Porsche 356 No 5006 lebt

Der Start von Porsche in Deutschland

Porsche strahlt eine besonders große Faszination auf viele Automobilisten aus. Kaum anders ist die Anerkennung für die Modelle und die Geschichte des Stuttgarter Herstellers besser zu erkennen, als im reichen Angebot der Bücher. Nun erschien ein neues Buch über die Grundlage der deutschen Produktion. In Porsche 356 No 5006 lebt wird dabei ein besonderer und unerwarteter Fund detailliert vorgestellt.

Das Buch kommt im klassische Hochformat daher und kommt auf dem ersten Blick stilvoll gestaltet daher. Maßgeblich daran beteiligt ist das Titelbild, welches gleichzeitig der Beweis dafür ist, dass Porsche 356 No 5006 lebt. Mit eine Seitenaufnahme zeigt sich der perfekt restaurierte Porsche mit seinem einmaligen Rot-Metallic vor einem schweren Tor und vielen grünen Bäumen im Hintergrund.

Mit dem blauen Himmel und dem grauen Asphalt ergibt das Bild einen sehr stimmige Gesamtkomposition. Vollkommen zu Recht wurde dieses spannende Motiv für den Titel des Buches ausgewählt. Die zeitlose Umgebung scheint der ideale Rahmen für den Porsche 356, der auch durch seine dezente, weiße Bemalung der Reifen auffällt. Um das Bild zieht sich ein weißer Rahmen, und auch der Buchtitel ist in großen weißen Buchstaben umgesetzt worden.

Neben dem recht sperrigen Buchtitel Porsche 356 No 5006 lebt finden sich noch bedeutend kleiner die beiden Autoren wieder. Der passende Untertitel vervollständigt die Typorgrafie auf dem Buchtitel. Im unteren Bereich findet sich noch das Logo vom Verlag und auch vom Automuseum PROTOTYP wieder. In diesem lässt sich der besagte Porsche bestaunen, denn er zählt zur dortigen Sammlung.

Auf der Rückseite zeigen sich dann Thomas König und Oliver Schmidt neben dem Porsche. Sie begründeten schon früh eine Sammlung an außergewöhnlichen Automobilen mit Fokus auf den Motorsport und Porsche. Somit erhielten beide auch einen ominösen Anruf, bei dem es einen Hinweis zu einem extrem frühen 356 gab. Diese Info findet sich schon im Klappentext wieder.

Da sich die Macher von Porsche 356 No 5006 lebt viel Mühe bei der Gesamt-Umsetzung gegeben haben, zeigt sich dann auch schon bei Vorsatz (ebenso beim Nachsatz). Dieser zitiert mit seiner dunkelroten Farbe die seltene und vermutlich einmalige Lackierung vom 5006. Mit ausgewählten Bildern findet man sich im Buch ein und kann diesen einmaligen Porsche 356 in verschiedenen Zeiten und Zustände entdecken.

Das Format des Buches wird auch immer wieder voll ausgenutzt, so das auch ein Blick auf einige Details möglich sind. Einige Hintergründe zur Geschichte des Automuseum Prototyp und die besondere Hingabe zu frühen Porsche 356 erzählen Thomas König und Oliver Schmidt dann im folgenden, einleitenden Editorial.

Dann zeigt sich im Inhaltsverzeichnis der Aufbau des weiteren Buches. In fünf Kapiteln stellen die Autoren Thomas Ammann und Frank Jung die Stories rund um den Porsche 356 vor. Den Anfang macht die Entdeckung von Nummer 5006. Wie sich die Geschichte nach dem Anruf im Januar 2013 entwickelte, wird hier gelungen dokumentiert.

Das der frühe 356 mit einen zeitgenössischen Autokran aus seinem Lagerort im schlecht erreichbaren Garten geborgen wurde, zeugt vom Respekt, welche die neuen Besitzer dem frühen Porsche entgegen brachten. Neben dem Text dokumentieren auch einige Bilder den Zustand des extra eingeölten Porsche, der dennoch aufgearbeitet werden musste.

Dann folgt im Buch Porsche 356 No 5006 lebt ein umfassender Rückblick auf die Geschichte von Porsche. Der 356 war zwar das erste Modell der Marke, aber die Historie der Automobile mit Porsche-Hintergrund. Ferdinand Porsche war ein umtriebiger Ingenieur und bekleidete unzählige Stellen bei verschiedenen Herstellern.

Dieses Kapitel nimmt mit deutlich über 100 Seiten einen Großteil des Buches ein. Die Texte stammen von Frank Jung, der bei Porsche das reiche Archiv leitet. Somit kann sich der hohen Authentizität der Inhalte und auch der Bilder sicher sein. Durch kleinere Abschnitte ist der Text zudem gut zu erfassen und hält sich an eine chronologische Reihenfolge.

Dabei versucht das Buch auch die einzelnen Geschichte der ersten Porsche 356 aus Stuttgarter Produktion so gut es geht zu dokumentieren. 5006 gilt aktuell als ältester noch existierender Porsche 356 aus Deutschland, aber auch die Chassis-Nummern 5001 bis 5011 finden sich im Buch wieder. Dann endet die Darstellung der hochinteressanten Anfänge von Porsche.

Die Restaurierung von Nummer 5006 wird dann im folgenden Kapitel dokumentiert. Neben einem erläuternden Text sind hier vor allem viele Bilder im Mittelpunkt. Diese zeigen viele Details und halten sowohl den Zustand des Fundstücks als auch den Weg der Restaurierung gelungen fest. Auch hier wird das Format des Buches immer wieder ausgenutzt.

In einem Interview geben Thomas König und Oliver Schmidt dann viele Antworten, die sowohl auf den Porsche Nummer 5006 eingehen als auch auf die Sammlung generell. Dabei wird auch das Automuseum Prototyp verständlicherweise nicht vergessen. Zum Abschluss stellt sich dann noch der fertige Wagen vor. Mit tollen Bildern wird der perfekte Zustand festgehalten.

Fazit: Das Buch bietet auf den ersten Blick den exklusiven Einblick in die Geschichte eines einzelnen Porsche 356 aus früher, deutsche Produktion. Diese Erwartung wird auch mit den Berichten über den Fund, die Restaurierung und den erreichten Zustand sehr gelungen erfüllt. Die vielen Bilder geben dabei tiefe Einblicke, wie z.B. in die zeitgenössischenTechniken der Karosseriebaukunst. Darüber hinaus liefert das Buch aber noch die wichtige Gesamt-Anfangsgeschichte der Marke Porsche und deren Anfänge. Mit kompetenten Texten und ebenfalls vielen Abbildungen erfährt der Leser alles um den Mythos der Marke und deren ersten Schritte. Eine Gesichte die schließlich zu Porsche 356 No 5006 lebt führt …
Zum Preis von knapp unter 50 Euro dürften daher viele Leser überrascht sein, von der Tiefe den dieses Buch bietet. Die Verbindung von Historie und Wiederaufbau ist in diesem Buch perfekt harmoniert zusammengestellt. Wieder also ein Titel, der in das viel zu volle Porsche-Bücherregel gehört!

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Porsche, Delius Klasing, Marco Rassfeld