Nachdem die Octane mit dem letzten Heft die „Volljährigkeit“ feierte und einen Rückblick auf die ersten 17 Hefte warf ist vor kurzem Ausgabe 19 erschienen mit neuen faszinierenden Automobilen. Die Highlights im gewohnten Überblick.
Der Titelheld ist der legendäre Mercedes-Benz C111. Ein Versuchsträger der im Laufe seines Lebens zur Entwicklung des Wankel- und später auch des Dieselmotors diente. Inzwischen beherbergt der Motorraum einen 3,5-Liter-V8-Benziner. Auch dieser wurde im Laufe der Geschichte des Fahrzeuges im Jahr 1971 eingebaut. Der C111 gelang nie in den Verkauf, sondern war immer nur Technologieträger. Selbst Blankoschecks wurde Mercedes-Benz vorgelegt – ohne Erfolg. Er blieb also leider für viele ein unerfüllter Traumwagen. Berthold Dörrich durfte für den aktuellen Bericht den C111 auf öffentlichen Straßen bewegen und erzählt sehr anschaulich von den gewonnenen Eindrücken. Dazu erhält der Leser durch die Bilder von Steffen Jahn auch einen Eindruck von vielen Details des legendären Flügeltürers.
Der Markt der legendären französischen Luxusautomobile konnte nach dem zweiten Weltkrieg nicht wieder die gewohnte Fahrt aufnehmen. Ein absolut letzter seiner Art ist der Delahaye Typ 235 mit einer Karosserie von Chapron. Eine ohne Frage erstaunlich elegante Erscheinung. Die technische Basis bildete das Vorkriegsmodell 135 und so wirkte die Technik unter dem hübschen Kleid auch leicht angestaubt. Durch die getrennte Fertigung von Fahrgestell und Karosserie konnten die Kunden ihr Auto individuell bauen lassen, allerdings auch zu nicht zu verachtenden Kosten. Nach 84 Exemplare wurde die Produktion schließlich eingestellt. Gegen die hochmodernen Konkurrenten vom Schlage eines Jaguar XK 120 war man nicht mehr gewachsen. Mit dem 235 ging auch die Marke Delahaye unter.
Unter der Überschrift „Carlo hatte einen Traum“ stellt das Magazin den Abarth 2200 Spider vor. Mit dem großen Sechszylinder wollte Abarth als Hersteller in höhere Sphären hinaus als in die auch heute wieder aktuelle Verfeinerung des Fiat 500. So entstanden nur sehr wenige Abarth mit Sechszylinder-Motor der selbstverständlich auf einem Fiat-Triebwerk basierte und im 2200 Spider mit 135 PS eine echte Ansage war. Auch bei Styling überließ Abarth nix dem Zufall und arbeitete mit italienischen Designstudios zusammen. Das Fahrzeug kam aber bei den Käufern nicht an und wurde zum Flop. Genaue Produktionszahlen sind nicht bekannt, aber es sollen zwischen 20 und 30 Exemplare entstanden sein.
Der englische AC 428 war ein englisches Automobil der Spitzenklasse und wurde vom italienischen Designstudio Carozzeria Frua in Turin entworfen. Die Ähnlichkeit zum damals bereits verfügbaren Maserati Mistral war dabei durchaus beabsichtigt. Bei der Technik griff man in Tradition der Cobra wieder auf amerikanische Großserientechnik zurück und verbaute eine V8-Motor aus dem Ford Galaxie in der FE-Police-Version. So lieferte das Triebwerk beeindruckenden 350 SAE-PS. Durch die Ölkrise wurde der AC 428 allerdings abrupt gestoppt und es entstanden lediglich 81 Exemplare. Viele sahen in ihm einen Nachfolger der Cobra, aber dieser Vergleich ist keinesfalls korrekt. Bei 428 handelt es sich vielmehr um ein klassischen Gran Turismo.
Des Weiteren liefert die Octane in ihrer 19. Ausgabe noch diese weiteren Themen im Heft: Ein Blick ins das neue Buch von Neil Young – Special Deluxe, ein ausführlicher Bericht über den Rennwagen Maserati 4 CLT, ein Rückblick auf die vielen Events des Festival-Sommers. Dazu die Zeitreise mit Richard Atwood, die Kaufberatung zu Audi 100 Coupé und viele weitere News und Meldungen.
Fazit: Wie immer bietet die Octane einen Blick auf seltene und faszinierenden Automobile. Die Bilder dazu sind auf sehr hohem Niveau und bringen die Fahrzeuge dem Leser sehr nah.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Daimler, Octane, Marco Rassfeld
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