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Buch – Alfa Romeo Spider

Mit dem Tipo 105 legte der italienischer Hersteller Alfa Romeo die Basis für viele heute noch bekannte Modelle. Der deutsche Dingwort Verlag veröffentlichte zu diesem Tipo folgerichtig dann auch gleich sechs Bücher, welche die Vielfalt verdeutlichen. Der Alfa Romeo Spider ist in dieser Reihe ein Fahrzeuge welches in einem der Titel umfangreich beschreiben wird …

Schlichter Titel mit zeitgenössischer Aufnahme.

Das Buch kommt der Reihe entsprechend im fast quadratischen Querformat daher. Auch hier zeigt sich eine klassische Seitenaufnahme des Modells auf dem Titel, welcher ansonsten betont schlicht gehalten wurde. Textlich wird dieser bewusst auf den Buchtitel und dem Autor begrenzt, wobei der Titel gleich dem vorgestellten Modell ist. Auch die Rückseite ist schlicht und weist nur das Verlagslogo, die ISBN-Nummer und die Sprachen aus. Neben deutschem Text wurden alle Bücher der Serie auch in Englisch umgesetzt. Ein Hinweis auf die internationale Ausrichtung der Titel. Der Schutzumschlag wurde hier genau so umgesetzt wie das eigentlich Buch. Im Buch findet sich zunächst das Impressum und der Bildnachweis wieder, wobei deutlich wird, dass eine bestechender Großteil der Bilder aus dem Archiv von Alfa Romeo stammen. So erläutert der Autor diese Herkunft auch in der anschließenden Danksagung und bedankt sich bei den beteiligten Personen, die ihm geholfen haben. Das Inhaltsverzeichnis zeigt dann eine beeindruckende Modellvielfalt, welche der Leser im Buch wiederfindet.

Auch Ersatzrad und Wagenheber mussten fotografisch festgehalten werden.

Das Vorwort geht dann auch auf diese Vielfalt ein und erläutert die Bezeichnung der Modelle, von denen sich im Buch auch viele US-Versionen wiederfinden. Der Alfa Romeo Spider war in den USA ein echter Erfolg und machte aufgrund der besonderen Voraussetzungen spezielle Versionen erforderlich. Das Buch bildete die Jahr 1966 bis 1977 ab, da nur hier ausreichend Bilder zur Verfügung standen und weitere Jahrgänge sicher auch irgendwann dem Umfang gesprengt hätten. Schließlich verfügt das Buch auch so schon über mehr als 300 Seiten! Schon Anfang der 70er Jahre hatte der Autor aber Schwierigkeiten alle Edizione des Spider zu dokumentieren, da der Spider inzwischen offensichtlich nicht mehr erste Wahl bei der Dokumentation war und vor allem die neuen Alfetta- und Alfasud-Modelle im Fokus der Marketing-Abteilung standen.
Es folgt noch eine Einleitung, die ebenso nur aus Text besteht wie alle bisherigen Bestandteile des Buches. Hier bekommt der Leser noch einen generellen Blick auf die Baureihe Tipo 105 von Alfa Romeo, auf deren Basis der Spider realisiert wurde. So stand die technische Basis größtenteils fest, allerdings wurde auch einiges angepasst wie etwa der Radstand, der statt 2350 mm nur 2250 mm betrug.

Die Weltpremiere feierte der Alfa Romeo Spider auf dem Genfer Salon 1966.

Der Tipo 105.03 ist schließlich das erste Modell, welches im Buch konkret beschrieben und gezeigt wird. Zunächst Blick das Buch aber auf das Vorserienfahrzeug mit dem Alfa Romeo schon 1965 erste Test auf dem firmeneigenen Testgelände in Balocco durchführte. Schon das erste Bild zeigt einen halbseitig mit Fäden beklebten Spider. Hiermit wollte die Ingenieure die Verwirbelungen erkennen um ggf. noch in Details nachzubessern. Allein dieser Test wird mit fünf Bilder dargestellt, die allesamt im großen Format abgebildet werden. Neben den interessanten Fahraufnahmen von hinten und vorne zeigen sich auch zwei Detailaufnahmen. Anhand dieser lassen sich Kleinigkeiten entdecken, bei denen dieses Fahrzeug noch nicht der späteren Serie entsprach. Dies war natürlich keinesfalls ungewöhnlich, aber der Autor deckt alle Details hierzu auf und listet diese im Text dazu auch akribisch auf. Dies gilt vor allem für das zweite Vorserien-Fahrzeug, von dem sogar die Chassis-Nummer bekannt ist. Von AR*660007* wurden erstaunlich viele Aufnahmen gemacht, von denen sich viele im Buch wieder finden. So nutzte man dieses zweite Fahrzeug auch für die Aufnahme der technischen Dokumentation und kann viele viele Details entdecken. Ob ein Blick in den Kofferraum, das Wechseln eine Glühbirne oder diverse technische Details. Nichts bleibt verborgen.

Einige Farbbilder finden sich im Buch auch wieder.

