, welche in den Filmen zu sehen waren. Ob nun ein fliegender AMC Matador, der tauchende Lotus Espirt oder gar ein knallgelber Citroën 2CV – allesamt sind mindestens ebenso für den Erfolg verantwortlich wie die gesamte, immer wieder besonders komplexe Umsetzung der Skripte. Zudem gab es auch diverse, weitere motorisierte Vehikel zu entdecken, wie venezianische Gondeln, Rennboote, Tuk Tuks und natürlich auch Hubschrauber und Flugzeuge.
Aston Martin begleitet James Bond bis heute und passt vermutlich auch perfekt zu der Rolle des coolen Geheimagenten. Einen Überblick über alle in den jeweiligen Filmen zu entdeckenden Fahrzeuge findet sich am Schluss des Buches.
Fazit: Das Universum der Fahrzeuge von James Bond ist durch und durch beeindruckend. Mit vielen legendären Auftritten schuf die Filmreihe zahlreiche automobile Helden und berücksichtige dabei in mittlerweile 25 Filmen ein erstaunlich Bandbreite. Autos wie Aston Martin DB5 oder Lotus Esprit sind heute noch besonders mit dem Namen Bond verbunden. Erster taucht im Laufe der Jahre auch immer wieder in den Filmen auf. Doch auch Modelle wie ein AMC Matador, ein Renault 11 oder ein BMW Z3 tauchen auf und haben auch tolle und besondere, filmische Momente. Dazu gibt es noch viele Dokumente und Zeichnungen zu entdecken, welche in diesem Buch zum Teil erstmals veröffentlicht wurden.
Mit einem Preis von unter 40 Euro ist das Buch zum durch und durch gelungenen Inhalt auch noch ein echtes Sonderangebot. Freunde von James Bond können deshalb ebenso bedenkenlos zuschlagen wie Automobil-Interessierte und alle werden sicher viele noch nicht bekannte Details entdecken.
Bibliografie:
Titel: Bond Cars – Die ultimative Geschichte
Autor: Jason Barlow
Umfang: 336 Seiten, ca. 250 Abbildungen
Format: 218 x 281 mm
Bindung: gebunden
Auflage: 09/2021
Preis: 36,99 €
ISBN: 978-3-95416-356-4
Bestellbar beim Verlag unter: www.verlagshaus24.de
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Frederking & Thaler, Tim Scott ©2013 Courtesy of RM Auctions, Marco Rassfeld
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