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Comic – Michel Vaillant – 13 Tage

Mittlerweile ist schon der achte Band der zweiten Staffel von Michel Vaillant aus dem französischen Original ins Deutsche adaptiert worden und seit kurzem erhältlich. Das neuste Rennabenteuer befindet sich auch wieder in der jüngsten Vergangenheit wieder und bietet die Fortführung der bisherigen Story …

Formel 1 im Regen – nur was für Profis.

Nach den Erlebnissen in Macau trägt der neuste Band den Titel 13 Tage, mit dem man auf den ersten Blick sicher nicht viel anfangen kann. Das sich Michel aber am Lenkrad eines Formel 1-Lenkrad wiederfindet ist sicher für viele eine Überraschung. Das Titelbild zeigt ihm im unmittelbaren Clinch mit Lewis Hamilton im Mercedes, während Michel selbstverständlich auf eine französische Marke setzt. Statt in einem Vaillante kommt hier der ebenfalls auch im realen Leben am den Start gehende Renault zum Tragen. Das nasse Wetter ist ein weiterer Hinweis auf ein spannendes Rennen, welche die Zukunft von Michel beeinflussen könnte …
Das Comic beginnt allerdings mit eine Szene in der Nacht, hier erscheint Jean-Pierre seinem Bruder und teilt ihm mit, dass er doch nie Angst vor Herausforderungen hatte. Eine Szene, die Michel natürlich um den weiteren Schlaf bringt. Dann beginnt das Zählen der Tage, denn am Tag 1 findet sich Michel im Hauptsitz von Renault im Paris wieder. Er hat einen Termin bei Cyril Abiteboul, der als Teamchef für das Formel 1-Engagement von Renault verantwortlich ist.
Dieser erfährt am Telefon von einen Verletzung von Nico Hülkenberg, dessen Einsatz bei Grand Prix in Frankreich gefährdet ist. Recht spontan fragt Abiteboul Michel, ob er sich einen EInsatz bei Rennen vorstellen könne – dies findet in 13 Tagen statt!

Von Frankreich nach England und ab in den Simulator – Zeit ist wenig vorhanden …

Der Buchtitel klärt sich also schnell auf und Michel ist unsicher, ob er in einem solch modernen, hochtechnisierten Rennwagen einen Chance gegen die etablierte Konkurrenz hätte. Er erbittet sich Bedenkzeit und entscheidet sich aber schon in der folgenden Nacht dafür und befindet sich schnell auf dem Weg nach England, wo auch das Rennsport-Team von Renault seinen Sitz hat. Am dritten Tag lernt Michel dann die Chef-Ingenieure seines Wagens kennen und darf erste Runden im Simulator absolvieren, ein echter Test im Wagen wäre Michel dabei deutlich lieber aber die Regel der Formel 1 untersagen dies explizit. So sind die ersten Runden auch nicht wirklich überzeugend und mache weder Michel noch dem Team wirklich Mut. Schon am nächsten Tag zeigt sich aber der Ehrgeiz von Michel und er schafft es die Zeiten der Nachwuchsfahrer im Simulator zu schlagen.
Um seine Fitness schnell zu steigern reist Michel gemeinsam mit Françoise nach Cassis wo ihm der Apnoe-Taucher Fred Buyle unterstützten soll. Das konzentrierte Atmen soll ihm Sicherheit geben und in schwierigen Situationen für die notwendige Ruhe sorgen. Nach ein paar Übungen im Pool geben beide gemeinsam ins Meer und bekommen dort auch interessante und gefährliche Bewohner zu sehen.

Die Trainingsmethoden sind ungewöhnlich aber sorgen für eine schicksalhafte Begegnung.

