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Magazin – OCTANE Edition #06

Zum Jahresende bringt OCTANE Deutschland noch eine ihrer hochwertigen Editions-Ausgabe in den Verkauf und versucht hierbei die Faszination der italienischen Sportwagen einzufangen. Eine fraglos hochinteressante Spezies von Automobilen, denn im Laufe der Jahre versuchten unterschiedlichste Hersteller sich immer wieder am Bau von hochpotenten und zugleich gut designten Sportwagen.

Maserati, Fiat und Ferrari
sind nur drei der Marken aus Italien,
die Sportwagen realisier(t)en.

Die mittlerweile sechste Ausgabe der OCTANE Edition blickt zum zweiten Mal auf mehr als einen Hersteller. Denn neben den heute noch aktiven Sportwagen-Herstellern wie Maserati, Lamborghini, Ferrari lassen sich schon auf dem Titel eine weitere Auswahl der Hersteller entdecken. So waren auch Fiat und Alfa Romeo in ihrer Vergangenheit mit der Produktion von Sportwagen im Geschäft, ebenso wie die erst von kurzem aus den deutschen Markt zurückgezogene Marke Lancia. Mit De Tomaso und Iso lassen sich zumindest textlich noch zwei heute kaum bekannte Hersteller entdecken, wobei unter De Tomaso vor kurzem die Wiederbelebung unter chinesischer Regie gestartet wurde. Bildlich beschränkt sich das Magazin in diesem Fall nicht auf ein Motiv, was vermutlich der fast unmöglichen Auswahl an tollen Automobilen geschuldet ist. So finden sich Maserati Ghibli, Fiat 8V Zagato und Ferrari 288 GTO auf der dreigeteilten Titelseite wieder und zeigen zugleich Schnelligkeit und Eleganz. Zwei Faktoren die beim Bau der italienischen Legende immer entscheidend waren. Mit dieser Aufmachung, welche durch ein mattes Finish verfeinert wird, werden sicher viele Fans nicht nur dieser Spezies des Automobils auf das Heft aufmerksam.

Fiat verbindet heute niemand mit Sportwagen, aber der 8V zeigte eine hohe Faszination für viele.

Weitere Bilder von den Sportwagen, die sich im Magazin zu entdecken sind, finden sich dann auch unmittelbar auf den ersten Seiten im Inhaltsverzeichnis wieder. Hier wird auch sichtbar. dass sich mehr als zwanzig Modelle wiederfinden und sich dabei eine Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeuge der Sorte „italienischer Sportwagen“ entdecken lassen. So reicht die Range von vermeintlich einfachen, klassischen Modelle wie dem Alfa Romeo Montreal bis zu modernen Hochleistungssportwagen wie der Ferrari La Ferrari. Nicht weniger als acht Hersteller von A bis M lassen sich im Magazin wiederfinden und werden auch in alphabetischer Reihenfolge vorgestellt. Das es sich hierbei um die bereits bekannten Berichte aus den Ausgaben der deutschen Octane ist noch zu erwähnen. Die immer wieder besonders umfangreiche Berichterstattung und auch die vielen tollen, dazu passenden Aufnahmen der Automobile sind aber immer auf einem sehr hohen Niveau und so eignet sich die Edition auch für die Stammleser. Warum man sich auch in der Winterzeit dazu entschließt die interessantesten, italienischen Sportwagen in gemeinsamer Form in einer Editions-Ausgabe vorzustellen, erläutert im Vorwort noch der Herausgeber Berthold Dörrich. Der Platz um alle ausgewählten Modelle vorzustellen reichte aber scheinbar nicht aus, denn der Hinweis „Numero Uno“ auf dem Titel ist ernst zunehmen. Der zweite Teil ist nämlich schon für die kommende Ausgabe in Planung …

Lamborghini ist untrennbar verbunden mit einem V12-Motor und gleiche mehrer Modelle zeigen sich im Magazin.

