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Magazin – Motor Klassik März 2017

Auf dem Weg in den Frühling freuen sich viele Besitzer von klassischen Fahrzeugen schon auf die erste Ausfahrt, die neue Motor Klassik liegt passend dazu am Kiosk bereit. Dazu findet sich als Extra im Heft ein Pocket Price Guide. Hiermit erhalten die Leser ein Übersicht über 1.000 aktuelle Oldtimer-Preise. Natürlich gibt es auch im Inhalt einige Highlights …

Ebenso passend zur in Kürze startenden Saison liefert das Magazin ein Einstiegs-Extra. Hier erfährt der Leser alle wichtigen Informationen zum Kauf und Unterhalt eines Klassikers. Vor allem auch mit welchen Kosten zu rechnen ist und welche Fehler bei einer Anschaffung eines Klassikers am meisten vorkommen. Zudem werden auch die Themen Zulassung, Versicherung und Abstellplatz thematisiert, die oft in der Begeisterung für den neuen Klassiker untergehen. Um langfristig Freude zu haben sind einige Sachen einfach zu beachten und der Ratgeber hilft einen ersten Überblick zu erlangen. Dazu folgt noch eine Übersicht zum idealen Einsteigerauto, bei dem der Leser seine Merkmale festlegen kann und dann auch eine Auswahl an interessanten Fahrzeugen präsentiert bekommt. Bei den zwölf kurz vorgestellten Fahrzeug ist eine breite Auswahl sichergestellt und so finden sich sowohl Sportwagen, Limousinen als auch Cabrios wieder. Als erste Anregung und in der Findungphase sehr lesenswert.

Eine Zeit lang waren die Autodächer mit Vinyl-Überzug voll in Trend. Heute sind diese schlichtweg Kult und leider eine Rarität auf den Straßen. In einem Bericht blickt das Magazin auf den damaligen Zeitgeist und zeigt dazu viele Modelle mit dem mit im Cabriostil überzogenem Dach. Der Trend kam gegen Ende der 60er Jahre aus den USA nach Europa und schnell führten auch die deutschen Marken mit amerikanischen Hintergrund die Dächer ein. So waren vor allem Ford und Opel und Deutschland die Fahrzeuge, die mit einem Vinyl-Dach ausgestattet werden konnten. Zumeist waren dies eine Option die gegen Mehrpreis erhältlich war, allerdings boten einige Spitzenmodelle wie der Ford Granada GXL und der Opel Diplomat V8 das Dach serienmäßig an. Auch Nobelhersteller wie Rolls-Royce und Jaguar hatten die Dächer im Angebot und verdeutlichten damit den nicht vermeidbaren Einfluss des US-Marktes. Von anderen europäischen Herstellern wurde dieser Trend aber auch teilweise konsequent ignoriert. In den USA hielt der Trend dann noch deutlich länger als in Europa an und brachte auch noch diverse Kombinationen auf die Autodächer. Erst um 2000 endete der Vinyl-Trend mit dem Lincoln Town Car.

Einen besonderen Citroën zeigt die Restauration von Julius Goldmann. Sein CX 25 GTI Turbo aus dem Jahr 1984 ist eine echte Rarität, zählt er doch zur ersten Serie die nur sechs Monate produziert wurde. Er zeichnet sich optisch durch die hübschen Chrom-Stoßstangen aus, ehe das Facelift dem CX neue, große Kunststoff-Stoßstangen verpasste. In der Ur-Version wirkt der große Citroën doch durchaus eleganter. Bei seinem Erscheinen war der CX 25 GTI Turbo sogar eine echte Staatsangelegenheit. Mit seiner Leistung von 168 PS überschritt er einen vereinbarte Leistungsbeschränkung und rief sogar den französischen Verkehrsminister auf den Plan. So war mit dem CX Turbo damals sehr schnelle 220 km/h möglich und unterstrichen den hohen Anspruch der Franzosen. Die Restauration des CX war sehr umfangreich und Goldmann wurde auch das ein oder andere mal von unvorhergesehenen Ereignissen zurückgeworfen. Als er erfuhr das sein Fahrzeug mit einer Klimaanlage ausgestattet war, rüstete er dies sogar wieder nach. Nach acht Jahren war die Arbeit endlich fertig und der seltene CX zeigt sich von seiner besten Seite. Ein wunderschönes Modell!

Juan Manuel Fangio war der erfolgreichste Rennfahrer der frühen Formel 1 Jahre. In diesem Jahr ist sein absolutes Meisterstück mittlerweile 60 Jahre her und die Motor Klassik blickt zurück auf die Ereignisse des Grand Prix am Nürburgring im Jahr 1957. Mit seinem Maserati 250 F verfügte er fraglos über den damals schnellsten Rennwagen und nach elf Runden hatte er schon über einen Vorsprung von 28,5 Sekunden aus die Konkurrent. Mit dem schnellen Maserati war es aber aufgrund des hohen Verbrauchs notwendig im Rennen einen Boxenstopp durchzuführen. Bei über 50 Liter pro 100 km waren die 260 Liter im Tank einfach nicht ausreichend für knapp über 500 Kilometer. Auch die Reifen von Pirelli machten den Stopp notwendig, Die Konkurrenz von Ferrari hingegen konnte das Rennen durchfahren und hofften nach dem Stopp der Maserati auf einen Sieg. Fangio kam also an die Box und musste durch ein Missgeschick eines Mechanikers noch weitere zehn Sekunden unfreiwillig stehend verharren. Acht Runden vor Schluss lag Fangio nun 48 Sekunden hinter den zwei Ferrari von Mike Hawthorn und Peter Collins. In einem unglaublichen Husarenritt nahm Fangio den Wagen aus Maranello alleine in einer Runden unglaubliche elf Sekunden ab! Wie im Rausch tat Fangio „An diesem Tag Dinge, die ich nie mehr versuchen werde“ wie er selber nachher Revue passieren ließ. Er gewann hierdurch das Rennen und damit auch die Weltmeisterschaft. Seine fünfte WM und dies war lange Zeit noch der unanfechtbare Spitzenwert. Toller Blick zurück auf ein unglaubliches Rennen.

Des Weiteren finden sich noch folgende Themen im Heft: Ein Fahrbericht mit den drei Coupés Alfa Romeo 2000 GT Veloce, Ford Capri 2600 GT und MGB GT, mit Adler 2.5 Liter und Peugeot 402 zeigen sich zwei Stromlinien-Automobile und im Porträt zeigt sich der Veranstaltungsexperte Paolo Spalluto. Mit dem Mercedes-Benz 300 S Cabriolet A wird ein echtes Spitzenmodell präsentiert, dazu eine Reportage zu der Classic-Gala in Schwetzingen und ein Alfa Romeo Giulietta Spider fährt eine interessante Strecke am Gardasee. Die Service-Station blickt auf den Porsche 928 S4 und GTS und gleich drei Coupés von Opel zeigen sich ebenfalls im Fahrbericht, mit Manta A, Manta B und Calibra ist für jeden eine interessante Alternative dabei.

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Citroën, Marco Rassfeld