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Buch – Speed Read Supercars

Geschichte, Technik und Design der aufregendsten Autos der Welt – so der Untertitel zu einem neuen Buch aus der Speed Read-Serie vom Koehler Verlag. Die kompatken Ratgeber wollen einen schnellen Überblick über die wichtigsten Infos rund um ein Thema geben und im neusten Band stehen die hochangesehenen Supercars im Mittelpunkt.

Knallgrün und extrem auffällig zeigt sich das Buch von außen.

Die schlichte Gestaltung vom Titel des recht kompakten Buches kann dabei sofort begeistern, denn im knalligen Grünton kommt dieser sehr auffällig daher. Der scheinbar absichtlich recht klein abgebildeter Lamborghini in der Seitenansicht nimmt die gleiche Farbe auf und scheint sich mit dem Hintergrund zu verbinden. Während der Lamborghini sicher noch von den meisten Käufern erkannt wird, zeigt sich auf der Rückseite ein weniger bekanntes Modell. Der Apollo IE ist ein wahrer Exot, der stellvertretend steht für die hohe Vielfalt der exklusiven Supercars. Ein kurzer Klappentext klärt dann noch über den Inhalt des Buches auf, ohne konkret etwas zu verraten. Schlauer wird der Leser dann nach dem Aufschlagen, denn schnell wird im Inhaltsverzeichnis die Struktur in sieben Kapiteln verdeutlicht.
Zunächst folgt noch eine kleine Einführung, die sich unter anderem mit den vermutlich ersten Supercar der Geschichte befasst, dem Lamborghini Miura. Dieser zeigt sich dazu in der Form von zwei Abbildungen, welche einen grünen Miura zeigen, aber nicht klassische Foto-Aufnahmen nutzt, sondern eine stilisierte Form, die wie eine Zeichnung wirkt.

Einer der ersten Supercars war der kompromisslose Lamborghini Countach.

Auch die Einstiegsdoppelseite zum ersten Kapitel Wegbereiter zeigen sich zwei Abbildungen eines weiteren Lanborghni, in diesem Fall den Countach, wieder. Dieser Stil wird im kompletten Buch beibehalten, man gewöhnt zwar recht schnell daran, aber einen hohen Detailreichtum darf man gleichfalls nicht erwarten. Warum das ursprünglich im amerikanischen Verlag Quarto veröffentlichte Buch dieses Stilmittel zum Einsatz kommt, kann nur gemutmaßt werden. Auf jedem Fall stellen sich im ersten Kapitel noch sieben klassischen Fahrzeuge vor, welche sicher in das Definitionsschema des Supercars passen. Neben dem Countach findet sich von Lamborghini auch der Miura wieder, dazu zwei Ferrari mit dem 250 GTO und dem 365 GTB/4 Daytona und je ein Mercedes-Benz, ein Porsche und Ford. Natürlich sind die 300 SL, der 930 Turbo und auch der GT40 echte Sportwagen-Klassiker und denen gebührt die Berocksichtigung in diesem Buch. Jedes Modell zeigt sich mit einen Text, der die Geschichte von Modell erläutert und dazu drei weiteren Seitenthemen, die Besonderheiten aufdeckt. Auf der zweiten Seite findet sich dann noch eine der stilisierten Abbildungen wieder, welche natürlich das passende Modell darstellen.

Fraglos ein Exot war der amerikanische Vector W8 – bis heute aber ein Highlight.

Zu Schluss eines jeden Kapitels finden sich dazu noch die Porträts von den Menschen wieder, die bei der Entwicklung der Supercars maßgeblich beteiligt waren. Im ersten Kapitel fällt hier die Wahl auf Ferruccio Lamborghini. Im Laufe der Buches folgen dann aber noch weitere Menschen, wie zum Beispiel Carroll Shelby, Gian Paolo Dallara oder Christian von Koenigsegg. Dies verdeutlicht zugleich die zeitliche Spanne des Buches, welches vom Mercedes- Benz 300 SL bis heute alles abdeckt.
Auch findet sich noch nach jedem Kapitel ein Glossar wieder, welches die vermutlich erklärenswertesten Begriffe der vorangegangen Vorstellungen erläutert. Hier werden auch technische Begriffe kurz erklärt, so dass auch Leser mit wenig Vorwissen dem Text folgen können.
Blick für Design lautet dann die Überschrift für das zweite Kapitel und so ist sofort klar, dass nun Infos zum zumeist betörenden Design der Supercars folgen werden. Dabei geht es durchaus auch um die Entwicklung des Supercars-Design im Laufe der Jahre, denn die immer größeren Erkenntnisse führen zu deutlich geänderten Designs im Laufe der Jahre. Die ersten Modelle waren zumeist wirklich schön anzuschauen, aber leider nach aerodynamischen Gesichtspunkten einfach nicht gut. Es folgte die mehr und mehr radikale Keilform, welche in Studien wie dem Lancia Stratos HF Zero gipfelte. Auch zahlreich Hutzen entstanden und Super SUV’s werden ebenso thematisiert wie die angewandte Biomimikry bei den schnellsten Automobilen der Welt.

