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Lee Noble

Supercar Genius

Es gibt viele Menschen, welche die Automobile im Laufe der Jahre geprägt haben. Das man dabei nicht unvermittelt an Lee Noble denkt, scheint dabei noch nicht mal verwunderlich. Ein neues Buch von Veloce Publishing möchte dem Leser aber die interessante Geschichte hinter dem Supercar Genius erzählen. Dadurch hat das Buch schon mal das Interesse von vielen Sportwagen-Fans geweckt …

Wer genau hinschaut, kann gleich verschiedene Modelle von Lee Noble auf dem Titel des Buches erkennen.
Wer genau hinschaut, kann gleich verschiedene Modelle von Lee Noble auf dem Titel des Buches erkennen.

Das Buch kommt im recht kompakten Hochformat daher, dieses steht ein bißchen im Kontrast mit der Dicke des Buches. Denn diese sorgt sofort für Eindruck. Die knapp über 300 Seiten bauen mächtig auf, was auch am etwas dickeren Papier liegt. In jeden Fall wird beim ersten Betrachten klar, dass es sich um einen ernsthafte Biografie mit vielen Autos handelt.

Auf dem Titel zeigt sich dann auch gleich eines der wohl bekanntesten Automobile, welches Lee Noble realisiert hat – der Noble M12 GTO-3R. Dieser Sportwagen war schon die Evolution einer Modellreihe und in den Verkäufen das erfolgreichste Modell. Auf dem Titel thront es über weiteren fünf Bildern mit Automobilen, die Lee Noble zu verantworten hatte.

Allen Bildern gemein ist dabei die künstlerische Darstellung, welche durch bewusst ungewöhnliche Masken und auch dem Weglassen einzelner, farblicher Details entsteht. Die Bilder finden sich auch alle im Buch noch im größeren Format wieder. Der Buchtitel erinnert im oberen Bereich dann mit seiner Typo an das verwendete Logo der Automobile, welche den Namen Noble mit Stolz trugen.

Der Noble 23 war eine Neuinterpretation des Lotus 23 und ein waschechtes Kit Car.
Der Noble 23 war eine Neuinterpretation des Lotus 23 und ein waschechtes Kit Car.

Der Name Lee Noble ist dabei das größte Objekt, welche geschickt eingerahmt wird vom vielsagenden Supercar Genius – eine erste Hommage vom Autor an den Schöpfer von heute noch begeisternden Sportwagen. Dieser findet sich dann auch noch unter den kleinen fünf Bilder auf der Titelseite des Buches wieder.

Auf der Rückseite des Schutzumschlages findet man dann einen Klappentext, der schon einiges über den Werbegang von Lee Noble offenlegt. Dazu unterstützen noch vier Bilder von Mensch und Maschine diesen und sorgen für einen ersten Eindruck des Buches. Für weitere Informationen nutzt man noch die beiden Klappen und erfährt so noch weitere Details und die Vita des Autors.

Mit dem M10 begann der Erfolg mit den eigenen Sportwagen unter dem Namen Noble.
Mit dem M10 begann der Erfolg mit den eigenen Sportwagen unter dem Namen Noble.

Unter dem Schutzumschlag, der heute zu großen Teilen von den deutschen Verlage schon wegreduziert wurde, findet man dann das Buch in schwarzen Feinleinen. Auf dem Buchrücken ist darauf noch der Buchtitel, der Autor und der Verlag zu finden – ebenfalls klassisch und mit silberner Heißfolie realisiert. Auch eine Lesebändchen kann noch erwähnt werden und hilft dem Leser beim Studium des Buches.

Nach dem Aufschlagen findet man sich dann schnell im Inhaltsverzeichnis wieder. In diesem finden man verschiedenen Kapitel und zwei Haupt-Teile. In diesen umfangreichen Kapiteln versucht das Buch so viel wie möglich vom Schaffen des Supercar Genius zu bündeln. Zunächst startet das Buch aber mit eine Widmung für den Ingegnere Nicola Materazzi, mit dem der Autor auch eine enge Verbindung hatte.

Nach einige weiteren Hinweisen und Danksagungen des Autors folgt dann die Einleitung, welche der eben genannte Nicola Materazzi verfasst hat. Dabei erhält der Leser sowohl Einblick in seine persönliche Geschichte mit der Entwicklung vieler, legendärer Sportwagen. Aber eben auch den Blick eines Profis auf den Noble M12, der bei seiner Präsentation durchaus eine Sensation war.

