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The Legend of American Motors

The full history of America’s most innovative automaker

Amerika war einst mal einer der größten Automobil-Märkte der Welt. Noch bevor viele Import-Modelle den lukrativen Markt überschwemmten, gab es eine interessante lokale Markenvielfalt. Dazu zählen auch die Modelle von American Motors, welche sich gegen die Big Three durchsetzen wollten. Ein Buch von Veloce Publishing blickt zurück auf die komplette Historie des innovativen Automobil-Herstellers …

Der Javelin war das erste Modell welches als AMC verkauft wurde und zeigt sich auf dem Titel des Buches.
Der Javelin war das erste Modell welches als AMC verkauft wurde und zeigt sich auf dem Titel des Buches.

Im kompakten Hochformat ist das Buch realisiert, wobei schon beim ersten in die Hand nehmen der beeindruckende Umfang auffällt. Denn bei einem Umfang bei knapp 350 Seiten kann der Leser sich auf eine ausführliche Darstellung einer Marken-Geschichte freuen. Schlagwörter wie „volle Historie“ oder „innovativster Hersteller“ unterstreichen diesen Ansatz und wecken das Interesse.

Dazu trägt natürlich auch die Gestaltung des Buchtitels bei, auf dem es gleich mehrere Sachen zu entdecken gibt. Prominent streckt sich die Front eines Javelin dem Betrachter entgegen, einer der vermutlich bekanntesten Modelle der Marke AMC. Sicher fallen Kennern auch schnell weitere Fahrzeuge ein, wie der hier als Aufmacher genutzte Pacer.

American Motors bot mit dem Hornet ein kompaktes Modell an, mit beeindruckendem Erfolg.
American Motors bot mit dem Hornet ein kompaktes Modell an, mit beeindruckendem Erfolg.

Die Flagge der USA unterstreicht den patriotischen Gedanken, der vielen Amerikanern in die Wiege gelegt wird. Dazu gibt es einen tollen Kontrast zum davor platzierten Modell und verdeutlicht, dass American in American Motors ernst gemeint ist. So ist auch der Buchtitel durch die Größe des Hersteller-Namens geprägt. Dazu findet sich auch noch das passende Logo wieder, was sich durch eine bestechende Schlichtheit einen hohen Wieder-Erkennungswert sichert.

Auf dem blauen eingefärbten Hintergrund kann man dann sogar noch weitere Modelle entdecken, welchen eine zarten Hinweis auf die komplette Modell-Geschichte der Marke geben können. Der Titel hat dann nur noch Platz für den Autor, während das Verlagslogo nur auf dem Rücken zu finden ist. Auf der Rückseite entdeckt man dann in voller Farbe nochmals viele Modelle. Während der Klappentext mit wenigen Bullet Points noch ein paar Hinweise zum Inhalt aufzählt.

Der so gestaltete Schutzumschlag bietet also schon viel zu entdecken und auf den inneren Klappen findet sich noch ein weitere Text zum Buch. Auch der Autor, sowie weitere Bücher werden hier noch vorgestellt. Das Buch selbst ist in roten Feinleinen realisiert und lediglich auf dem Rücken findet sich der Hinweis um welches Buch es sich handelt.

Mit dem AMX/3 träumte man von einem echten Mittelmotor-Sportwagen – es blieb ein Traum.
Mit dem AMX/3 träumte man von einem echten Mittelmotor-Sportwagen – es blieb ein Traum.

Im typischen, amerikanischen Patriotismus nutzt der Vorsatz den vorhandenen Platz um nochmals der Flagge zu platzieren. Diese ist aber im Stil des blauen Hintergrund der Außenseiten etwas zurückgenommen, so dass man von eine gelungenen Einstieg sprechen kann. Der Nachsatz ist folgerichtig im gleichen Stil umgesetzt. Das Inhaltsverzeichnis offenbart dann die Darstellung der Marken-Geschichte in Buch-Form.

In einer kurzen Einführung wird die Rolle von American Motors sehr prägnant dargelegt. Neben den „Big Three“, die großen Hersteller Chrysler, Ford und General Motors, war American Motors immer der Außenseiter. Daher musste man immer innovative und außergewöhnliche Modelle präsentieren, um dem Käufer eine echte Alternative anbieten zu können. So entstanden bis heute Modelle, welche nicht vergessen sind. AMX, Rebel Machine oder Scrambler sind für US-Car-Fans faszinierende Begriffe.

Mit dem Eagle entstand ein visionäres neues Allround-Modell von American Motors.
Mit dem Eagle entstand ein visionäres neues Allround-Modell von American Motors.

