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Die vergessene Stromlinie

Auto Union Typ D Stromlinie 1938

Auto Union und Mercedes-Benz waren vor dem zweiten Weltkrieg die Hersteller, welche die Rennstrecken der Welt beherrschten. Dabei konnte man sich auf die finanzielle Unterstützung durch das Land verlassen, denn dort war man sich der Wichtigkeit der Technologie-Herrschaft bewusst. Im Laufe der Jahre wurde die Form der Rennwagen immer weiter optimiert. Dabei entstand auch die vergessene Stromlinie, welche ein neues Buch von SammelSUHRium vorstellt.

Das Buch zeigt die vergessene Stromlinie frontal – eine beeindruckende Darstellung.
Das Buch zeigt die vergessene Stromlinie frontal – eine beeindruckende Darstellung.

Das Buch kommt im klassischen Hochformat daher und das hat in diesem Fall einen einfachen Grund. So findet man im Buch immer wieder historische Dokumente wieder, welche die Entwicklung des Rennwagens nachvollziehen. Um diese bestmöglich darzustellen, macht dieses Format absolut Sinn. Zudem gibt es auch die Möglichkeit die Bilder in eine ansprechenden Größe darzustellen.

Rennwagen in Stromlinien-Form waren in den 1930er Jahre noch in der Entwicklungsphase, zeigten ihr Können aber schon des Öfteren bei Rekord-Fahrten. Auch hier stand die Auto Union im übrigen immer in direkten Konkurrenz mit dem deutschen Mitbewerber Mercedes-Benz. Das auch vom Typ D der Auto Union eine Stromlinie entstand, ist heute kaum noch bekannt.

Genau dieser Lücke in der Motorsport-Geschichte entstammt nun die Idee zu diesem Buch. Herausgeber Jörg Geisler stellte alle Informationen zu dem unbekannten Fahrzeug zusammen. Zum echten Renneinsatz kam die vergessene Stromlinie nie – lediglich bei einem Training zum Großen Preis von Frankreich im Jahr 1938 kam der Auto Union Typ D Stromlinie zum Einsatz. Leider waren beide Modelle im Anschluss nicht mehr einsatzbereit.

Schon mit dem Typ C setzt man bei Auto Union auf die Stromlinie, mit teilweise fatalen Folgen.
Schon mit dem Typ C setzt man bei Auto Union auf die Stromlinie, mit teilweise fatalen Folgen.

Umso spannender scheint die Geschichte der vergessenen Stromlinie, welche im Buch nun auf bestmögliche Art und Weise dargelegt werden soll. Doch blicken wir zunächst auf den Titel des Buches. Auf diesem findet sich eine Frontal-Aufnahme des Typ D Stromlinie wieder. Diese zeigt die extreme Ausrichtung der Aerodynamik. Die möglichst geringer Stirnfläche und die fließenden Formen sind ein Beweis dieser Anstrengungen.

Dazu findet man auf dem Titel noch das Logo der Auto Union wieder. Des Weiteren natürlich auch der Buchtitel sowie Untertitel und der weitere Hinweis auf das letzte Rennwagen-Experiment der Auto Union. Im unteren Bereich gibt es dann noch den Hinweis, dass es sich um einen „technikhistorische Dokumentation“ handelt. Diese stellte der Herausgeber unter der Mitwirkung von Peter Kirchberg und weiteren zusammen.

Die vielen historischen Dokumenten berichten über die vergessene Stromlinie aus erster Hand.
Die vielen historischen Dokumenten berichten über die vergessene Stromlinie aus erster Hand.

Die Rückseite geht mit dem Klappentext schon auf die kurze Einsatz-Geschichte des Auto Union Typ D Stromlinie ein. Die vergessene Stromlinie war später selbst Kennern kaum bekannt und nur durch jahrelanger Recherche gelang es Jörg Geisler nun diese Buch zu veröffentlichen. Es stellt somit, unter Mithilfe weiterer Autoren eine einzigartige Dokumentation dar.

Nach dem Aufschlagen findet man sich schnell im Inhaltsverzeichnis wieder. Dieses legt die umfassende Darstellung des Modells aus diversen Blickwinkeln dar. Mit der Abbildung eines Holzmodell des Auto Union Typ D Stromlinie wird dazu nochmals die extreme Aerodynamik offenbart. Auch die weiteren Mitwirkenden findet man hier zu den passenden Artikeln schon wieder.

Nach dem Vorwort zum Buch vom Herausgeber findet sich in der Einleitung die Strategie der Auto Union im Grand-Prix-Rennsport wieder. Diese stammt aus der Feder von Prof. Dr. Kirchberg, der eine wichtige Rolle bei der Realisierung diese Buches spielen sollte. Unterstützt wird der Text hier von einigen Bildern der Rennwagen von Auto Union. Dem Leser wird dabei auch die hohe Anerkennung durch den Staat bewusst, der die beiden großen Hersteller mit finanziellen Mitteln unterstützte und durchaus auch maßgeblichen Einfluss nahm.

