Jim Hall and his Chaparrals
Es gibt einige Menschen, die prägten den Motorsport besonders. Dazu zählt zweifelsfrei auch Jim Hall, der für viele als echte Texas Legend zählt. Der Amerikaner schuf vor allem mit seinen Modellen von Chaparral viele Rennwagen, die erstmal außergewöhnliche Lösungen hatten. Sei es dabei die Nutzung von riesigen Heckspoilern oder der Nutzung des Ground Effect. Ein Buch widmet sich nun seinem Leben und seinen Erfolgen …

Das Buch stammt von Evro Publishing und ist hierzulande bei IMD Motorsport erhältlich. Somit ist der Titel auch komplett in englischer Sprache umgesetzt, was bei dem hohen Textanteil einen Hinweis wert sein sollte. Natürlich werden aber viele Motorsport-Fans diese Biografie lange erwartet haben, denn bislang war die Dokumentation über Jim Hall und seine Chaparrals eher übersichtlich.
Das Format des Buches ist ein breites Hochformat, was sich scheinbar nicht ganz zwischen klassischem textlastigen Buch und Bildband entscheiden konnte. Das Buch ist aber auch eine Mischung aus beiden, denn neben vielen und umfangreichen Texten gibt es auch einen Menge an Bildern zu entdecken. Dazu kommt ein gewaltiger Umfang von fast 500 Seiten – ein dicker Brocken.
Logischerweise findet sich auf dem Titel dann auch ein Bild von Texas Legend Jim Hall. Diese zeigt den Konstrukteur und Rennfahrer in nachdenklicher Pose. Seinen Rennbrille hängt noch um seinen Hals und die Spuren des Rennen trägt er noch in seinem Gesicht. Eine vollkommen authentisches Foto, was wie fast alle Bilder im Buch zeitgenössisch ist.

Im rechten Bereich liegt dann ein roten Hintergrund über dem Bild und schafft Platz für den Buchtitel. Hier findet sich neben dem Untertitel auch noch der Hinweis, dass es sich um die offizielle Biografie handelt, denn diese entstand in Zusammenarbeit mit Jim Hall. Autor Georg Levy ist ebenso genannt, wie die Fotografen der meisten Bilder, die im Buch verwendet wurden.
Dazu zeigt sich noch ein Chaparrel 2E, der im Jahr 1966 auf den Rennstrecken der USA für viel Furore sorgte. Optisch trägt dieser offene Rennwagen einen extrem hohen Heckspoiler und war auf jeder Strecke in dieser Saison der schnellste Wagen. Lediglich die Zuverlässigkeit machte einen vollumfänglichen Erfolg in der CanAm in dem Jahr dann dennoch unmöglich.

Einer der Leitsätze von Texas Legend Jim Hall war „There’s always a better way.“ – Es gibt immer einer besseren Weg. Dieser Satz taucht sowohl auf dem Titel als auch auf der Rückseite des Buches auf und unterstreicht den Anspruch von Hall an seinen Entwicklungen. Die Rückseite beherbergt zudem noch den Klappentext und ein weiteres Bild – diesmal eines der wenigen in Farbe.
Das Buch startet (und endet) mit einem seiner Rennwagen, die sich hier im Stil einer Zeichnung zeigen. Dazu nutzen die Bilder das volle Format der Doppelseite und machen somit auch Eindruck. Das Inhaltsverzeichnis zeigt dann eine Einteilung in gleich 31 Kapitel, in denen das Leben und Schaffen von Jim Hall erzählt wird.
Bevor die eigentliche Story nun erzählt wird, folgen noch die Danksagungen und das Vorwort. Hier erfährt man noch ein paar Details, welche bei der Entstehung des Buches stattfanden. Der Text zeigt sich hier schon wirklich umfangreich und in recht kleiner Schriftgröße. Die zwei Spalten sorgen aber für eine gute Lesbarkeit.

Dass geht es los mit einer Notlandung mit einer P-51 Mustang am Neujahrstag 1959. Am Steuer saß James Ellis „Jim“ Hall, der auf dem Weg nach Hause war. Neben den Automobilen war auch Flugzeuge eine Passion von Hall, die er durch seine Familie übertragen bekam. Dann blickt das Buch wieder weiter zurück in seine Kindheit und seine ersten Entwickungen.
Das alles wird unterstützt von vielen Bilder, die teilweise auch aus dem Familienalbum stammen. Hier wird nochmals die hohe Authentizität unterstrichen. Selbst das Schicksal seiner Familie wird wenig später thematisiert und ist ein wichtiger Teil der tragischen Vorgeschichte zur Texas Legend.

Im April 1955 sah Jim Hall dann sein erstes Rennen, welches im Pebble Beach stattfand. Der hier am Start stehenden Ferrari 750 Monza wurde von Carroll Shelby pilotiert. Wenig später kaufte Hall diesen Wagen und stand selbst am Start. Für Carroll Shelby würde Jim Hall dann später auch noch arbeiten, neben seinen Pflichten als Erbe eines Ölfeldes.
Der unerfahrene Hall machte schnell auch mit seinen Fähigkeiten am Steuer auf sich aufmerksam. So stand er wenig später auch mit diversen Monoposto am Start. Nach seinem Studium am Caltech entstanden zudem erste Verbindungen mit General Motors. Diese sollte später noch eine wichtige Rolle spielen …
Nachdem Jim Hall mit einigen Rennwagen an vielen Rennen am Start stand, folgte die Entwicklung des erste Chaparral. Aus diesem entstand durch viele Evolutionen weitere tolle Rennwagen, die neue Ideen verwirklichten und großen Erfolg hatten. Und auch nach seinen eigenen Rennwagen sollten war Jim Hall noch an weiteren Siege im Motorsport als Team beteiligt.
Fazit: Ein umfassende Biografie mit der Vorstellung von vielen ungewöhnlichen Rennwagen bietet das Buch Texas Legend. In wirklich umfassenden Texten bleibt kein noch so kleines Details verborgen, welches Jim Hall im Laufe seines Lebens beschäftigen sollte. Der Fokus liegt hier auf dem Motorsport, aber auch die privaten Ereignisse werden hier konsequent mit berücksichtigt. Somit gibt es eine umfassende Vorstellung von vielen außergewöhnlichen Rennwagen zu entdecken, aber auch die Entwicklungen nach den eigenen Entwicklung bleiben nicht verborgen. Hiermit schaffte er außergewöhnliche Lösungen, die international Beachtung und Nachahmer fanden.
Zum Preis von 80 Euro ist der Titel bei IMD Motorsport zu bekommen. Dieses wird bei vielen Motorsport-Fans für viel Lesestunden sorgen, die dabei auf ein beeindruckendes Leben mit viel Passion zurückblicken können. Als offizielle Biografie ist das Buch eine echte Perle.

Bibliografie:
Titel: Texas Legend – Jim Hall and his Chaparrals
Autor: George Levy
Sprache: Englisch
Umfang: 484 Seiten, 486 Fotos
Format: 210 x 240 mm
Bindung: Hardcover
Auflage: 07/2024
Preis: 80,– €
ISBN: 978-1-910505-66-3
Online Bestellbar bei: www.imd-motorsport.de
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Lionel Birnbom, Evro Publishing, Marco Rassfeld