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Borgward Rennsportwagen

Einsatz und Technik

Mit der Buchreihe Autos aus Bremen setzt sich Peter Kurze seit Jahren intensiv mit diesem besonderen Thema auseinander. Band 15 blickt dabei auf die Borgward Rennsportwagen, welche die käuflichen Modelle in das Rampenlicht bringen und die Kunden von der Qualität überzeugen sollten. Dabei entstanden beeindruckende Fahrzeuge, welche auch einige Rekord einfahren konnten …

Hans Herrmann im Borgward RS kurz von dem Start zu einem Bergrennen. Ein passendes Motiv für das Buch.
Hans Herrmann im Borgward RS kurz von dem Start zu einem Bergrennen. Ein gelungen ausgewähltes Motiv für das Buch.

Wie schon der hier vorgestellte Band 16 ist das Buch als recht einfaches Softcover umgesetzt. Dazu nutzt man das Standard-Format DIN A4, wobei bei diese Faktoren dafür dafür verantwortlich sind, dass eine günstige Produktion ermöglicht wird. Dadurch natürlich auch ein recht günstiger Preis für ein Band von knapp 25 Euro. Mit einem glänzenden Äußeren und einem herausragend ausgesuchten Titelmotiv macht das Buch trotzdem eine Menge her.

Das besagte Bild zeigt im damals üblichen Schwarze-Weiß die letzten Vorbereitungen für den Start zum Bergrennen in Ollon-Villars im Jahr 1958. Am Steuer findet sich niemand geringerer als Hans Herrmann, der später mit dem ersten Sieg in Le Mans für Porsche seinen Karriere-Höhepunkt erreichten sollte. Damals stand Borgward mit ihrem RS in direkter Konkurrenz zu einen weiteren jungen, deutschen Hersteller – eben der schon genannten Marke Porsche.

Hans Herrmann im Borgward RS kurz von dem Start zu einem Bergrennen. Ein passendes Motiv für das Buch.
Die ersten Rennwagen waren optisch zwar noch keine Augenweide, sorgte aber schnell für Siege.

Der Buchtitel und -untertitel findet sich im oberen Bereich auf zwei knallroten Balken wieder, welche in diesem Fall einen tollen Kontrast zum restlichen, schwarz-weiß gehaltenen Umschlag liefern. Dazu lassen sich auch noch die beiden Autoren wiederfinden, welche sich schon fast zurückhaltend in kleiner weißer Schrift zeigen.

Auf der Rückseite nutzt das Buch nochmals die Kraft der Bilder und zeigt in einer weiteren großen Abbildung den Borgward RS. In diesem Fall handelt es sich um den Elektron-RS, der mit einer Karosserie aus eben jenem Material bestand. Die Legierung aus Magnesium und Aluminium sorgte für ein nochmals geringeres Gewicht von etwa 25 Kilogramm. Im Motorsport kann dies einen nie zu unterschätzenden Vorteil bedeuten. Es unterstreicht auch die Ernsthaftigkeit, mit der Borgward den Rennsport damals betrieb.

Auch bei der Carrrera Panamericana stand Borgward des Öfteren am Start und konnte Porsche ärgern.
Auch bei der Carrrera Panamericana stand Borgward des Öfteren am Start und konnte Porsche ärgern.

Der Klappentext gibt dann einen ersten Einblick auf den Inhalt des Buches, welches auf die Schilderungen von Bernhard Völker basieren. Dazu konnten weitere Informationen aus dem Buch von Heinrich Völker aktualisiert und verfeinert werden. Das besagte Buch trägt den Titel Silberpfeile aus Bremen und wurde 2004 als Band 7 der Buchreihe Autos aus Bremen veröffentlicht. Diese Tatsache verdeutlicht auch den Anspruch des Verlages immer wieder aktuelle Informationen bereit zu stellen.

Das Inhaltsverzeichnis zeigt dann kurz nach dem Aufschlagen des Buches einen Unterteilung in zwei Kapitel, sowie einen umfassenden Anhang. Doch ehe die Betrachtung der Rennsport-Geschichte der längst verschollenen Marke Borgward startet, startet das Buch mit dem Vorwort. Dies stammt zum einem vom Autor und Verleger Peter Kurze und zum anderen von Hans Herrmann, der für Borgward damals auch am Start stand. Dort sah er damals die bessere Perspektive, was schon die damaligen Verhältnisse widerspiegelt.

Die technischen Details auch zu den verwendeten Motoren werden im Buch sehr kompetent wiedergegeben.
Die technischen Details, auch zu den verwendeten Motoren werden im Buch kompetent wiedergegeben.

