Der Hamburger Dingwort Verlag hat in vielen Bücher schon einige Modelle des italienischen Herstellers Alfa Romeo vorgestellt. Dabei sorgte man immer für eine einzigartige Dokumentation, welche oft in enger Zusammenarbeit mit dem Museo Storico Alfa Romeo entstand. Nun ist ein Titel über den Alfa Romeo Giulia TZ erschienen, der das außergewöhnliche Sportcoupé in gleich fünf Bänden vorstellt.
Dabei sei zunächst auf die Verpackung eingegangen, denn schon beim Auspacken beginnt die Entdeckung eines besonderen Titels. Stilvoll verpackt sind die Bücher in einem Umkarton, der zugleich als ständige Ablage für die fünf Bücher genutzt werden kann. Versiegelt mit einem Aufkleber, der das berühmte vierblätterige Kleeblatt trägt, ist der Karton zudem mit dem Buchtitel und den Autoren bedruckt. Auch das Verlagslogo sowie die ISBN-Nummer lassen sich noch entdecken.
Ein eingearbeiteter Tragegriff erleichtert das Handling mit dem unglaublichen 8,2 Kilogramm schweren Paket. Geöffnet kann man der Reihe nach auf die fünf Bücher zugreifen, welche sich im Stil der bisherigen Bücher über die Modelle aus der Tip 105-Serie zeigen. So gibt es jeweils eine Seitenansicht von individuellen Modellen der Alfa Romeo Giulia TZ zu entdecken. Dabei ist der Hintergrund im edlen Gold gehalten und unterstreicht den hohen Anspruch.
Auf den jeweiligen Titeln findet sich immer auch der Hinweis auf die beiden Autoren und die Bandnummer dieser Buchreihe wieder. Auch auf dem Rücken ist diese Nummer wiederzufinden, um eine deutlich Unterscheidung auch im offenen Bücherregal zu ermöglichen. Alle Bücher tragen einen Schutzumschlag, aber auch der Bezug selbst wurde mit dem selben Motiv realisiert.
Schon beim ersten Auspacken kann man somit schon viel erkennen und kann erahnen, dass es wohl kaum eine umfassendere Darstellung von einem einzelnen Automobil geben kann. Die Alfa Romeo Giulia TZ ist in der Reihe der Tipo 105-Modelle fraglos etwas besonderes und wurde mit Blick auf den Einsatz im Motorsport entwickelt. Es ist zugleich das letzte Tipo 105-Modell von dem im Dingwort Verlag bislang noch kein einzelnes Buch erhältlich war.
Die Bücher sind, wie schon die erhältlichen Titel, in zwei Sprachen umgesetzt und enthält neben dem deutschen auch englischen Text. Dies macht das Werk auch für die breite Fanbasis der internationalen Alfisti interessant. Zum Auftakt folgt in Band 1 nach den Danksagungen das Inhaltsverzeichnis, welches in jedem Band individuell ist.
Im Vorwort geht dann Martin Übelher als einer der Autoren auf die langwierige Entstehung dieses Werkes ein. Dabei wird der Anspruch an eine komplette Dokumentation der Alfa Romeo Giulia TZ hier sehr deutlich wiedergegeben. Die folgende Einleitung geht auf die Geschichte und Entwicklung des Modells ein. In dieser wird der wichtige Einsatz im Motorsport als Werks- sowie als Kundenfahrzeug deutlich und auch deren Vorläufer genannt.
Gemeinsam mit Abarth arbeitete Alfa Romeo an einen neuen Sportmodell mit Gitterrohrrahmen als Basis. Auf dem Turiner Salon im Jahr 1958 wurde der Alfa Romeo-Abarth 1000 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Doch das Modell verschwand schnell wieder und Alfa Romeo setzt auf mehr Hubraum, so geht das Buch in der Folge auch auf den Conrero 1150 ein, welcher einen Motor von Alfa Romeo nutzte.
In der Folge entschied sich Alfa Romeo für den Einsatz in der internationalen FIA-Meisterschaft für GT-Wagen mit einem Modell mit Gitterohr-Rahmen. Dazu nutzte man zunächst die Motorisierung der Giulietta um die Prototypen zu testen. Schon von diesen, bislang genannten Modellen finden sich im Buch sehr viele, zeitgenössische Bilder wieder. Der Leser kann eine bildreiche Reise durch die Entwicklung hin zur Alfa Romeo Giulia TZ aufnehmen.
