„Die Sportwagenlegende“ – so der Untertitel zum bereits 2009 im Heel-Verlag erschienen Buch von Autor Thomas Lang über das einzig je produzierte Modell der Doppelmarke Volkswagen-Porsche. Die Allianz zwischen dem Käfer-Produzenten und dem Hersteller des 911 brachte einen durchaus interessanten kleinen Sportwagen hervor.
Das Buch startet nach dem Vorwort des Autors mit der Geschichte des 914 welches eines von lediglich drei Kapiteln des Buches darstellt. Auf 80 Seiten erfährt der Leser hier alles was rund um die Entwicklung des 914 wichtig erscheint. Zum Start werden die Geschichten von Volkswagen und Porsche bis zum Erscheinen des 914 erzählt und die Hintergründe zur Entstehung des 914 erläutert. Dabei bleiben die augenscheinlichen Zusammenhänge der beiden Firmen selbstverständlich nicht unerwähnt. Auch die Entstehung des Designs für den Volksporsche, das durchaus für einige Diskussionen sorgte, wird berücksichtigt.
Das Buch bietet immer wieder ein wahre Fülle an Abbildungen des VW-Porsche 914 und unterstützt so den gut recherchierten Text. Auch einige Detailaufnahmen sind dabei. Das Projekt durchlebte nach dem plötzlichen Tod von Heinrich Nordhoff einige kritische Phasen. Die mündlichen Absprachen zwischen Porsche und Nordhoff galten für die neuen Chefs von Volkswagen nicht mehr und so wurde die Fortschreibung der Entwicklung eingebremst. Schließlich wurde die VW-Porsche-Vertiebsgesellschaft gegründet welche für den 914 verantwortlich war um keine Ressourcen bei beiden Herstellern zu blockieren. Das Kapitel zeigt auch die Presseberichte und die wenigen Weiterentwicklungen während der Produktion auf ehe auch das Ende beschrieben wird.
Das zweite Kapitel startet durch die Fülle der Informationen des ersten Kapitels erst auf der Seite 86. Die Technik des 914 wirft einen Blick auf die technischen Details des Mittelmotor-Sportwagens. Hier kann der Leser die Entwicklung der beiden Motoren von Volkswagen (4 Zylinder) und Porsche (6 Zylinder) verfolgen. Auch das Getriebe und das Fahrwerk werden vorgestellt und eingehend erläutert. Detaillierte technischen Abbildungen findet der Leser leider zumeist aber nicht vor.
Der Kult des 914 ist das letzte Kapitel und wirft einen Blick auf die ungewöhnlichen 914. Porsche versuchte relativ schnell die Leistung und so auch die Performance des Wagens zu erhöhen und schuf so den 916 mit dem Motor aus dem 911 S oder gar aus dem Carrera RS. So lag die Spitzenleistung bei 210 PS aber leider musste das Projekt durch den zu erwartenden Preis aufgegeben werden, der Abstand zum 911 wäre zu gering ausgefallen. Noch seltener als der 916 war der 914 S mit 8-Zylindermotor aus dem Carrera 6 – nur zwei Exemplare entstanden. Darüber hinaus bietet das Kapitel noch einen Blick auf die zahlreichen Studien von italienischen Designer die den 914 neu entkleideten.
Auch der Einsatz bei der Polizei wird ebenso thematisiert wie die unterschiedlichsten Tuning-Exzesse. Die Einsätze im Motorsport zeigt das Buch auch noch auf und dabei kann sich der Leser über tolle Fotos freuen. Zum Ausklang werden schließlich alle technischen Daten der Modelle aufgeführt und einige tolle großformatige Aufnahmen des VW-Porsche 914 bilden den endgültigen Abschluss des Buches.
Fazit: Ein lesenswertes Buch über den VW-Porsche 914. Das Buch bietet eine große Menge an Informationen, die leider durch die grobe Strukturierung oftmals schwer wiederzufinden sind. Die vielen Abbildungen zeigen viele Seiten des Fahrzeugs aber leider vermisst der Leser auch einige Abbildungen. Gerade bei den vorgestellten Designstudien und Tuning-Umbauten fehlen viele Bilder.
Technisch ist das Buch gut umsetzt und für einen Preis von 29,90€ werden die Fans des 914 ohne Frage ein Buch im Regal stehen haben. Die Auswahl an anderen Bücher ist bei 914 entgegen dem 911 doch sehr eingeschränkt.
Bibliografie: VW-Porsche 914 – Die Sportwagenlegende, Autor: Thomas Lang, ca. 144 Seiten, ca. 220 Abbildungen, 210 x 297 mm, gebunden mit Schutzumschlag, Auflage: 2009, Preis: 29,90€, Verlag; Heel, ISBN: 978-3-89880-914-6
Bestellbar beim Verlag unter: www.heel-verlag.de
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Porsche, Heel Verlag, Marco Rassfeld
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