Im ersten Kapitel folgt der Überschrift The road to Rambler und setzt sich mit den Hintergründen der Vorgänger von American Motors auseinander. Während die Big Three in den 1920 schon aktiv waren, gab es weitere, kleinere Marken. Im Laufe der Jahren verschwanden so illustere Namen wie Auburn, Cord, Pierce-Arrow der Studebaker wieder. Aus der Fusion von Nash und Hudson entstand schließlich die American Motors Cooperation. Beide Marken wurden wenig später von Rambler abgelöst.

Dieser Markenname stammt von einem erfolgreichen Modell ab, was damals vor allem in den USA durchaus üblich war. Man denke unter anderem an Continental oder Thunderbird. Das Buch geht schon auf die Ursprünge und Anfänge der Marke mit einer unglaublichen Tiefe ein. Die Texte sind in zwei Spalten platziert und lassen auch noch ausreichend Platz für zahlreiche Abbildungen. Bei diesen kann man schnell erkennen, dass es sich um viele Werbematerialien wie Anzeigen oder Prospekt handelt.

Dadurch wird auch der jeweilige Zeitgeist gelungen übertragen. Immer wieder finden sich aber auch Fotos der Modelle, die auch einige Details offenlegen. Auch einige Zeichnungen von Autor zeigen dessen augenscheinliche Verbundenheit zu den Modellen. Das Buch begleitet die Entwicklung der Marke nach Modell und in loser chronologischer Reihenfolge. Dies ist der Tatsache geschuldet, dass viele Modelle natürlich zeitlich parallel im Angebot waren.

Aufgrund von Schwierigkeiten ging man eine Allianz mit Renault ein, 
welche die Modelle in die USA bracht.
Aufgrund von Schwierigkeiten ging man eine Allianz mit Renault ein,
welche die Modelle in die USA bracht.

Dafür gibt es zu jedem Modell eine wirklich umfassende Darstellung. In dieser erfährt der Leser alles Wissenswerte über die Technik und die möglichen Ausstattungen und Optionen. Auch die Export-Versionen sowie die in fremden Ländern montierten Modell-Varianten finden sich wieder. Dazu wirft das Buch auch immer einen Blick auf die damalige Berichterstattung in der Presse. Die Einsätze im Motorsport dürfen dann ebenso wenig fehlen wie die diverse Sondermodelle und Studien.

Im Laufe der Jahre entstanden so eine Menge an interessanten Automobile, welche sich oftmals über den US-Standard hinwegsetzten. Dies war schon deshalb erforderlich, weil die Big Three von der Innovation und Dynamik der „kleinen“ American Motors überrascht werden konnte. Auch die aufkommenden Streiks der UAW werden im Buch thematisiert und spielten eine entscheidende Rolle in der Geschichte des Herstellers.

Dazu kamen auch Schwierigkeiten bei der Produktplanung und den Zulieferern. Für den besonders außergewöhnlichen Pacer war ursprünglich eine Wankel-Motor vorgesehen, der von GM geliefert werden sollte. Dazu sollte es aber nie kommen.
So stieg der europäische Hersteller Renault bei AMC mit ein und es folgten auch Adaptionen derer Modelle für den US-Markt. Schon vorher hatte man Jeep übernommen und mit dem Eagle stellte man einen modernen, vierradangetriebenen SUV vor. Doch zu retten war die vierte, große US-Marke schon nicht mehr …

Fazit: American Motors sah sich als Marke dazu auserwählt die Big Three immer wieder zu ärgern. So entstanden in über 30 Jahre viele interessante Automobile, welche die Standard-Modelle der großen Hersteller immer wieder herausforderten. Dabei sind unkonventionelle Fahrzeuge entstanden, welche den Käufer eine besondere Alternative bieten sollten. In jedem Fall sorgte American Motors mit seinen Erzeugnissen für einen bunteren US-Markt, ehe die Import-Fahrzeuge das Land für sich entdeckten. Im Buch findet sich eine sehr umfassende Darstellung der Unternehmens- und Modell-Geschichte. Man wird fast nichts vermissen und das die technischen Angaben im US-Stil erfolgen zeigt den eigentlichen Ziel-Markt dieses Buches.
Für umgerechnet unter 70 Euro ist das Buch hier erhältlich und für die US-Car-Fans vermutlich unverzichtbar. Schließlich ist die komplette Geschichte von Rambler, AMC und Eagle enthalten und auch Jeep wird dargestellt. Somit empfiehlt sich das Buch generell für alle Automobilisten!

Titel – The Legend of American Motors

Bibliografie:
Titel: The Legend of American Motors – The full history of America’s most innovative automaker
Autor: Marc Cranswick
Sprache: Englisch
Umfang: 352 Seiten, 422 Abbildungen
Format: 207 x 250 mm
Bindung: Hardcover mit Schutzumschlag
Auflage: 10/2022
Preis: £60.00
ISBN-Nr.: 978-1-787118-03-4
Bestellbar beim Verlag unter: www.veloce.co.uk

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Veloce Publishing, Gooding & Company Inc.
, Marco Rassfeld

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