Von der sport auto ist mittlerweile die September-Ausgabe verfügbar und bietet wieder einige Überraschungen und auch viele exotische Fahrzeuge in diversen Tests, Fahrberichten und Vergleichen. Selbstverständlich auch mit der gewünschten Portion Motorsport.
Das Titelthema bietet gleich eine dicke Überraschung. Die Chevrolet Corvette Stingray ist Sieger über den Porsche 911 Carrera GTS und den Mercedes-AMG GT. In einem vorangegangenen Vergleich schlug die damals noch frische Corvette bereits sensationell den 911 Carrera S – nun konnte auch die nachgewürzte GTS-Variante nicht mit der brutalen Ami-Powermaschine mithalten. Dabei ist das Punktesystem der sport auto inzwischen eher zu Ungunsten der Corvette angepasst worden und es gibt nur noch Punkte für das Verhältnis von Preis zu Performance und nicht Preis zu Leistung. Diese hat die Stingray mit ihren 466 PS reichlich, aber auch der AMG GT mit 462 PS und der Carrera GTS mit 430 PS sind wahrlich keine langsamen Fahrzeuge. Der Bericht von Stefan Helmreich macht aber deutlich das es sich um eine sehr knappe Entscheidung handelt und die letztendliche Wahl eher vom Geschmack des Käufers gefällt werden wird als von Punktetabellen. Wie wahr.
Da Audi sich bis heute noch nicht zu einer RS-Variante seiner großen Limousine A8 durchgerungen hat, zeigen die Tuner von MTM mit dem S8 Talladega S eine mögliche Ausbaustufe des angebotenen S8. Die wie immer kompromisslose Umsetzung von MTM wird in einer limitierten Auflage von nur 25 Exemplare hergestellt und bietet beeindruckende 802 PS bei einer Maximalkraft von 945 Nm. Der Vortrieb endet so erst bei 350 km/h und dieser wird nur noch vom Digitaltacho angezeigt, da die analoge Version nur bis 320 km/h reicht. Auf der Autobahn ist diese große Limousine ein wahrer Genuss bescheinigt Testredakteur Christian Gebhardt. Auf der Rennstrecke allerdings sind die 2051 kg einfach zu viel Ballast und zudem ist das ESP nicht vollständig deaktivierbar. So erreicht der S8 Talladega S auch nur eine Zeit von 1:13,6 min in Hockenheim – der RS 6 aus Ingolstadt ist lediglich zwei Zehntel langsamer. Wohl auch ein Grund warum bei Audi auf den RS 8 verzichtet wird.
Das Heft bietet zudem noch folgende Berichte im Test & Technik-Teil: Vergleichtest zwischen Audi S5 Sportback und BMW 435i Gran Coupé, ein Test des exklusiven McLaren 675 LT, der Supertest des kleinen Opel Corsa OPC, einen Vervleichtest zwischen den britischen Edel-Roadstern Jaguar F-Type R AWD und Aston Martin V12 Vantage S. Zudem ein Fahrbericht über den durchgeknallten Nissan Juke-R 2.0, der schnellste Lotus aller Zeiten – der Evora 400 tritt zum Fahrbericht an und eine Sitzprobe gibt es im neuen Lotus 3-Eleven. Ein weiterer Vergleich zwischen Mercedes-Benz S 63 AMG und Bentley Continental V8 S bildet einen Kontrast zum Vergleich von Audi A1 1.4 TFSI, Ford Fiesta Sport, Mini Cooper und Opel Adam S. Schließlich gibt es noch Impressionen eines weiteren V8-Saugmotor-Sportmodelles welches die Bühne verlässt – der Audi RS 4 Avant.
Im Motorsport-Bereich startet das Heft mit einer kritischen Analyse der bisherigen Formel 1-Saison die sich erst nach dem Erscheinen des Heftes aus der Sommerpause zurückgemeldet hat. So analysiert Michael Schmidt in 12 Fragen die Entwicklungen der aktuellen Saison – vieles im Vergleich zur vorherigen Saison. Dazu gibt es eine Menge an Vergleichsgrafiken die viele Entwicklungen nochmals sehr anschaulich verdeutlichen. Tolle Analyse!
In den USA sind in der in Europa wenig beachteten IndyCar-Serie nach der Freigabe selbst entwickelter Aerokits einige schlimme Unfälle passiert, bei denen die Autos aufsteigen. Dies passierte vornehmlich nach den Brechen einer Aufhängung und dem einschließenden kaum zu verhindernden Eindrehen. Sobald die IndyCars rückwärts zum Wind unterwegs waren hoben diese ab. Die Veranstalter reagierten zunächst mit der Rücknahme von Ladedruck und der Erhöhung des Abtriebs. Die sport auto analysiert auch in diesem Fall sehr gekonnt die Tatsachen und stellt in dem Bericht wieder mal eine hier kaum wahrgenommene Rennserie in den Fokus. Die weiteren Entwicklungen der konkurrierenden Hersteller Chevrolet und Honda bleiben abzuwarten.
Das Heft beschäftigt sich zudem mit folgenden Themen aus dem Bereich Motorsport: eine Analyse der sinkenden Starterzahlen in der VLN, ein Bericht des 24h-Rennens von Spa mit tollen Analysen, ein Interview mit Citroën-Sportchef Yves Matton, die Wichtigkeit des Aufschriebs in der Rallye-WM und ein weiterer Blick in die USA mit einem Bericht über die United Sportscar Championship.
Fazit: Ein wie immer prallvolles Heft mit diesmal einer durchaus beeindruckenden Anzahl an exotischen Sportwagen im Test.
Text: Klaus Harig
Fotos: Motorpresse, Klaus Harig
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