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Ghia

Masterpieces of Style

Giorgio Nada Editore komplettiert nach und nach seine Buchreihe über die Geschichte der italienischen Karosseriebauer. Der neuste Titel widmet sich nun Ghia, einem Namen der noch lange, auch durch den Einsatz von Ford, allgegenwärtig war. Statt aber nur eine gehobene Ausstattungslinie bei Allerwelts-Automobilen, stand Ghia für viele anspruchsvollere Designs …

Auf dem Titel findet sich mit den Aston Martin Supersonic ein beeindruckendes Einzelstück wieder.
Auf dem Titel findet sich mit den Aston Martin Supersonic ein beeindruckendes Einzelstück wieder.

Das Buch selbst entspricht natürlich den weiteren aus der Reihe, so dass sich auch ein stimmiges Bild im Regal ergibt. Die Käufer der Reihe erhalten somit nach und nach eine erstaunliche Bibliothek über die Meister des Automobildesigns – eben den Masterpieces of Style. Immer wieder wird dabei deutlich, dass die Geschichte des Automobil-Designs von vielen kreativen Köpfen entwickelt wurde.

Auf dem Titel zeigt sich in diesem Fall ein Supersonic, konkreter das Modell auf Basis eines Aston Martin. Dieses Design ist eines der berühmtesten von Ghia und wurde gleich auf Fahrgestellen von verschiedenen Herstellern realisiert. Die dynamische Frontansicht weckt in jedem Fall die Neugier des Betrachters. Zudem findet sich noch der Buchtitel und auch die Buchreihe sowie das Verlagslogo auf dem Titel wieder.

Wie selbstverständlich bildeten die italienischen Hersteller die Grundlage für die Ghia-Schöpfungen.
Wie selbstverständlich bildeten die italienischen Hersteller die Grundlage für die Ghia-Schöpfungen.

Als mittlerweile schon siebtes Buch dieser Reihe trägt das Ghia-Buch nun ein mintgrün als Farbe, welche sich in gesamten Buch wiederfindet. Jedes Buch nutzt hier eine andere Farbe zur Auszeichnung und ein passender Balken geht um den kompletten Schutzumschlag. Diese Farbe dient später im Bücher-Regal im übrigen als gute Unterscheidung der einzelnen Titel. Auch bei Vor- und Nachsatz sowie bei eigenen Elementen im Inhalt wird diese Farbe konsequent eingesetzt.

Auf der Rückseite des Buches finden sich dann vier Bilder von weiteren Fahrzeugen mit Ghia-Design wieder. Neben dem schon offensichtlichen Volkswagen Karmann Ghia findet sich auch ein Maserati Ghibli wieder. Fraglos eines der Meisterstücke von Ghia. Dazu sind noch zwei Fiat-Modelle abgebildet, welch für die meisten Karosserie-Bauer die technische Basis lieferten. Der kurze Klappentext legt dann schon weitere Modelle offen, welche die Basis für die Karosserien von Ghia bildeten.

Mit Chrysler hatte man einen kurze, aber enge Beziehung und erschuf einige tolle Fahrzeuge.
Mit Chrysler hatte man einen kurze, aber enge Beziehung und erschuf einige tolle Fahrzeuge.

Unter dem Schutzumschlag ist auch dieser Titel im schlichten Schwarz gehalten, wobei man sich an einer passenden Prägung erfreuen kann. So ist auch die Identifikation des Buches kein großes Problem.

Nach dem Aufschlagen des Buches, welches mit durchgestyltem Vorsatz den Leser empfängt, folgt schnell das Inhaltsverzeichnis. Dies zeigt eine Unterteilung in sieben Kapitel, welche die Leser chronologisch durch die Jahre 1926 bis 2001 führt. Als ersten Vorgeschmack findet sich auf der gegenüberliegende Seite ein Bild von einen Autosalon und dem Ghia-Stand.

Es folgt zunächst noch eine kurze Einleitung zur Story der Carrozzeria Ghia. Von Turin in die Vereinigten Staaten lautet die Überschrift dazu, welche sowohl den Start als auch das Ende von Ghia beeindruckend einfach und offen beschreiben. Wie genau es dazu kam, dass lässt sich nun im Buch erlesen.

In der Hochphase machte man auch vor einer AC Cobra kein halt und schuf eine schlanke Linie.
In der Hochphase machte man auch vor einer AC Cobra kein halt und schuf eine schlanke Linie.