Auch diversen Persönlichkeiten rund um die Supercars werden vorgestellt.

Eine Renaissance in den Achtzigern erlebten dann die Supercars, welche oft auch eine Stilvorlage für Modelle im Motorsport waren. So sind von den nun vorgestellten Fahrzeugen mit dem Porsche 959, dem BMW M1 und indirekt auch dem Ferrari F40 gleich drei Supercars zu finden, welche als Ursprung eine Klasse im Motorsport hatten. Mit diesen Modellen wollten die Hersteller in Motorsport antreten, aber allen gemein war das diese eigentlich zu spät kamen. Die geplanten Einsätze des Porsche in der Gruppe B und auch die Einsätze von BMW M1 in der Gruppe 4 bzw. 5 konnten nicht mehr verwirklicht werden. Bei Erscheinen der Fahrzeuge waren diese Klassen schon obsolet, aber man fand durchaus noch andere Anwendungsgebiete im Rennsport. So gewann der 959 die Dakar und als 961 auch seine Klasse in Le Mans, während der M1 mit der spektakulären ProCar-Serie im Rahmen der Formel 1-Weltmeisterschaft für Aufmerksamkeit sorgen konnte. Die Rennen, an denen auch die Fahrer der Formel 1 teilnahmen gelten bis heute als legendär. Des Weiteren zeigen sich noch der Countach LP500S, der Ferrari Testarossa, der Vector W8 und der Lotus Esprit.

Nardo ist eine Teststrecke auf der schon einige Rekorde erfahren werden konnten.

Die Technologische (R)Evolution war für Supercars schon immer obligatorisch, denn schließlich stehen die Modelle an der Spitze des technisch machbaren. So werden hier Themen wie die Motorkonfiguration, der Turbolader oder auch die aktive Aerodynamik vorgestellt.
Das umfangreichste Kapitel ist das folgende Kapitel 5 mit dem Titel Meilensteine der Moderne. Hier finden sich gleich zwölf Modelle wieder, welche auch heute noch zu den schnellsten Fahrzeugen der Welt gehören. Neben schon klassischen Highlights wie dem Jaguar XJ 220 oder dem McLaren F1 finden sich auch modernste Boliden wie der Pagani Huayra oder der Bugatti Chiron wieder.
Es folgt noch ein Blick auf die Heilgen Stätten der Supercars-Szene, mit so bekannten Orten wie Sant‘ Agata Bolognese, Nardo oder Ehra-Lessin. Das Salz in der Suppe der Supercars waren aber immer die Visionäre und Tüftler, welche für immer wieder interessante Fahrzeuge sorgten. Viele Firmen versuchten immer wieder unterschiedlichsten Supercars zu etablieren, aber nur den wenigsten gelang dies nachhaltig. Bei Namen wie Gumpert, SSC, Hennessy, Saleen, Noble und Cizeta haben sicher viele Leser Fragezeichen im Kopf, während Kenner mit der Zungen schnalzen.

Fazit: Ein toller Überblick über die fraglos interessante und bunte Welt der Supercars liefert das kompakte Buch allemal. Somit ist der Titel vor allem für Einstiger interessant, denn man erhält einen großen Überblick zu den wichtigsten Themen rund um die schnellsten Autos der Welt. Neben den Highlights der bekannten Marken wie Ferrari, Lamborghini und Porsche finden sich auch Infos zu einigen Exoten wieder und auch einige technische Details werden im Buch erläutert. Die Darstellung der Bilder in stilisierter Form ist aber gewährungsbedürftig. Der Text hat leider mit einigen Rechtschreibfehler zum kämpfen, was schade ist.
Zum günstigen Preis von unter 20 Euro ist das Buch aber dennoch eine Sünde wert und die Reihe Speed Read macht sich fraglos einen Namen. Kurze und knackige Beschreibungen lassen das Buch sehr kurzweilig erscheinen, ohne dabei auch Interessante Details zu verschleiern.

Bibliografie:
Titel: Speed Read – Supercars
Autor: Basem Wasef
Umfang: 160 Seiten, zahlr. Farbabbildungen
Format: 170 x 225 mm
Bindung: Klappenbroschur
Auflage: 11/2019
Preis: 19,95 €
ISBN-Nr.: 978-3-7822-1344-8
Beim Verlag unter: http://koehler-mittler-shop.de

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Apollo Automobil Ltd., Koehler Verlag, Marco Rassfeld

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