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Comic – Michel Vaillant – Kairo

Immer weiter führt der Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag aus Berlin die Neuveröffentlichung der ersten Comic-Staffel von Michel Vaillant. Mit Band 63 ist nun das vorletzte Band erhältlich, so dass Sammler sicher bald über die Vollständigkeit der Serie freuen werden. Kairo lautet der Titel und führt die Helden der Serie diesmal nach Afrika.

Keine nette Begegnung zwischen Elefant und dem Vaillante Cario.

Dies kann man auch am beeindruckenden Titelmotiv erkennen, welches einen riesigen Elefanten zeigt, welcher nicht gerade erfreut wirkt. Denn vor ihm zeigt sich ein Rallye-Wagen von Vaillante der Staub aufwirbelt und dabei mit interessanten Karosserie-Formen für Aufmerksamkeit sorgen kann. Doch zum Start der Story findet sich der Leser zunächst noch an einem anderen Ort wieder, bei dem zwei noch weiße Rallye-Wagen ihren Einsatz proben. Eine gewisse Ähnlichkeit zum PT Cruiser von Chrysler scheint dabei durchaus beabsichtigt. Beim Besuch eines Diner findet sich dann noch ein, für die Fans der Serie alter Bekannter wieder – Bob Cramer. Nach einer weiteren kurzen Fahrt erfährt man, dass sich die Amerikaner an der Dakar beteiligen wollen um hierbei bestimmte Szenen zu filmen, welche dann in einer Fernsehshow für hohe Einschaltquoten sorgen soll. Dabei solle das Team der Texas Drivers das Feld aufmischen und eben für spektakuläre Aufnahmen sorgen, welche das Drehteam vorschreibt soweit dies den möglich ist – oder auch unmöglich.

Die Vorstellung der teilnehmenden Fahrzeuge zeigt echte und fiktive Modelle.

Der erste Szenenwechsel folgt dann nach Dakar, dem diesjährigen Startpunkt einer der größten Rallyes der Welt, welche quer durch Afrika bis nach Kairo führen soll. Das Team von Vaillante landet in der senegalesischen Hauptstadt, wo Sie sich vor der kräftezehrenden Teilnahme noch ein wenig erholen können. Vorgestellt wird auch noch Hubert Auriol, der auch in wahren Leben die Direktor der Dakar war und in der Vergangenheit schon drei Siege sowohl auf den Motorrad als auch auf dem Automobil einfahren konnte. Im ebenfalls realistisch umgesetzten Hotel Méridien treffen sich die Teilnehmer und müssen an unterschiedlichsten Lehrgängen teilnehmen bevor sie an der kräftezehrenden Rallye teilnehmen können. Schließlich tauchen hier dann auch die Texas Drivers auf und das Team von Vaillante scheint vorgewarnt, ohne natürlich zu wissen was sie vorhaben.

Was macht man, wenn man ein Krokodil überfahren hat? Eine Antwort findet sich im Comic.

Schließlich erfolgt der Start, zu dem noch einige Fahrzeuge vorgestellt werden. Neben den fiktiven Boliden in Form des Vaillante Cario wirkt der Sandblaster der Texas Drivers wie ein Monster. Ausgestattet mit einem Viper-V10-Motor verfügt dieser über 450 PS, bringt aber auch 1590 kg auf die Waage und verfügt über Allradantrieb. Der Cairo hingegen ist mit 890 kg sehr leicht und hat immerhin 290 PS, eine fraglos schnelle und wendige Kombination. Dazu wird aber auch nur eine Achse angetrieben. Dies spiegelt den tatsächlichen Kampf der Konzepte zwischen Allrader und Buggy’s wieder, welche je nach Gegebenheiten ihre eigenen Stärken haben. Auch reale Fahrzeuge wie der Renault Kangoo, der Mitsubishi Pajero oder auch der Mega Desert mit Stephane Peterhansel am Steuer sorgen bei den Kennern der Dakar für Augenleuchten.

Gerade die Szenen in den Dünen-Landschaften sind beeindruckend.

Das erste Biwak wird nach einen langen Etappen angelaufen und hierzu findet sich im Verlauf der Story immer wieder eine tolle Darstellung der realen Verhältnisse im Comic wieder. Doch schon bei der ersten Übernachtung sind die Texas Drivers nicht zu finden, denn diese besprechen sich abseits mit dem Filmteam über die kommende Etappe und die geplanten Film-Szene. Mit einer hohen Skrupellosigkeit führen sie den Auftrag am Folgetag aus, bei dem sich ein Quad-Fahrer verletzt. Doch schon am gleichen Abend kommt es zu ersten Konflikten im Team, den gerade Bob Cramer ist mit dem Vorgehen nicht einverstanden …
Die Story nimmt hier aber gerade erstmal Fahrt auf und man kann noch viele weitere Etappen entdecken, bei denen einige tolle Szenen dargestellt sind, welche zu großen Teilen auch im realen so stattfanden. Dies ist wie immer am Ende des Comic in den Notizen wiederzufinden, welche einen tieferen Einblick auf die Produktion und den reellen Rahmen der Dakar im Jahr 2000 werfen.

Fazit: Die Dakar ist fraglos eine der anerkanntesten Raid-Rallyes der Welt und gerade im Frankreich extrem beliebt. Logisch also, dass auch Michel sich mit seinen Vaillante hier versuchen muss. Die tollen Szenen zeigen verschiedenste Landschaften in Afrika und können den Leser wirklich fesseln.

Bibliografie:
Titel: Michel Vaillant – Kairo
Autor und Zeichner: Phillipe & Jean Graton
Umfang: 48 Seiten
Format: 220 x 295 mm
Preis: € 13,00
ISBN: 978-3-86462-156-7
Bestellbar beim Verlag unter: https://shop.mosaik.eu/

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Mosaik, Marco Rassfeld