Im Vorwort zur Juli-Ausgabe der sport auto blickt das Magazin auf James Glickenhaus und seine Passion. Mit dem SCG003 schaffte es seine eigene Rennwagen-Kreation bei 24 Stunden Rennen am Nürburgring die Pole Position zu erreichen und füllte den reichen Amerikaner zurecht mit Stolz. Bei der Verwirklichung einer Straßenversion des Boliden findet Glickenhaus hingegen keinen wirklichen Partner, was durchaus verwunderlich erscheint. Die Gründe für die Ignoranz scheinen nicht logisch und nun plant er auf eigene Faust eine Kleinstserie von drei Exemplare zu produzieren. Diese Geschichte ist nur eine Kleine von Vielen in der neusten Ausgabe der sport auto.
Der Supertest steht schon lange als Referenz für sportliche Fahrzeuge und nimmt mit ausgewählten Prüfungen die Testfahrzeuge in die Zange. Nachdem vor kurzem erst der Mercedes-AMG GT R mit einer neuen Bestzeit auf dem Nürburgring auf sich aufmerksam machte, tritt in dieser Ausgabe der neue Porsche 911 GT3 zum Supertest an. Dabei hat er einen für die heutige Zeit schon ungewöhnlichen Saugmotor unter der Haube. Hier ist also kein Turbo oder Kompressor zur Unterstützung an Bord, der Motor mit 4 Liter Hubraum erreicht die angegebenen 500 PS nur mit reiner Saugluft. Somit ist auch eine Drehzahl in ungeahnte Höhen von 9.000 Umdrehungen pro Minute möglich. Gleich drei Stichworte die der Redakteur Christan Gebhardt beim neuen GT3 herausheben kann. Nach einer kurzen, aber herrlich ehrlichen emotionalen Meinung besinnt er sich aber auf die anstehenden Tests und nimmt den GT3 in die Mangel. Was aber kann neue der 911 GT 3 gegen den beeindruckenden, noch frischen 911 Carrera GTS auffahren?. Schließlich konnte dieser in beeindruckender Art und Weise alle bisherigen Modelle der GT-Reihe in die Schranken weisen. Die Zeit von 7:18 min stellt aber dann auf der Nordschleife die logische Reihenfolge wieder her und ist sechs Sekunden schneller die des GTS. Selbst dem letzten GT3 RS nimmt der neue GT3 noch 10 Sekunden ab, seinem direkten Vorgänger sogar 14 Sekunden. Auch auf dem Hockenheimring ist der GT3 der neue Spitzenreiter in der umfangreichen 911er-Historie, hier aber nur mit eine Zehntel-Sekunden vor dem Carrera GTS. Zum Schluss steht dann fest das der GT3 die Fahrmaschine ist, welche sich die Fans wünschen, der Carrera GTS aber sehr vergleichbare Fahrleistungen mit einen deutlich ausgewogeneren Fahrverhalten umsetzt. In der Endabrechnung landet der GT3 durch seine erstklassigen Leistungen in allen Tests auf dem zweiten Gesamtrang, sogar noch vor dem GT R von Mercedes-AMG.
Der BMW M5 wurde mit jeder Generation mit mehr PS ausgestattet und dies wird auch der M5 in der neusten Generation nicht ändern. Der V8-Motor des neuen M5 der Baureihe G30 leistet über 600 PS und in München greift man ab sofort auf einen Allradantrieb zurück. Schließlich möchte diese enorme Kraft auch kontrolliert auf die Straße gebracht werden, und hier sind die Grenzen des Heckantriebs wohl auch aus Sicht der Entwickler bei BMW erreicht. In einem getarnten M5 konnte Jens Dralle schon einmal Platz nehmen und den Lesern die Erfahrungen in einem Fahrbericht präsentieren. Die sportliche Auslegung des M5 bedarf aber eine andere Abstimmung als die vorhandenen Systeme im X5 M und X6 M und hier konnte BMW durch Anpassungen in der Software die gewünschten Fortschritte nach eigenen Angaben erreichen. Auf dem BMW-Testgelände in Miramas zeigt der neue M5 sein Können auf dem Nasshandlingkurs. Schließlich ist die Kraft gerade bei nasser und rutschiger Fahrbahn schwer zu beherrschen. Hier zeigt sich aber das selbst feuchte Stelle scheinbar unsichtbar sind und der M5 fordert seinen Fahrer in jeder Runden zu noch höherer Geschwindigkeit heraus. Die möglichen Geschwindigkeiten sind sehr beeindruckend und zeigen vor der offensichtlichen, schon sehr guten Abstimmung. Auch das Zusammenspiel mit dem Getriebe funktioniert gut und das Deaktivieren des DSC hält dann noch eine Überraschung bereit. Hier kann der Allradantrieb dann sogar bei Bedarf deaktiviert werden. Man darf nach diesen ersten, kurzen Erfahrung gespannt sein auf den neuen BMW M5.
