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Buchbesprechung – Jägermeister Racing

Bereits ein wenig auf dem Markt ist das Buch von Eckhart Schimpf über das Thema Jägermeister Racing. 2007 erschien die Erstauflage und die nun vorliegende 3. Auflage wurde 2009 auf den Markt gebracht.

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Bei diesem interessanten Thema, welches losgelöst von bestimmten Rennserien quer durch die komplette Rennhistorie geht, ist ein hoher Unterhaltungsgrad vorprogrammiert.

Der Autor liefert durch die äußerst tiefe Verwurzelung in der Materie durch der Funktion als Verantwortlicher bei Jägermeister für jedwede PR-Aktivität im Motorsport und als Rennfahrer in den Anfangsjahren hervorragenden Lesestoff ab. Dazu kommen ausgewählte und hervorstechende Bilder von Ferdi Kräling – ein wahrer Augenschmaus.

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Etwas unkonventionell und durcheinander kommt zunächst der Aufbau des Buches daher. Beginnend mit der persönlichen  Geschichte wie Eckhart Schimpf zum Motorsport kam und wie er auf der Suche nach Sponsoren für seine Leidenschaft bei seinem Cousin anklopfte. Dieser war kein geringerer als Günter Mast – Inhaber von Jägermeister …
„Kauf dir ein anständiges Rennauto auf unsere Kosten, schlag mir einen Weltklassemann vor und knüpfe Kontakt zu Fahrern, Ich möchte ein ganzes Rudel von Rennwagen in Jägermeisterfarben starten lassen.“ Nach diesem Zitat von Günter Mast war der zukünftige Job von Eckhart Schimpf klar.

Schließlich werden verschiedene Fahrer und Teams ausführlich vorgestellt und dabei sind wirklich herausstechende Anekdoten in Bild- und Textform auf sicherlich einzigartige Art und Weise dargestellt. Graham Hill, Niki Lauda, Hans-Joachim Stuck, Klaus Ludwig und und und …

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Die pure Anzahl der in Jägermeister-Farben startenden Fahrer und Teams wurde ein Buch sprengen und so gibt’s noch einen Überblick im Kapitel „Das Rudel“, dort werden auch die „Kleinen“ gebührend erwähnt.

Die ganze Geschichte began im Jahr 1972 mit dem Einsatz eines Porsche 914/6 mit Eckhart Schimpf und Beifahrer Ernst-Johann Zauner bei der Rallye Monte Carlo und endete mit dem Opel Astra V8 Coupé DTM gefahren von Eric Hélary im Jahr 2000. Dann stellte Jägermeister die Aktivität im Motorsport ein. Die Kosten waren einfach zu enorm gewachsen und der entsprechende Gegenwert war nicht mehr gegeben. Im gesamten Buch werden auch die jeweiligen wirtschaftlichen Aspekte der Sponsoring kompetent ausgeführt.

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Der Erfolg war über die Jahre auch nicht immer so wie gewünscht, aber man hatte mit der äußerst auffälligen Lackierung Rennwagen geschaffen die sich in die Herzen der Rennsportfans fuhren und im Gedächtnis blieben. Der erste Porsche war 1972 noch nicht Orange sondern Grün. Dazu noch ein Zitat von Günter Mast: „Das fällt zu wenig auf. Haben wir keine bessere Farbe?“ Man fand im Label von Jägermeister schließlich einen orangen Streifen – der Kult war geboren.

Zum Abschluss führt das Buch noch detaillierte Listen von Rennfahrern und aller erzielten Ergebnissen. Geschmückt wird das Kapitel von Modellautos von Holger Abt, der sich eine stattliche Sammlung von Jägermeister-Rennwagen selbst im Maßstab 1:43 gebaut hat.

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Ein wirklich empfehlenswertes Buch, welches man beim Lesen ernsthaft geradezu verschlingt und schwer weglegen kann. Zu dem Verkaufspreis von 29,90€ dazu noch ein echtes Schnäppchen! Der Autor hat unglaublich viel zu erzählen und in seiner aktiven Zeit sehr viele interessante Menschen getroffen. Dies merkt man dem Buch an und macht die Erzählung höchst unterhaltsam.

Bibliografie: Jägermeister Racing – 1972 bis 2000, Autor: Eckhart Schimpf, 180 Seiten, 170 Fotos (farbig), 219 x 286 mm, gebunden mit Schutzumschlag, 29,90 €, Verlag: Delius Klasing, ISBN: 978-3-7688-1976-3

Fotos: Delius Klasing, Marco Rassfeld

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