Mit zwei klassischen Alfa Romeo im Doppelpack startet das Magazin schließlich. Gleich zwei 6C 2500 SS, die von Bertone und Pininfarina eingekleidet wurde stellen den Einstieg dar und bringen den Leser zurück in längst vergangene Zeiten. Diese entstanden 1942 bzw. 1949 und wurde in den vergangenen Jahren mit zahlreichen Preisen bei Schönheits-Wettbewerben für Automobile wie in Pebble Beach oder Villa d’Este ausgezeichnet.
Mit dem Montreal kommt dann noch ein Jubilar zum Vorschein, denn ab 1970 erschien dieser zunächst als Show-Car vorgestellte Sportwagen auf dem Markt. Auf der Expo 1967 in Montreal wurde die von Marcelo Gandini gezeichnete Design-Studie vorgestellt und erhielt gleich den Namen des Ausstellungsorts. Nach drei Jahren Entwicklung, bei der es auch zur endgültigen Definition der verwendeten Technik und zahlreichen Detail-Anpassungen kam, war der Sportwagen schließlich endlich käuflich zu erwerben. Bis 1977 wurde dieser produziert und kam dabei nur auf einen Stückzahl von unter 4.000 Exemplaren.
Wie weit die Qualität und das Design bei vielen klassischen italienischen Sportwagen auseinander liegen, beweist der Mangusta von De Tomaso. Der durch die zweigeteilte Konstruktion der Motorhaube bekannt gewordenen Mangusta ist fraglos ein optisches Highlight aber leider die Konstruktion ließ in vielen Bereichen deutlich zu Wünschen übrig. Trotzdem entschieden sich immerhin 401 Käufer für einen De Tomaso und konnten sich der Form nicht erwehren.

Der Lancia Stratos war eine Waffe um die Rallye-Läufe zu gewinnen und entsprechend konsequent ausgelegt.

Der 288 GTO von Ferrari begründete die Serie von hochklassigen Super-Sportwagen aus Maranello und ein besonderes Exemplar erhielt der damaligen Werksfahrer Niki Lauda als Geschenk von Enzo Ferrari. Ein intensiver Bericht über dieses Fahrzeug verdeutlicht die generelle Berichterstattung der Octane, die sich immer auch dem einzelnen Fahrzeug annehmen. Die beeindruckende Ahnenreihe des 288 GTO zeigt sich dann beim Zusammentreffen mit seinen Nachfolgern. Der 288 Evoluzione war quasi der Versuchsträger für den F40, der sich gleich auch in seinen Renn-Derivaten LM und GT zu entdecken ist. Der F50 orientierte sich nah an der damaligen Formel 1, ebenso seine Nachfolger Enzo und LaFerrari. Allesamt können beeindruckende Geschwindigkeiten erreichen, wobei der Ferrari F40 das erste Modell war welches die 200 mph-Grenze (322 km/h) serienmäßig überschreiten konnte. Natürlich waren die Nachfolger nicht langsamer …
Folgende Modelle sind im weiteren Verlauf des Magazins noch wiederzufinden: Fiat 8V Zagato, Iso Grifo A3/C, Lamborghini 400 GT 2+2, Lamborghini Miura P400, Lamborghini Countach 5000S, Lamborghini Murciélago LP670-4 SV, Lamborghini Diablo 6.0 VT, Lancia Aurelia B200 GT »Qutlaw«, Lancia Stratos Stradale, Maserati 3500 GT und Maserati Ghibli SS.
Dazu gibt es noch ein Auszeit Spezial mit drei klassischen Cabriolets durch die Toskana, sowie einen Blick auf zwei Legenden in Form von Pietro Frua und der Vespa.

Fazit: Die sechste Edition der OCTANE kann die Leser gekonnt entführen auf eine Reise durch die Geschichte der italienischen Sportwagen. Die Vielfalt ist groß und so kann sicher jeder auch noch etwas Neues entdecken. Die umfangreichen Berichte gehen durchaus in die Tiefe und die verwendeten Bilder sind von erstklassiger Qualität. Erfreulich ist zudem auch, dass diesem auch den notwendige Platz eingeräumt wird. Auch der geringe Anteil an platzierter Werbung ist erfreulich, ebenso dessen Platzierung, die niemals einen Artikel unterbricht.
Zum Preis von knapp unter 10 Euro kann man wenig falsch machen und einen faszinierende Reise zu den italienischen Sportwagen erleben. Fans dieser Spezies müssen so oder so zuschlagen.

Bibliografie:
Titel: OCTANE Edition #06 – Faszination Italienische Sportwagen
Umfang: 164 Seiten
Format: 230 x 295 mm
Bindung: Softcover
Auflage: 12/2020
Preis: 9,80 €
Bestellbar beim Verlag unter: www.octane-magazin.de

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Octane Deutschland, Matt Howell, Marco Rassfeld