Neben den zwei vorgestellten Fahrzeugen findet sich noch folgendes im Test & Technik-Teil wieder: Vergleichstest zwischen Mercedes-AMG GT C Roadster und Porsche 911 Turbo Cabriolet, eine spannende Mitfahrt im neuen Porsche 911 GT2 RS, einen durchaus überraschenden Test des neuen Audi RS 3 und ein weiterer Fahrbericht im Tarnmodus mit dem Hyundai i30 N. Der Audi A3 2.0 TDI quattro, der BMW 120d und der Mini Clubman Cooper SD treten im Vergleichstest gegeneinander an, eine Vorschau blickt auf die kommenden High Performance Days, im Generationentreffen stehen sich zwei Honda Civic Type R gegenüber, eine weitere Aktion sucht Nachwuchsrennfahrer, bei den Gebrauchten stellen sich der Porsche Boxster und Cayman vor und schließlich darf der Fahrbericht des neuen BMW M4 CS natürlich nicht fehlen.
Das aktuelle Meisterfahrzeug der GTE-Klasse der WEC zeigt sich im Track-Test. Der Aston Martin V8 Vantage konnte auf der Rennstrecke im portugiesischen Portimão sein Können zeigen. Dabei war sogar freies Fahren erlaubt, entgegen vielen Fahrveranstaltungen bei dem nur geführtes Fahren mit Instruktor möglich ist. Nur so kann Christian Gebhardt den Rennwagen ungefiltert erleben, auch wenn dieser gegen einen ebenfalls vor Ort befindlichen Vulcan keine Chance hat. Ebenfalls mit vor Ort ist der V12 Vantage GT3 von Aston Martin, welcher mit einer Leistung von 600 PS dem V8 Vantage GTE um etwa 90 PS überlegen ist. Doch der vermeintlich Schwächere ist durch ein deutlich agileres Handling, auch begründet im Mindergewicht von 150 kg, den GT3-Varianten auf vielen Rennstrecken überlegen. Der GTE verzichtet auch auf eine ABS-System, welches im GT3-Rennwagen, der eher für Gentlemen-Driver gedacht ist, wie selbstverständlich vorhanden ist. Eine echte Erfahrung ist der Ausflug im einem Weltmeister-Rennwagen auf der interessanten Rennstrecke von Portimão so oder so. Doch trotz freien Fahrens werden nicht alle Extreme ausprobiert, schließlich soll der Wagen ja auch wieder im heilen Zustand an den Hersteller übergeben werden.
Einige bestimmte Rennveranstaltungen haben in der Rennszenen eine weltweit anerkannten hohen Status. Wird ein Rennfahrer Formel 1-Weltmeister, gewinnt das 500 Meilen-Rennen in Indianapolis und auch noch die 24 Stunden Rennen in Le Mans, so spricht man vom Triple. In der Geschichte gelang dies bisher nur einem Rennfahrer – Graham Hill. Der Formel 1-Weltmeister von 1962 und 1968 gewann 1965 in Indianapolis und 1972 in Le Mans. Das der bereits zweimalige Formel 1-Weltmeister Fernando Alonso über ein hohes Talent am Lenkrad verfügt hat er schon hinreichend bewiesen. Bis es bei seinem aktuellen Engagement bei McLaren-Honda zu einem erneuten Sieg in einem Rennen in der Formel 1 kommt scheint noch einiges an Zeit vergehen zu müssen. So nahm Alonso die Chance wahr mit Honda beim diesjährigen Rennen in Indianapolis teilzunehmen und setzte bei parallel stattfindenden Formel 1-Rennen in Monaco aus. Stattdessen griff hier Jenson Button nochmal für McLaren in der Formel 1 ins Lenkrad und sollte ein schwarzes Wochenende in Monaco erleben. Die Vorstellung von McLaren sorgte aber für viel Wirbel und entsprechende Publicity. Fernando Alonso entwickelte seine Fähigkeiten im ungewohnten Oval-Rennen mit angebrachter Vorsicht und konnte im Rennen sogar die Führung übernehmen. Sein Rennwagen war allerdings kein echter McLaren, sondern ein Dallara DW12 der in den Farben von McLaren lackiert worden war. Wie schon so oft verließ Alonso auch in Indianapolis die Technik und 20 Runden vor Schluss musste er nach Motorschaden aufgeben. An Aufgaben scheint der Spanier aber nicht zu denken und eine Rückkehr im nächsten Jahr ist durchaus möglich.
Das Magazin hält für die Leser noch folgende Artikel rund um den Motorsport bereit: Ein Blick auf die in diesem Jahr sehr spannende Rallye-WM mit der Rallye in Portugal und dazu passend ein Report über die mediale Verfügbarkeit der Rallye-WM in deutschen TV. Die Frage nach der Zukunft der LMP1-Klasse wird dargelegt, aus dem Cockpit berichtet das Magazin aus einem Hyundai i30 N während des 24 Stunden Rennens auf dem Nürburgring und eben dieses legendäre Rennen wird in einem sehr umfassenden Rennreport nochmal für die Leser nachvollzogen. Als Extra befindet sich zu eine 32-seitige Vorschau zum 24 Stunden Rennen in Le Mans im Heft und liefert alles Wissenswerte zum Langstreckenklassiker.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Porsche, Marco Rassfeld
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