Auch auf technische Details geht das Buch immer wieder ein und legt diese auch offen.
Auch auf technische Details geht das Buch immer wieder ein und legt diese auch offen.

Im Anschluss folgt ein Blick auf die Aerodynamik in der Kraftfahrzeugentwicklung. Hier kann der Leser sich mit den Grundlagen der Aerodynamik aus der Physik auseinandersetzen. Dies ist fraglos wichtig zum Verständnis, warum die Aerodynamik so wichtig ist. Der Text geht dabei auch auf verschiedensten Körper ein, insbesondere auch auf die Herausforderungen beim Automobil. Abgerundet wird dieser Artikel durch die zeitgenössische Vorstellung des Windkanals.

Dann folgen die Versuchsberichte der Auto Union, in denen die Entwicklung des Typ D Stromlinie akribisch nachvollzogen werden kann. Die Berichte werden dabei im Original wiedergegeben, wobei man manchmal ein paar Abstriche bei der Lesbarkeit machen muss. Dennoch sind die Dokumente der zeitgenössische Beweis der Anstrengungen um auch denTyp D als Stromlinie erfolgreich zu machen.

Zwischendurch finden sich dabei auch immer wieder Bilder, welche in die Vergangenheit blicken. Diese finden sich auch in den weiteren Artikel wieder, welche die vergessene Stromlinie wieder lebendig machen. So blickt ein Artikel auf die Innovationen der Aerodynamik, während weitere viele Details des besonderen Rennwagens vorstellen. Darunter finden sich auch tolle Zeichnungen, welche die Unterschiede der Modelle gelungen offenlegen.

Die vergessene Stromlinie ging nur bei einem Rennen am Start, dazu gibt es umfangreiche Berichte.
Die vergessene Stromlinie ging nur bei einem Rennen am Start, dazu gibt es umfangreiche Berichte.

Auch technische Details über den Motor oder die Aufhängung finden sich hier im Buch wieder und blicken auch auf den Typ D allgemein. Die Stromlinie war eine besondere Karosserie-Form des letzten Rennwagens der Auto Union. Interessant sind dann auch Berichte über die Tests und die Präsentation des Stromlinienwagens.

Auch über den Grand Prix in Frankreich im Jahr 1938 gibt es im Buch umfangreiche Texte und Bilder zu entdecken. Hier finden sicher historische Dokumente von Auto Union wieder, welche eine einmalige Dokumentation aus Sicht des Herstellers liefern. Dazu gibt es aber auch Berichte aus der Presse zu entdecken. Auf weiteren Bildern kann man zudem den einzigen Einsatz unter Rennbedingungen nachvollziehen.

Darüberhinaus wurden auch die Unfälle analysiert und zudem finden sich auch einige Patent-Schriften im Buch wieder. Zum Schluss wird noch über den geheimnisumwogenden Verbleib der Fahrzeugen berichtet, ehe ein Blick auf die wenigen Miniatur-Modelle des Auto Union Typ D Stromlinie die Dokumentation über die vergessene Stromlinie beenden.

Fazit: Ein Rennwagen der kaum bekannt ist und war ist die vergessene Stromlinie des Typ D von Auto Union. Dieses Modell wurde nur beim Großen Preis von Frankreich im Jahr 1938 eingesetzt und verunfallte dabei schon im Training. Die Entwicklung war noch nicht abgeschlossen , aber zu weiteren Einsätzen sollte es nicht mehr kommen. So widmet sich das Buch auf sehr gelungene Art und Weise einem wahren Exoten unter den Rennwagen. Mit viel historischen Dokumenten und Berichten aus der damaligen Zeit hat der Leser die Möglichkeit sich in einem tollen Archiv dem Thema zu nähern. Dazu kommen noch zahlreiche Artikel, die auf die vergessene Stromlinie auch detailliert eingehen.
Zum Preis von knapp über 50 Euro kann man somit eine einmalige Dokumentation eines vergessenen Rennwagens erhalten. Die Möglichkeit sollte sich niemand mit Benzin im Blut entgehen lassen, denn alleine das Studieren der zeitgenössischen Berichte ist hier ein Erlebnis. Wohl selten wurde so akribisch über einen Rennwagen berichtet, dass man hier nur von einem Standardwerk sprechen kann.

Titel – Die vergessene Stromlinie

Bibliografie:
Titel: Die vergessene Stromlinie – Auto Union Typ D Stromlinie 1938
Hrsg.: Jörg Geisler
Umfang: 276 Seiten
Format: 215 x 305 mm
Bindung: Hardcover
Auflage: 05/2024
Preis: 54,00 €
Bestell-Nr.: CS2023-02-SHR
Bestellbar beim Verlag unter:
www.sammelsuhrium.de

Text: Marco Rassfeld
Fotos: SammelSUHRium, Marco Rassfeld

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