Die neueste Ausgabe der hochwertigen Edition von auto motor und sport ist seit kurzem erhältlich. Dieses mal steht die japanische Marke Mazda im Fokus, welche in diesem Jahr auf 100 Jahre zurückblicken kann. Zwar sind hier nicht 100 Jahre Automobilproduktion wiederzufinden, aber sicher trotzdem interessante Modelle.
Der Titel ist bewusst wieder schlicht mit nur einem großen Foto ausgeführt. Hier kann man das KAI Concept entdecken, welches als erstes auf der Tokyo Motor Show im Jahr 2017 vorgestellt wurde. Die durchaus vorhandene Ähnlichkeit zum aktuellen Mazda 3 lässt gleich Schlüsse zu, dass ein modernes Design eines der Kennzeichen der Mazda-Modellpalette darstellt. Durchaus üblich ist dieses Vorgehen aber bei vielen Herstellern. So werden zukünftige Designs leicht überspitzt schon vorab dem Publikum präsentiert, um mit dem Feedback den letzten Feinschliff durchführen zu können. Sowohl die Rückseite, als auch die Innenseite vom Umschlag zeigen dann passende Mazda-Werbung, welches natürlich auch auf die notwendige Unterstützung des Herstellers schließen lässt. Nach der Vorwort und dem Inhaltsverzeichnis findet sich dann zunächst eine Galerie wieder, welche die Inspiration des Designer zeigt. Hier findet man auch die enge Verbundenheit mit dem Heimatland Japan wieder, denn viele typisch japanische Motive werden mit Details von aktuellen Mazda-Modellen verglichen.
Mit dem brandneuen Mazda MX-30, dem ersten Elektroautomobil von Mazda folgt dann die erste Vorstellung eines Automobils. Hier wirft das Magazin einen tieferen Blick auf die Technik, welche einige Besonderheiten bietet. Nicht umsonst lautet der Spruch zur aktuellen Werbekampagne von Mazda: 100 Jahre Mazda. 100 Jahre anders. Alleine die Tatsache, dass der längst von allen Herstellern todgeglaubte Kreiskolbenmotor im MX-30 sein kleinen Comeback feiert zeichnet das Anderssein der Marke aus. Auch die gegenläufig offenen Türen, welche an den RX-8 erinnern sollen, sind ein solches Detail. Dieses wird in folgenden Artikel nochmals offengelegt, in dem die Entwicklerin Tomiko Takeuchi den von ihr mitentwickelten MX-30 vorstellt.
Das Mazda für jeden Käufer das richtige Modell im Angebot hat, zeigen dann noch einige Impressionen, welche den praktischen Mazda 6, den modischen CX-30 und den luftigen MX-5 zeigen. Im Gegensatz zu vielen anderen Herstellern ist das Modellangebot dabei aber noch recht klein ausgeführt, ohne tatsächlich etwas Notwendiges vermissen zu lassen.
Der Blick in das Archiv der auto motor und sport bringt bei vielen Ausgaben der Editionen einige Highlights ans Licht und auch das Mazda-Jubiläums-Sonderheft macht hier keine Ausnahme. So folgt ein Blick auf das Jahr 1969, in dem Mazda das zweite Serienfahrzeug mit einem Wankel-Motor herausbrachten. Das in Deutschland offiziell nicht angebotene Rotary 100 Coupé folgt dem Cosmo 110 S und der 1972 getestete RX-2 war ein weiteres Automobil mit diesem damals für viele Hersteller hochinteressanten Motoren-Konzept. Im gleichen Jahr startete Mazda auch offiziell mit dem Angebot in Deutschland, wobei sich der Preis vom Test des RX-2 noch auf Schweizer Franken beruft. Der Wankel-Motor war also schon immer ein wichtiges Mittel von Mazda um sich von der Konkurrenz abzusetzen. Selbst als nach die Ölkrise diese Motoren wegen dem erhöhten Kraftstoffverbrauchs aus vielen Planungen der Mitbewerber gestrichen wurde, setzte Mazda auf das Konzept und hatte lange Jahre diese Motoren im Einsatz. Mit dem Sportwagen RX-7 erlangte die Entwicklung zunächst ihren Höhepunkt. 240 PS leistet der Zweischeiben-Kreiskolben im RX-7 von 1992, der auch heute als Youngtimer noch begeistern kann.
Doch ein Paukenschlag gelang Mazda auch mit konventionellen Modellen und es war ein echter Aufmacher, als in der auto motor und sport im Jahr 1987 zum ersten Mal ein Japaner einen Vergleichstest gewinnen konnte. Der 626 behauptete sich hier gegen Audi 80, Ford Sierra, Peugeot 405 und Renault 21. Das Gesamtpaket der Japaner bot inzwischen eine ausgewogene Mischung von guter Ausstattung, zuverlässiger Technik und einem hochinteressanten Preis. Dies bewog die Tester für die Edition den Siegerwagen nochmals über die alten Teststraßen zu fahren und sich so an die guten alten Zeiten zu erinnern.
Schließlich war auch ein kleiner Roadster für den Erfolg der Marke Mazda mitverantwortlich. Der bis heute gebaute MX-5 war bei seiner Enthüllung im Jahr 1989 eine echte Sensation. Das Genre der bezahlbaren Spaß-Roadster war unbesetzt und die Japaner näherten sich im mit dem gewohnten Fleiß und der notwendigen Präzision dem Thema – mit vollen Erfolg. Der Rest ist Geschichte und der MX-5 ist bis heute ein gern gefahrenes Fahrzeug.
Doch das Heft bietet noch viel mehr: Ob stylischer 323 F, ungewöhnlicher MX-3 oder besonders luxuriöser Xedos 6. Es finden sich noch viele zeitgenössische Tests der japanischen Modelle wieder, welche die Fans schwärmen lassen. Aber auch ein Blick auf die Designstudien, ein Blick auf die Entwicklung der Wankel-Motoren oder ein Interview mit dem Technik-Chef Ichiro Hirose bringen diese und viele weitere Themen rund um Mazda zum Vorschein.
Fazit: Die neueste Edition der auto motor und sport rückt eine japanische Marke in den Fokus, welche viele klassische, japanischen Tugenden tief in den Genen trägt. Das 100 jährige Marken-Jubiläum bietet die Grundlage für einen vielseitigen Rückblick auf die besonderen Fahrzeuge von Mazda. Die Fans werden den Kauf nicht bereuen und sicher einiges Interessantes entdecken.
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Mazda, Marco Rassfeld
Eine Antwort auf „Magazin – ams Edition – 100 Jahre Mazda“
[…] allgegenwärtige Pandemie auch hier beteiligt. Dennoch erschienen immerhin drei Ausgabe seit der auto motor und sport Edition 100 Jahre Mazda, welche hier auch schon vorgestellt wurde. Die Vielfalt wird weiterhin groß geschrieben, auch wenn […]