Ein Lancia Delta Integrale gehörte in den 80er und 90er Jahren zu einer festen Größe im Rallyesport und ziert den Titel der mittlerweile elften Ausgabe der CURBS. Allerdings wird dieser Integrale aktuell immer noch im Motorsport eingesetzt – und zwar im Bergrennsport. Ein Blick in das Heft zeigt weitere Highlights.
Die Szene des klassischen Motorsports ist Basisthema der CURBS und ein Blick gewährt uns das Magazin diesmal nach Asien. Auch hier gibt es mit der Asia Classic Car Challenge eine interessante Rennserie in der sich verschiedenste Fahrzeuge tummeln. So tritt neben einem TVR 5000 S auch ein Lamborghini Countach an. Der Bericht von Peter Schroeder erläutert das Reglement der Serie und lässt die Saison 2015 Revue passieren. Mit über 40 gemeldeten Fahren und 27 Rennwagen von 15 unterschiedlichen Marken gilt die ACCC mittlerweile als bedeutendste klassische Rennserie in Asien und nicht nur aus diesem Grund ist sie einen Blick wert, Toll das auch eine solch hierzulande exotische Rennserie vorgestellt wird. Bisher dürfte sie nur wenigen Insidern bekannt sein.
Der Opel Rekord C mit dem die Rüsselsheimer erste ernsthafte Schritte im Motorsport wagten ist hingegen vielen unter ihrem Spitznamen „Schwarze Witwe“ bekannt. CURBS nutze die Möglichkeit einer Probefahrt auf dem Opel-Werksgelände und der Text von Erich Kahnt zeichnet die Historie gekonnt und sehr detailliert nach. Das Original gilt als verschollen und neben der historischen Ereignisse wird auch der Neuaufbau nachgezeichnet. Hier wird der hohe Anspruch an Originalität deutlich und dies bei kaum vorhandener Dokumentation des Originals von 1968. Dieser entstand im übrigen eher als inoffizielles Objekt aus einer Leidenschaft der Crew um Anatol Lapine. Die heutige Faszination ist immer noch ungebrochen!
Die Brüder Pedro und Ricardo Rodriguez sorgten in den 60er Jahren für großes Aufsehen in der Rennszene. Pedro starb schon 1962 bei einem Rennunfall und Ricardo sollte noch bis 1971 für einiges an Aufsehen sorgen. Im umfangreichen Portrait stellt CURBS den mexikanischen Rennfahrer vor. Dieser war Sohn eines der reichsten Männer aus Mexiko und hatte so keinerlei Geldsorgen. Auch erleichterte sicherlich eben jenes den Einstieg in das Renn-Business, Ricardo konnte aber auch auf der Strecke mit sehr guten Leistungen auftrumpfen und fuhr in seiner Karriere einige der besten Rennwagen aller Zeiten. Ferrari 250 GTO, Ford GT 40, Porsche 917 – alles Fahrzeuge in denen Rodriguez sein Können beweisen konnte. Den Tod fand auch eher wie sein jüngerer Bruder im Rennen. Ein tolles Portrait aus der Feder von Erich Kahnt mit vielen sehr schönen historischen Aufnahmen vom Menschen und Rennfahrer Ricardo Rodriguez sowie seinen Rennwagen.
Wiederum Erich Kahnt sorgt für einen Rückblick auf die Rennsportwagen von Mirage mit denen Rennleiter-Legende John Wyer ein Stück Rennsportgeschichte schreiben wollte. Dies gelang beileibe nicht immer und der erste Versuch war der M1 auf Basis der Ford GT 40. Diese erfolgreiche Basis bliebt deutlich erkennbar und Wyer konnte auch einige Siege mit dem M1 einfahren. Der M2 hingegen war mit einem Motor von BRM ausgestattet und konnte nicht an die Erfolge ansetzen. Den größten Erfolg verbuchte Mirage mit dem Gewinn des 24 Stunden Rennens von Le Mans mit dem Gulf GR8 im Jahr 1975. Mit dem Sponsoring von Gulf sorgten die Rennwagen auch für eine der bekanntesten Lackierungen im Motorsport. Auch der Name wurde übernommen. Einen letzten Versuch wagte Mirage mit dem M12 der einer der ersten Rennwagen nach neuem Gruppe C-Reglement war. Nach der Disqualifikation noch vor dem Start in Le Mans 1982 stellte Mirage seine Rennaktivität ein. Wieder ein sehr lesenswerter und hochdetaillierter Bericht mit tollen Aufnahmen.
Neben diesen Highlights bietet die CURBS #11 noch Folgendes: Ein Interview mit Wolfgang Jochum, Head of Classic Car Department bei der Auctionata AG, Teil 4 der Erläuterungen zum FIA HTP von Jürgen Barth, die Restaurierung eines March 713 M und ein Bericht zu den Classic 24 Stunden in Daytona, dazu Rückblicke auf die Rallye Köln-Ahrweiler und auf die Saison der HGPCA sowie der Stirling Moss Trophy. Der im KW Berg-Cup eingesetzte Lancia Delta findet sich im Heft im eingehenden Bericht wieder und die Formel Vau-Serie stellt diesmal Skydiver und Jet vor. Schließlich gibt ein noch einen Rückblick auf das 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring des Jahres 1991, hier stellt das Magazin den Einsatz vom „Team für Kölle“ vor.
Fazit: Ein Magazin mit absolut faszinierendem Inhalt und vor allem einer sehr detailreichen Berichterstattung der vorgestellten Themen. Neben den Rennserien stehen immer wieder faszinierenden Rennwagen und Rennfahrer im Fokus.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Medien Bonn GmbH, Marco Rassfeld
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