Die Geschichte der Carrozzeria Ghia startet im Jahr mit der Gründung durch Giacinto Ghia. Doch die Story bis zu Gründung ist noch ein wenig komplizierter. so waren zunächst noch Partner erforderlich und Ghia startete mit Giovanni Gariglio im Jahr 1916. Schon sieben Jahre später wurde Signor Actis der neue Partner von Ghia, ehe er schließlich 1926 die endgültige Gründung der eigenständigen Carrozzeria Ghia, Torino folgte.

Im Buch finden sich natürlich auch erste Abbildungen von den frühen Werke Ghias wieder, welche auf Basis der Modelle von Alfa Romeo, Fiat, Itala und Lancia realisiert wurden. In der Tradition der Buchreihe wird den Bildern ein großer Teil der Seiten zu Gute geschrieben. Dies ermöglicht die stetig fortschreitende Entwicklung der Gestaltung der Karosserien zu verfolgen. In den Anfangsjahren war der junge Designer Mario Revelli di Beaument auch für Ghia aktiv.

Schon im ersten Kapitel zeigt sich eine schnelle Verwandlung der Fahrzeuge von erste einfachen Aufbauten, die sich langsam vom Kutschenaufbau entfernten hin zum aerodynamisch geprägten Modellen. Revelli hatte hier für Ghia einen großen Anteil, auch wenn er sich Zeit seines Schaffens nicht auf einen Arbeitgeber festlegen wollte. Die Präsentationen der neuen Modelle erfolgte damals häufig auf den beliebten Concours-Veranstaltungen, bei denen Ghia auch einige Preise gewinnen konnte.

Mit modernen Linien schuf man immer wieder tolle Concept Cars auf Basis diverser Hersteller.
Mit modernen Linien schuf man immer wieder tolle Concept Cars auf Basis diverser Hersteller.

Im Verlauf der Jahre des zweiten Weltkriegs wurde die Produktion natürlich beeinflusst und Giacinto Ghia übergab die Unternehmensführung an seinen Schwager Giorgio Alberti. Im Jahr 1944 starb Ghia und er hinterließ Alberti mit Mario Boano an seiner Seite die Firma. Boano hatte schon sein Können bei Pinin Farina unter Beweis gestellt und führt die Carrozzeria Ghia in die schwierigen Nachkriegsjahre. Besonders ungewöhnlich waren die französisch beeinflussten Karosserie-Körper.

Schon wenig später begann der amerikanische Einfluss und Ghia realisierte für die Firma Chrysler viele Modelle. Dabei war der Designer Virgil M. Exner verantwortlich für das expressive Design. So entstanden beeindruckende Studien aber auch Kleinserien, mit denen Ghia seinen Namen international bekannt machte. Doch immer waren auch die italienischen Hersteller noch die Basis für weitere Modelle, wenn auch oftmals angelegt an die aktuelle Designsprache.

In den noch folgenden vier Kapiteln wird die Geschichte von Ghia nach weitererzählt und bringt beeindruckende Automobile zum Vorschein. Dabei waren die Supersonic-Modelle sicher ein Highlight, aber auch die Verbindung zu De Tomaso sollte die Zukunft prägen. Ab 1973 wurde Ghia dann komplett von Ford übernommen und bildete noch die Basis für einige interessante Concept Cars und später als Ausstattungslinie.

Fazit: Ghia ist einer der großen Namen der italienischen Karosserie-Bauer und ist heute noch recht präsent. Die Modelle, welche im Laufe der Geschichte entstanden zeigen dabei immer verschiedenen Einflüsse und decken ein beeindruckende Breite ab. Alles findet sich im vorliegendem Buch in idealer Art und Weise wieder und deckt diese spannende Story sehr gut ab. Mit einer Vielzahl an Bildern werden die unterschiedlichsten Modelle abgebildet, während die Texte auch die vielen Führungswechsel widerspiegeln. Somit erhält man eine umfassende Darstellung der Geschichte von Ghia.
Zum Preis von knapp unter 50 Euro kann man tief eintauchen in eine interessante und wechselhafte Geschichte. Für Fans des Automobils ein unverzichtbares Buch, welches sich in der Reihe Masterpieces of Style ideal einreiht.

Titel Ghia – Masterpieces of Style

Bibliografie:
Titel: Ghia – Masterpieces of Style
Autor: Luciano Greggio
Umfang: 168 Seiten, hunderte Schwarz-Weiß- und Farb-Abbildungen
Format: 240 x 270 mm
Sprache: Englisch
Bindung: Hardcover
Auflage: 03/2022
Preis: 48,– €
ISBN-Nr.: 978-88-7911-722-7
Bestellbar beim Verlag unter:
www.giorgionadaeditore.it

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Darin Schnabel ©2017 Courtesy of RM Sothebys, Giorgio Nada Editore, Marco Rassfeld

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