Die unter Vorbehalt zugesagten Tests hinter einem echten Lenkrad in Paul Richard darf Michel dann nicht durchführen, denn auch auf Anfrage untersagt die FIA dies. So darf hier nur der Nachwuchs fahren und die Reifen testen – für Michel gibt es aber eine Wiedersehen mit Sacha Fenestraz, der als schnellster Nachwuchs-Fahrer an die Königsklasse herangeführt werden soll. Bei einer abendlichen Veranstaltung lassen sich dann viele Gesichter vom Renault F1 Team wiederfinden, hier sind Alain Prost, Daniel Ricciardo und auch Nico Hülkenberg die Bekanntesten. Am mittlerweile schon zehnten Tag wird bei Frühstück die Presse studiert, welche seine Zweifel an den Fähigkeiten von Michel für einen Einsatz in der aktuellen Formel 1 hat und diese auch so darlegt. In der Pressekonferenz sorgt Ricciardo dann für einen seiner berühmten Lacher und verabschiedet sich schnell, denn das Interesse an der Rückkehr von Michel ist besonders groß. Dann starten die ersten Trainingsläufe und Michel kann endlich auf der Rennstrecke seine ersten Fahrerlebnisse mit dem Renault starten. Durch seine große Erfahrung plant er sich abschnittsweise an Wagen und Strecke zur gewöhnen und verzichtete daher bewusst auch eine schnelle Runden zu Beginn der Session. Dies wäre vermutlich auch ein zu hohes Risiko …

Das Regen im Rennen eine Rolle spielt macht die Situation für Michel nicht einfacher … oder ?

Auch in der Nachbesprechung oder in neudeutsch Debriefing zeigt Michel seine Erfahrung und kann seinen Ingenieuren gute Hinweise geben wie das Auto für Ihn verbessert werden kann. Auch die verschiedenen Reifen muss er noch Testen um die Unterschiede zu erfahren. Nach zwei Trainings-Sessions ist der Tag beendet und Michel ist auf Platz 15, während Ricciardo als Stammfahrer den fünften Platz erreichen konnte.
Am 12. Tag startet dann nach dem dritten Training das Qualifiying und Michel spricht sich mit Sacha ab, welche Dinge er parallel im Simulator testen soll. Diese sind allerdings er für das Rennen von echter Relevanz. Die erste Hürde im Qualifying nimmt Michel hier mit Bravour und landet in Q2 unter den besten 16, auch in dem zweiten Abschnitt feiert das Team schon die Zeit von Michel, als er aber noch von Romain Grosjean abgefangen wird und somit nicht in das Q3 mit den zehn besten Fahrern einziehen kann. Natürlich ist Michel sauer und entsteigt so wutentbrannt dem Auto. Doch nach kurzer Zeit kommen die Ergebnisse vom Simulator und der Leser merkt immer mehr, dass sich Michel etwas besonderes für das Rennen ausgedacht hat.
Das Rennen startet wie geplant am 13. Tag und wird für einige Überraschungen sorgen …

Fazit: Michel Vaillant nach langer Zeit wieder in der Formel 1 – kann das gut gehen? Der neuste Band aus der zweiten Staffel der erfolgreichen Comic-Reihe wagt dieses Experiment und bringt damit eine interessante Story zu Tage. Auch in diesem Band zeigt sich schnell, dass sich sowohl echte Schauplätze und auch reale Menschen in der trotzdem fiktiven Geschichte wiederfinden, was die Geschichte von Michel Vaillant auch schon immer ausmachte. Mit wenig Kenntnissen über die Formel 1 kann man viele Gesichter wieder erkennen und selbstverständlich sind auch die Rennwagen dem Original sehr gut nachempfunden. So oder so sind die Zeichnungen das Highlight in diesem Band, während die Story doch ein wenig vorhersehbar bleibt. Trotzdem werden die Fans der Reihe zuschlagen und es genießen und auch für Neueinsteiger bietet das Comic eine Möglichkeit in den Kosmos von Michel Vaillant einzutauchen …

Bibliografie:
Titel: Michel Vaillant – 13 Tage
Szenario: Philippe Graton,‎ Denis Lapière
Zeichnungen: Benjamin Benèteau, Vincent Dutreuil
Umfang: 56 Seiten
Format: 220 x 295 mm
Preis: € 15,00
ISBN: 978-3-86462-077-5
Bestellbar beim Verlag unter: https://shop.mosaik.eu/

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag, Marco Rassfeld