Auch in den USA war man erfolgreich – später auch durch den Lizenz-Bau des Roisson Q1.
Auch in den USA war man erfolgreich – später auch durch den Lizenz-Bau des Roisson Q1.

Dann startet schließlich das eigentliche Buch mit einen Blick auf die Kindheit von Lee Noble. Schon früh waren für ihn Technik und auch Flugzeuge und Boote ein Thema und so schien es nur logisch, dass er sich auch in seinen kommenden Berufsleben damit beschäftigen würde. Schon das zweite Kapitel berichtet dann von der Entscheidung sich seine eigenen Automobile zu bauen, oder sich an einer Firma zu orientieren.

Das Umfeld in Großbritannien war dabei durchaus besonders, denn mit den Kit Cars boten sich vielen Menschen die Möglichkeit ihr eigenes Automobil zu bauen. Nachdem Lee einige Erfahrung auf der Rennstrecke mit einem Lotus Europa gemacht hatte, wollte er ein besseren Rennwagen entwickeln. Somit startete sein ersten Automobil-Projekt – der Ultima.

Auch weitere Modelle brachte Lee Noble in seinem Leben auf die Straße – wie den Ultima Spyder oder den Ascari FGT.
Auch weitere Modelle brachte Lee Noble in seinem Leben auf die Straße –
wie den Ultima Spyder oder den Ascari FGT.

Das Buch selbst zeichnet sich bis hierhin mit vielen Bildern und umfangreichen Texten aus. Gerade die Bilder schaffen es auf beeindruckende Art und Weise den Leser mit auf die persönliche Automobil-Reise von Lee Noble zu nehmen. Zumal sich dabei auch viele Bilder aus dem persönlichen Archiv wiederfinden. Dies macht das Buch und die Darstellung in gleichen Teilen besonders und persönlich.

Zurück zum Ultima – dieser war in übrigen inspriert von einem Gruppe C-Rennwagen, welches man ihm auch deutlich ansieht. Mit ihm machte Lee Noble sich schnell einen Namen in der Szene und konnte erste Erfolge feiern. Doch er verließ die Firma um als nächstes Replikas des berühmten Ferrari P4 herzustellen. Auch diese wurden zum Erfolg.

Es folgten weitere Projekte, die sicher den ein oder anderen Leser überraschen werden, Schließlich stellt er 1997 den Noble M10 vor, dem schließlich der M12 folgen sollte. Im Anschluss folgten noch weitere interessante Entwicklungen, auch wieder losgelöst von der Marke Noble. So gibt es wirklich viel in diesem tollen Buch zu entdecken …

Fazit: Unter dem Namen Noble kennen sicher nur die echten Automobil-Kenner einen englischen Sportwagen. Diese waren außergewöhnlich gute und zudem noch halbwegs erschwingliche Automobile, welche über einen hohen Anspruch an die Sportlichkeit verfügten. Diese Modelle, vor allem der M12 ist heute noch in Kenner-Kreisen anerkannt und gesucht, waren aber nur ein Teil der Geschichte. Denn was Lee Noble darüber hinaus alles für Automobile realisiert hat, dass wissen nur die Wenigsten. Das Buch liefert deshalb viel mehr als die Geschichte der Firma mit dem Namen Noble. Diese ist sicher schon interessant und ein Buch wert, aber die Biografie geht weit darüber hinaus …
Für aktuell umgerechnet etwas mehr als 70 Euro kann man sich nun diese Geschichte sichern. Eine kaum erwartete und umfassende Biografie über einen echten Automaniac. Absolut er-lesenswert!

Titel – Lee Noble Supercar Genius

Bibliografie:
Titel: Lee Noble – Supercar Genius
Autor: Christopher Catto
Sprache: Englisch
Umfang: 312 Seiten, 574 Abbildungen
Format: 207 x 250 mm
Bindung: Hardcover mit Schutzumschlag
Auflage: 10/2024
Preis: £60.00
ISBN-Nr.: 978-1-787119-32-1
Bestellbar beim Verlag unter: www.veloce.co.uk

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Noble Automotive, Veloce Publishing, Marco Rassfeld

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