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Faces of Formula 1

The Sixties

An der Spitze des Motorsports steht schon seit einem längeren Zeitraum die Formel 1. Diese brachte viele menschlichen Ikonen in Form von verschiedensten Fahrern hervor. Die Faces of Formula 1 oder zu deutsch Gesichter der Formel 1 aus den 1960er Jahren waren dabei noch wahre Pioniere. Ein neues Buch von den bekannten Autoren Hartmut Lehbrink und Jörg-Thomas Födisch rückt die Bilder von Dr. Benno Müller in den verdienten Mittelpunkt.

In dem hochwertigen Schuber ist 
das Buch jederzeit gut aufgehoben.
In dem hochwertigen Schuber ist
das Buch jederzeit gut aufgehoben.

Das Buch kommt schon auf den ersten Blick sehr hochwertig daher, denn es findet sich eingebettet in einen Sschuber. In diesem ist der hochformatige Titel immer gut aufgehoben. Zudem kann man hier schon einen ersten Eindruck auf die Faces of Formula 1 werfen. Neben dem sehr gelungenen Titelbild gibt es auf der Rückseite schon zehn Porträts zu entdecken.

Dabei kann man auch die Fotokunst erkennen, welche die Bilder sehr besonders machen. Denn die unmittelbaren Blicke in die Gesichter erzählen beeindruckende Geschichte obwohl sie stumm sind …
Dabei muss man sich immer auch die Zeit vor Augen halten, denn die Gefahr des Sports war noch allgegenwärtig. Die Anzahl der Todes-Stürze war sehr hoch und die Ungewissheit der Fahrer spürbar.

Edgar Barth war ein beeindruckender Fahrer, dem auch die Flucht aus Ost-Deutschland gelang.
Edgar Barth war ein beeindruckender Fahrer, dem auch die Flucht aus Ost-Deutschland gelang.

Die Bilder sind natürlich im damals üblichen Schwarz-Weiß erstellt worden und werden auch so wiedergegeben. Für den hier so wichtigen Ausdruck ist dies auch heute noch eine gute Wahl und lässt viele mögliche Interpretationen zu. Das Buch nutzt auch die Motive vom Schuber auf der Rückseite und ebenfalls das gleiche Motiv für den Titel. Hier kann man die Fahrer bei einer Besprechung zusammen entdecken. Die Stimmung in den Gesichter ist hierbei schon sehr unterschiedlich.

Der Buchtitel ist in großen Buchstaben sehr präsent platziert und zeigt sich auch unmittelbar in zwei Sprachen. Das Buch enthält neben dem englischen Text denselbigen auch in Deutsch, was man auch am Klappentext auf der Rückseite wiederfinden kann. Dieser benennt die Fahrer als Helden, was diese in Angesicht der hohen Gefahr, welcher sie sich aussetzen mussten fraglos auch waren.

Gelungen wirkt und erwähnenswert ist auch noch die Verwendung von den Farben Rot und Blau. Diese geben dem Buch auch ein gelungenes Flair mit auf dem Weg. Somit kann man sich auch die Faces of Formula 1 freuen …

Auch einige unbekannte Gesichter finden sich mit Ihrem Schicksal im Buch wieder.
Auch einige unbekannte Gesichter finden sich mit Ihrem Schicksal im Buch wieder.

Im Buch selbst wird man mit einem Blick auf die Rennstrecke begrüßt. Hier steht man direkt im Publikum und blickt auf den Start- und Ziel-Bereich in Monaco. Dadurch wird deutlich, dass hier auch der Einsatz von Sicherheits-Einrichtungen kaum ein Thema war. Dessen Platzierung neben der Rennstrecke wirkt aus heutiger Sicht geradezu minimalistisch. Eine erneute Erinnerung an die damaligen, gefährlichen Zeiten.

Dann folgt noch ein Blatt mit der einmaligen Nummerierung, denn das Buch ist auf 100 Exemplare limitiert und entsprechend auch nummeriert. Dazu haben auch beide Autoren das Werk unterzeichnet, so dass man etwas sehr Besonders in Händen hält. Wie umfassend der Inhalt ist, zeigt sich unmittelbar im Anschluss im Inhaltsverzeichnis. Die Liste der Fahrer ist beeindruckend und dabei kann man extrem populäre Namen ebenso entdecken wie recht unbekannte Namen.

Der heute noch im Motorsport klangvolle Namen Penske war einst eines der Faces of Formula 1.
Der heute noch im Motorsport klangvolle Namen Penske war einst eines der Faces of Formula 1.

Dann startet das Buch mit noch zwei Vorworten. Das erste stammt von Bernie Ecclestone, der in unterschiedlichsten Funktionen die Formel 1 prägen sollte. In den 1960er Jahren war er unter anderen Manager von Jochen Rindt. Diesen erwähnt er auch in seinem Vorwort als Initialzündung um wieder zum Motorsport zurück zu kehren. Wie man inzwischen weiß, ist er maßgeblich am heutigen kommerziellen Erfolg des Spitzen-Motorsports beteiligt.