Das endgültige Serienmodell wurde der Öffentlichkeit dann im März 1966 auf dem Genfer Auto Salon präsentiert. Als Alfa Romeo Spider 1600 war der offene Sportwagen einer der Stars der Messe und war das letzte Fahrzeug, dessen Design noch unter der Federführung von Battista Pininfarina entstand. Dieser verstarb nur einen Monat nach der Präsentation des Spider. Ausgestattet war der Spider 1600 mit einem 1570 ccm großen Vierzylinder-Motor der über 109 PS verfügte. Bei einem Gewicht von nur 940 kg waren damit durchaus sportlich Fahrleistungen möglich. Nach einige Bildern von der Messe folgen die offiziellen Pressefotos. Hier kann man unter anderem auch ein Hardtop entdecken, welches die Kunden für die schlechten Tage erwerben konnten. Erhältlich war dies allerdings nur in Schwarz. Im Mai 1966 wurden dann sogar drei Spider mit einem Schiff der italienischen Reederei Italia – Società di Navigazione nach New York transportiert. Hierbei konnte die Passagiere die Wagen sogar an Bord probefahren. Einige tolle Aufnahmen zeigen diese ungewöhnlichen Szenen.
Ein weiteres Unikum des Spider ist die Namensfindung, denn die Italiener rufen mit einen Gewinnspiel dazu auf dem neuen Modell einen Namen zu geben. Der Vorschlag Duetto wurde mehr als einmal eingereicht und gewann die Ausscheidung. Im Buch finden sich auch Szene der Gewinnübergabe des Spiders an den per Los gezogen Guidobaldo Trinofi wieder. Auch die technischen Anpassungen des Modells werden in begleiteten Text dokumentiert.

Gerade für die USA mussten viele Anpassungen vorgenommen werden
um die Zulassung zu erhalten.

Das Modell wurde zum Erfolg und schon bald stellte sich aber die Frage nach mehr Leistung, diese lieferte der Tipo 105.57. Als Alfa Romeo Spider 1750 Spider Veloce verfügte dieses Modell über 132 PS, wog aber auch 100 kg mehr. In vielen Details unterschied sich dieses Modell vom ursprünglichen Spider und wieder werden diese Änderungen aufgeführt. Beeindruckende Fotos gibt es zudem auch von neuen Motor. Schon 1970 wurde das Modell optisch deutlich überarbeitet und kam fortan mit einem deutlich kantigerer Heck daher. Als Gegenpol zum Veloce präsentierte Alfa Romeo den Spider 1300 Junior, der am unteren Ende der Modellreihe platziert wurde. Hiermit konnte sich auch jüngere Kunden den Spider leisten, welches Alfa Romeo gleich mit dem Beinamen ausdrücken wollte. Auch dieser wurde ab 1970 mit dem neuen Heck versehen und zeigt sich in vielen Bilder wieder.
Im weiteren Verlauf des Buches finden sich noch eine stattliche Anzahl an unterschiedlichen Modellen des Spider wieder und der Leser kann die Entwicklung des Fahrzeugs auf einmalige Art und Weise verfolgen. Neben der reichen Bebilderung liefern die Texte weitere Details zu den Modellen, so dass nichts verborgen bleibt.

Fazit: Der Spider ist sicher eins der bekanntesten Fahrzeuge aus der Historie von Alfa Romeo. Erstmals präsentiert im Jahr 1966 war das Modell bis 1993 im Angebot, ehe es von einem komplett neuen Fahrzeug abgelöst wurde. Der Fokus des Buches legt den Fokus von den Vorserienmodellen bis ins Jahr 1977 und gibt diesen erstaunlichen Raum von über 300 Seiten. Mit vielen zeitgenössischen Aufnahmen kann der Leser unzählige Details entdecken und bekommt dazu wichtige Informationen im Text geliefert. So finden sich sowohl die technischen Daten der Modelle wieder, als auch die Produktionszahlen am Ende des Buches. Jede Änderung wird dazu akribisch dokumentiert und zeugt von der stetigen Weiterentwicklung, die der Spider schon bis 1977 erfahren durfte. Dabei fehlen auch die spezielle Versionen von den lukrativen Markt in den USA nicht.
Der Preis von knapp unter 80 Euro ist zwar stattlich, das Gebotene aber auch einmalig. Für Spider-Fans der ersten Modelle ist das Buch daher ein Muss, für Alfisti die gesamte Buchreihe sowieso.

Bibliografie:
Titel: Alfa Romeo Spider
Autor: Patrick Dasse
Umfang: 312 Seiten, 226 Schwarz-Weiß- und 30 Farb-Photos
Format: 257 x 229 mm
Sprache: Englisch, Deutsch
Bindung: gebunden mit Schutzumschlag
Auflage: 08/2018
Preis: 79 €
ISBN-Nr.: 978-3-87166-126-6
Bestellbar beim Verlag unter: www.dingwort-verlag.de

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Bonhams, Dingwort Verlag, Marco Rassfeld