Mit der Vorstellung der Giulia TI im Juni 1962 kam auch ein neuer Motor. Diesen adaptierte man auch gleich in den Prototypen, der dann erstmal das Kürzel GTZ tragen sollte. Dieser feierte im Herbst des gleichen Jahres auf dem Turiner Salon seine Publikums-Premiere. Die endgültige Form und letzte technische Detaisl waren aber noch nicht gefunden und es sollte auch noch bis zum Anlauf der Serienproduktion dauern …
Doch der Fokus des Modells sollte der Motorsport sein und trotz der noch nicht gebauten, zur Homologation erforderlichen 100 Exemplare wandte man sich an die FIA. Denn im Jahr 1964 wollte man in der GT-Kategorie am Start stehen. Schon vorher feierte die Alfa Romeo Giulia TZ ihr Renndebüt, bei der Tour de Corse im November 1963. Nachdem die Modelle hier das Ziel nicht erreichten konnten, folgte der große Erfolg mit einem ersten Siege zwei Wochen später in Monza. Es sollte der Beginn einer beeindruckenden Renn-Karriere sein …
Diese und auch alle weiteren, nur denkbaren Ereignisse rund um die Alfa Romeo Giulia TZ finden sich in den fünf Bänden wieder. In chronologischer Reihenfolge kann der Leser die Entwicklung von der ersten Idee über einige Prototypen bis zur Klein-Serien-Fertigung bei Auto-Delta nachvollziehen. Mit dem Ende der offiziellen Werkseinsätze im Motorsport aber endet Band 2 und die mit unglaublich viele Aufnahmen gezeigte Reise. Die Weiterentwicklung zum TZ2 ist hierbei wie selbstverständlich inbegriffen.
In Band 3 und Band 4 findet sich dann eine komplettes Chassis-Register wieder. Hier kann der Leser alles zu einem bestimmten Chassis nachvollziehen, von den Einsätzen im Motorsport oder den Besitzerwechseln mit den entsprechenden Kennzeichen ist hier alles zu finden. Dazu gibt es auch hier viele Bilder, welche selbstverständlich auch das jeweilige Chassis zeigen.
Band 5 komplettiert diese Chassis-Register und rundet die vollständige Darstellung dieses besonderen kleinen Sportwagens mit noch weiteren Details ab. So findet man hier die Zeichnungen zu den beiden Modellen und die Homologationen für die verschiedenen Rennklassen. Dazu gibt es noch technische Rundschreiben, die offiziellen technischen Daten und auch ein Blick in den Teilekatalog sowie die Bedienungsanleitung runden die wirklich komplette Darstellung gelungen ab.
Fazit: Die Alfa Romeo Giulia TZ ist für viele eines der Highlights der Tipo 105-Modelle des italienischen Herstellers. Dieses durch und durch vollständige Werk kann als gelungenen Hommage gesehen werden. Es bleibt wirklich keine Frage in den fünf Bänden unbeantwortet, denn sogar eine komplettes Chassis-Register ist Bestandteil dieses Werkes. Die Texte sind dazu gelungen geschrieben und werden durch eine fast unfassbare Anzahl an zeitgenössischen Bildern unterstützt. Durch diese Kombination erhält man den Eindruck, dass man selbst im Archiv von Alfa Romeo stöbert und kann sich auf viele tolle Aufnahmen und Erkenntnisse rund um die Alfa Romeo Giulia TZ freuen.
Als Abschluss der durch und durch gelungenen Buchreihe zum Tipo 105 ist dieses Werk in fünf Bänden das Highlight. Mit hingebungsvoller Akribie haben die Autoren ein unverzichtbares Standard-Werk für alle Alfisti geschaffen. Der Preis von 349 Euro relativiert sich bei dem gegebenen Umfang unmittelbar und jeder Automobilist wird dieses Werk lieben!
Bibliografie:
Titel: Alfa Romeo Giulia TZ
Autoren: Patrick Dasse, Martin Übelher
Umfang: 5 Bände, 1.500 Seiten, 1251 Schwarz-Weiß-, 299 Farb-Photos und 139 zeitgenössischen Dokumenten
Format: 290 x 248 mm
Sprache: Englisch, Deutsch
Bindung: gebunden mit Schutzumschlag im Umkarton
Auflage: 09/2023
Preis: 349,– €
ISBN-Nr.: 978-3-87166-086-3
Bestellbar beim Verlag unter: www.dingwort-verlag.de
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Archivio di Roberto Piccinini, Dingwort Verlag, Marco Rassfeld
Eine Antwort auf „Alfa Romeo Giulia TZ“
[…] beim Titel über den Giulia TZ kommt auch dieser Titel nicht mit nur einem Band aus. Hier finden sich in der einfachen, aber […]