Million Dollar Middleman
In der Geschichte des Automobils gab und gibt es immer wieder Menschen, welche viel Einfluss auf die Modelle nahm. Mit dem lukrativen Markt der USA im Rücken machte sich Max Hoffman auf die europäischen Hersteller um passende Modelle zu bitten. Dabei entstanden viele Automobile, welche heute zu echten Ikonen geworden sind. Ein neues Buch von Veloce Publishing möchte die Geschichte erzählen …
Das Buch selbst ist im kompakten Hochformat ausgeführt und liefert auf dem Titel mit einer Collage schon einen ersten Blick auf eine Auswahl von Automobile. Diese wurden von Max Hoffman verkauft und zum Teil auch mit beeinflusst. Denn er konnte mit seinem Wissen die Anforderung der amerikanischen Kunden sehr gut einschätzen.
So entstanden Modelle wie der 300 SL von Mercedes-Benz, der American Roadster von Porsche oder der BMW Bavaria. Dabei vertrieb Max Hoffman neben den deutschen Premium-Herstellern auch Modelle aus England, Italien oder Frankreich. So kann man auch eine gewissen Vielfalt entdecken, die sich um das Porträt von Hoffman versammelt haben. In Hintergrund kann man noch ein Gebäude entdecken, in dem diese Modelle angeboten wurden.
Der Buchtitel Million Dollar Middleman verdeutlicht dann in großen Buchstaben, dass was Max Hoffman war. Passenderweise ist das O von Dollar in einer amerikanischen Münze abgebildet und weist darauf hin, dass es immer auch im das Geschäft ging. Dazu weist der Untertitel noch das Buch aus als: Die Geschichte des Mannes, der die Liebe der Amerikaner zu den feinsten Automobil-Marken aus Europa vertiefen sollte.
Ein paar weitere Aufnahmen finden sich noch auf der Rückseite des Buches wieder, welche einen Querschnitt aus der Geschichte von Max Hoffman zeigt. Ein kurzer Klappentext unterstreicht nochmals den Einfluss, welche er auf die europäischen Automarken hatte. Er war als einer der größten Automobil-Händler in den USA das Sprungbrett für einen hochinteressanten und lukrativen Markt.
Wie vielfältig das Angebot schon früh war, zeigt sich dann sofort auf dem Vorsatz des Buches. Mit Modellen von Jaguar, Simca, Aston Martin, Jupiter, Lagonda und Javelin war man breit aufgestellt. Dabei hatte man mit dem XK 120 sogar das schnellste Produktionsautomobil der Welt im Angebot und weitere, interessante Modelle. So zumindest die Anpreisung der abgebildeten, zeitgenösisschen Anzeige.
Im Inhaltsverzeichnis kann man dann noch weitere Marken entdecken, mit denen Max Hoffman im Laufe der Jahre verbunden war. Dabei wird jede größere Marke in einem eigenen Kapitel beleuchtet, so dass man schnell auch die gewünschten Modelle wiederfinden kann. Generell ist zudem dann die Darstellung chronologisch, obwohl sich natürlich ein paar Überschneidungen ergeben haben.
Aber zunächst blickt das Buch auf die Anfänge und startet in Wien, wo Max Hoffman im Jahr 1904 geboren wurde. Mit Zweirädern begann dann die Reise auf den Rädern, welche schnell in Wettbewerben auf der Rennstrecke mündete. So wurde er Werksfahrer für Grofri ehe seine Rennfahrer-Karriere im Alter von 30 Jahre beendete. Dann wandet er sich dem Handel mit Automobilen zu und konnte schnell auch hier Erfolge feiern.
Doch durch den Ausbruch des zweiten Weltkriegs musste er fliehen und landete über Paris schließlich 1941 in New York. Nach dem Ende des verheerenden Krieges machte sich Hoffman schließlich daran wieder mit Automobilen zu handeln und die europäischen Hersteller zu vermarkten. Hierbei traf er auf solvente und anspruchsvolle Kundschaft, wobei Hoffman schnell einen guten Riecher für ihre Ansprüche entwickeln konnte.
Zum Start sollte er in seinen Showroom ein von Figoni et Falaschi karosserierten Delahaye präsentierten. Gleichfalls warb man aber schon als exklusiver Importeur von gleicher mehreren Marken. Viele Hersteller war aber noch nicht lieferfähig. Aber es ermöglichte ihm schnell als Mittelsmann zu agieren. So kaufte er die Modelle oftmals direkt beim Hersteller und verkaufte diese dann direkt an Endkunden oder auch an andere Händler.
Er folgten nach vielen exotischen Modellen auch der Export von immer größer werdenden Herstellern. Für die Europäer waren die amerikanischen Dollar natürlich sehr interessant und viele suchten einen einfachen Einstieg in den Markt. So startet Max Hoffman schon ab 1947 mit dem Modellen von Jaguar, welche vor allem mit dem XK 120 sein hochattraktives Modell für die amerikanische Kundschaft anbot.
Danach sollten auch Mercedes-Benz, Volkswagen, Porsche, Alfa Romeo, Fiat, Lancia, Facel Vega, Maserati und BMW folgen. Diese vertrieb der umtriebige Hoffman immer wieder auch parallel und auch US-weit. Nach dem Blick auf die Hersteller und deren Geschäftsbeziehung mit Max Hoffman folgt noch ein Blick auf die Automobile die er beeinflusste. Dazu findet sich noch Informationen über die Verbindung mit Frank Lloyd Wright im Buch wieder. Mit weiteren Anekdoten und das bleibende Vermächtnis findet das Buch schließlich sein Ende.
Fazit: Beeindruckende Automobile entstanden auch durch den Einfluss des größten Importeurs von europäischen Automobile in den USA. Dies war Max Hoffman mit voller Inbrunst und half dabei vielen Hersteller zu unverzichtbaren Dollars. Mit seinem Wissen konnten die Hersteller optimale Modelle auf dem Markt platzieren und sich so dort etablieren. Die Biografie des Million Dollar Middleman blickt auf interessante Zeiten und Automobile und erzählt eine Erfolgsstory.
Zum Preis von ungerechnet knapp unter 35 Euro kann man sich ein Buch über ein wichtiges Stück Automobil-Geschichte freuen. Für alle geschichtlich interessierten ist diese eine unbedingte Empfehlung. Eine umfangreiche Bebilderung liefert dazu auch einen tollen Blick zurück in die Automobil-Geschichte.
Bibliografie:
Titel: Max Hoffman – Million Dollar Middleman
Autor: Myles Kornblatt
Sprache: Englisch
Umfang: 160 Seiten, 227 Abbildungen
Format: 207 x 250 mm
Bindung: Hardcover
Auflage: 10/2022
Preis: £30.00
ISBN-Nr.: 978-1-787115-03-3
Bestellbar beim Verlag unter: www.veloce.co.uk
Text: Marco Rassfeld
Fotos: Veloce Publishing, Marco Rassfeld