Heute um 11 Uhr startete die größte Klassikermesse der Welt in Essen zunächst mit einer Presskonferenz. Anschließend wurde es dann endlich Zeit durch die Hallen zu schlendern und die Highlights zu begutachten.
Auf einem schönen Stand mit stilechtem Elchkopf präsentiert Volvo tolle historische Rennwagen aus der 50 jährigen Rennsport-Historie der Marke. Unter anderem gibt’s den PV544 zu sehen, der 1965 die traditionsreiche Safari Rallye gewann. Als aktuelles Modell ist der S60 Polestar aus der skandinavischen Tourenwagenmeisterschaft vertreten. Highlight ist sicherlich für viele Besucher der 850 Estate BTCC von 1994, der als erster von einem Werksteam eingesetzter Kombi im Rennsport.
Unweit des Volvo-Standes finden sich auch Alfa Romeo und Maserati wieder. Der Alfa Romeo-Stand ist gespickt mit vielen Giulietta’s und historischen Rennfahrzeugen. Besonders der P2 von 1925 beeindruckt wegen seiner Erscheinung in Historie. Ein armdicker Auspuff führt seitlich an kompletten Fahrzeug vorbei und das ganze in beachtlicher Höhe. In der Historie ist gerade der Alfa Romeo P2 zu erwähnen, da er der erste Rennwagen war der eine offiziellen Weltmeisterschaft gewann. Im Jahr 1925 wurde die WM in vier Rennen ausgetragen. Alfa leistete sich gar den Luxus am ersten Grand Prix der USA in Indianapolis nicht teilzunehmen. Beim zweiten Rennen in Spa-Francorchamps spielte Alfa Romeo dann mit der Konkurrenz und ließ den Fahrern sogar noch Zeit um während der Tank- und Reifenwechsel-Stopps einen kleinen Imbiss zu sich zu nehmen – das Rennen gewann Antonio Ascari mit 22 Minuten Vorsprung vor Giuseppe Campari. Bei nächsten Rennen in Monthiéry kam es dann zur folgenschwere Katastrophe: Auf regennasser Fahrbahn überschlug sich Ascari und verstarb an den folgen diesen Unfalls – Nicola Romeo als Teamchef zog sofort das komplette Team von Grand Prix zurück. Den Weltmeistertitel gewann man schließlich beim letzten Grand Prix in Monza den Alfa mit dem Fahrer Gastone Brilli-Peri für sich entscheiden konnte.
Maserati zeigt drei klassische Modelle – einen gelben Ghilbi, einen weißen Khamsin und einen sehr hübschen roten Tipp 61 Birdcage.
In Halle 7 zeigt sich die komplette Volkswagen Group versammelt und es gibt viel zu sehen. Ein Besuch lohnt sich hier in jedem Fall. Porsche wartet mit dem legendären Porsche 917/30 CanAm auf und feiert 40 Jahre 911 Turbo. Audi zeigt diverse Rennwagen – den beeindruckenden Audi 90 Quattro GTO IMSA ebenso wie den ersten LeMans-Rennwagen R8-R von 1999 und das Siegerauto von 2013 mit diversen Kampfspuren und dem Originaldreck aus Le Mans – sehr beeindruckend!
Bei Volkswagen gibt’s die Möglichkeit auf einer vierspurigen Carrera-Bahn die Käfer fliegen zu lassen – garantiert hoher Fun-Faktor! Volkswagen zeigt passend dazu unter anderem eine Armada von sportlichen Käfer-Modellen. Auch Skoda zeigt in der Halle zahlreichen Exponate seiner Unternehmens-Geschichte – angefangen von den ersten Laurin & Klement-Motorrädern bis zum Skoda Forman von 1993. Seat feiert 30 Jahre Ibiza und flankiert dafür alle Generationen des Modells in einer sehenswerten Reihe. Lamborghini stellt einen 350 GT und einen schönen knallgelben Jalpa aus. Bentley zeigt den neuen Continental GT Speed und den neuen GT3-Rennwagen neben einem klassischen Rennwagen. Bei Bugatti gibt’s zwei Veyron 16.4 zu sehen und das 1999 vorgestellte Concept EB 18/4 Veyron.
Techno Classica Veranstaler S.I.H.A. präsentiert die Sonderausstellung 95 Jahre Zagato. Dort gibt’s beeindruckende Modelle aus der langen Zagato-Historie zu bestaunen inklusive dem aktuellen TZ3 Stradale der auf dem Dodge Viper ACR basiert.
Bei der BMW Group gibt’s auch jede Menge Rennwagen zu bestaunen. Neben dem Mini der 1964 zum ersten Mal die Rallye Monte Carlo gewann ist unter anderen auch das Siegerfahrzeug von Le Mans aus dem Jahr 1999 ausgestellt – ein BMW V12 LMR.
Die Halle 1 gehört dem großen Auftritt von Mercedes-Benz. In äußerst beeindruckender Art und Weise präsentiert der Hersteller seine langjährige Motorsporthistorie. Angeordnet in einen riesigem Setzkasten finden sich die Monoposto-Rennwagen der Firma wieder. Des Weiteren präsentieren sich in einer unglaublichen Zahl DTM-Fahrzeuge neben Rallye-Siegerwagen und LeMans-Rennwagen, selbst Unimogs im Renntrimm und Renntrucks finden ihren Platz. Eine so zahlreiche Anordnung von 120 Jahren Motorsport ist so geballt sicherlich einmalig!
Die zahlreich vertretenen Händler bieten den Besucher noch eine beeindruckende Auswahl an „Gebrauchtwagen“ an die sich auf unzähligen Ständen präsentieren. Herausragend hierbei ohne Frage ein Porsche 917 Kurzheck, ein Ford GT40 und ein Intermeccanica Italia Spider.
Ein Besuch ist jeden Autofan uneingeschränkt zu empfehlen. Die Messe läuft noch bis zum 30. März alle weiteren Infos gibt’s auf der Seite vom Veranstalter: www.siha.de/tec.php
Fotos: Marco Rassfeld
Eine Antwort auf „Messebericht – Techno Classica 2014“
Perfekter Bericht und tolle Fotos! So ist man es vom ScharfeNocke-Blog gewohnt! Weiter so.