Richard Attwood hingegen erinnert sich in seinem Vorwort an die vielen Menschen, die sich im Buch optimal in Szene gesetzt wiederfinden. Viele von Ihnen prägten diese Epoche und sorgten immer wieder auch für unvergessene Anekdoten. Auch die damals nur rudimentär vorhandene Sicherheit wird in seinem Vorwort thematisiert, leider viele einige Fahrer dieser zum Opfer. Somit war es eine schwierige und gleichfalls schöne Zeit mit einem großen Zusammenhalt untereinander. Heute ist diese kaum noch vorstellbar.

Auch Autor Hartmut Lehbrink blickt zurück auf die unbeschwerte Zeit der 1960er Jahren an den Rennstrecken. Die Geschichte der Formel 1 ist sehr besonders und Lehbrink erlebte über 550 Grand Prix live, so dass er immer am Puls der Zeit war. Dann wird noch Dr. Benno Müller vorgestellt, der als Fotograf verantwortlich ist für die im Buch zu findenden Faces of Formula 1. Im lag es immer daran die Menschen zu porträtieren und so ist das Buch vor allem eine Hommage an seine Kunst.

Faces of Formula 1 – Jacky Icky war in seinen jungen Jahren schon draufgängerisch unterwegs …
Jacky Icky war in seinen jungen Jahren schon draufgängerisch unterwegs …

Dann folgt schließlich der Blick auf insgesamt 77 Fahrer, welche in den 1960er Jahren im hochgefährlichen Motorsport am Start standen. Jedes Porträt findet sich auf einer rechten Seite im Buch wieder. Optimal wiedergegeben mit einer tollen Schärfe, so dass man oftmals den Eindruck hat dem Fahrer gegenüber zu stehen. Dabei zeigen die Gesichter ganz eigene Geschichten und lassen den Betrachter zurück in die Zeit reisen.

Die linke Seite bringt dann den Namen der Piloten in großen Buchstaben zum Vorschein. Daneben findet sich das Geburtsjahr und auch das Jahr des Todes. So kann man schon viele Menschen erkennen, welche früh verstorben sind und eben dem gefährlichen Sport mit ihrem Leben bezahlten. Dazu folgt noch ein Text in zwei Spalten. So werden die Sprachen Englisch und Deutsch auch deutlich voneinander getrennt.

Dieser Text stellen die Fahrer und ihre Vita in aller Kürze, aber mit immer wieder beeindruckendem Tiefgang vor. Hier finden sich verschiedenste Stories und Anekdoten wieder, die so vielfältig sind wie die Menschen. Man kann dabei erkennen, dass viele persönliche Erinnerungen wiedergegeben werden. Ein ohne Frage beeindruckender Streifzug durch das Starterfeld der Formel 1 in den 1960er Jahren.

Fazit: Das Buch rückt die Faces of Formula 1 sprichwörtlich in das würdige Licht. Dabei gilt es gleichfalls als Erinnerung an Dr. Benno Müller, der die Rennen oftmals schon vor dem Start verließ. Seine Objekte der Begierde waren die Menschen und ihre Facetten in einer der gefährlichsten Sportarten der damaligen Zeit. Die Bilder selbst geben in ihrem zurückhaltenden Schwarz-Weiß einen sehr nahem Eindruck wieder. Es lassen sich Unmengen an Ausdrücken und Feinheiten entdecken. Dazu runden die Texte mit einer gekonnte Darstellung die Präsentation der Fahrer sehr gelungen ab. Man kann hierbei echte Ikonen ebenso wieder finden, wie längst vergessene Piloten.
Der Preis von 125 Euro ist der strengen Limitierung inklusive Nummerierung und auch den Unterschriften der Autoren geschuldet. Aber auch die technische Umsetzung ist sehr hochwertig und gelungen, selten konnte man Bilder diesen Alters in einer solch hohen Qualität wiederfinden. Alles in Allem ist das Paket somit fair eingepreist, denn die Darstellung der Fahrer-Porträts prägt sich im Kopf wirklich ein. Freunde dieser Zeit werden das Buch sicher sehr schätzen!

Titel – Faces of Formula 1

Bibliografie:
Titel: Faces of Formula 1 – The Sixties | Gesichter der Formel 1 – Die Sechziger
Autoren: Hartmut Lehbrink, Jörg-Thomas Födisch
Umfang: 168 Seiten, 83 Fotos
Format: 340 x 300 mm
Sprache: Deutsch, Englisch
Bindung: Hardcover mit Schuber
Auflage: 03/2022
Preis: 125,– €
ISBN: 978-3-000-74272-9
Erhältlich bei folgenden Shops:
www.imd-motorsport.de www.rallyandracing.com

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Dr. Benno Müller, Prova Edition, Marco Rassfeld

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