Dann folgt mit dem ersten Abschnitt der Blick auf die Rekordfahrten und Renneinsatz der Fahrzeuge von Borgward. Chronologisch finden sich hier nach Jahren unterteilt die Ereignisse wieder. 1950/51 folgten die ersten Schritte der rennsportliche Erfolge von Borgward. Im August 1950 konnte man mit dem Borgward Hansa 1500 Typ Inka gleich zwölf internationale Rekord aufstellen. Damals waren Rekordfahrten sehr beliebt, um die technischen Möglichkeiten zu verdeutlichten und natürlich zu bewerben.

Schon im Jahr 1952 folgten dann erste Siege für die Borgward Rennsportwagen. Nachdem Fahrer Hans Hugo Hartmann beim Eifelrennen und dem Grand Prix der Sportwagen auf dem Nürburgring noch je einen Ausfall und einen zweiten Platz einfahren konnte, folgte der erste Sieg auf der Berliner AVUS. Der Text im Buch schildert aller Ereignisse und die umfangreiche Bebilderung liefert dazu einen tollen Einblick.

Im gesamten Buch finden sich viele zeitgenössische Aufnahmen wieder, welche immer wieder auch von bunten Plakate unterstützt werden. Die Reproduktion der Bilder ist trotz des Alters sehr hochwertig und man auch viele Details einwandfrei erkennen. Zu jedem Bild gibt es auch eine passende Bildunterschrift, welche über den entsprechenden Inhalt kompetent aufklärt. Neben den Rennwagen werden auch die Fahrer und weitere wichtige Macher mit einer kurzen Vita im Verlauf des Buches vorgestellt.

Auch große Namen wie Stirling Moss sorgten für Siege mit Borgward-Motoren in der Formel 2.
Auch große Namen wie Stirling Moss sorgten für Siege mit Borgward-Motoren in der Formel 2.

Nach vielen Erfolgen und echten Rennschlachten vor allem mit der Konkurrenz von Porsche zog sich Borgward zur Saison 1959 als Hersteller zurück. Statt mit eigenen Borgward Rennsportwagen war man nunmehr nur noch Motoren-Lieferant. Dabei konnte man gemeinsam mit Cooper in der Formel 2 viele Erfolge einfahren, unter anderem mit Stirling Moss am Steuer. Im folgenden Jahr stellt man dann endgültig jegliche Rennsport-Aktivitäten ein.

Die Technik der Rennsportwagen spielen dann im Buch eine noch sehr gewichtige Rolle und bilden die Basis zum zweiten Teil. Alle Modelle von Inka-Rekordwagen über die verschiedenen Generationen des Borgward RS und auch der Cooper T51 werden hier intensiv und mit viel Tiefgang vorgestellt. Hier werden auch technische Details kompetent erläutert und durch die auch hier chronologische Reihenfolge kann man die Entwicklungen sehr gut nachvollziehen.

Im Anhang folgen dann noch aktuelle Informationen zum Verbleib der Fahrzeuge. Dazu gibt es eine Übersicht über alle Rennen, eine Fahrzeug- und Motoren-Übersicht, sowie die technische Daten von allen Modellen und Motoren. Diese wichtigen Statistiken machen das Buch noch wertvoller und runden die Darstellung der Borgward Rennsportwagen ideal ab.

Fazit: Die Buchreihe Autos aus Bremen liefert in hoher Beständigkeit immer wieder neue und aktuelle Einblicke auf die Geschichte von Borgward. Im Falle der Rennsportwagen findet sich eine erstklassige Dokumentation der einzelnen Rennen und Rekordfahrten im Buch wieder. Neben den sehr gelungenen Texten können die vielen, zeitgenössischen Bilder den Leser mitreißen. Die folgende technische Darstellung zeugt von hohem Wissen und bringt erstklassige Erläuterungen zu Tage. Der Anhang rundet das Buch mit wichtigen Statistiken ab.
Der Preis von knapp unter 25 Euro ist absolut fair, wobei der Wert des Inhalts sicher deutlich mehr wert ist. Doch die einfache technische Umsetzung sorgt für diesen günstigen Preis und macht das Buch auch für viele erlebbar. Den Ehrenpreis bei Motorword Buchpreis hat das Buch mehr als verdient!

Titel Borgward Rennsportwagen

Bibliografie:
Titel: Borgward Rennsportwagen – Einsatz und Technik
Autoren: Bernhard Völker, Peter Kurze
Umfang: 120 Seiten, 208 Abbildungen
Format: 210 x 297 mm
Bindung: Softcover
Auflage: 03/2021
Preis: 24,90 €
ISBN-Nr.: 978-3927485174
Bestellbar beim Verlag unter: www.edition-b6.de

Text: Marco Rassfeld
Fotos: imago/United Archives International, Marco Rassfeld

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