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Buch

Ein Leben mit Ferrari

Fritz und Rita Leirer.
Eine Familien- und Firmengeschichte.

Ferrari ist sicher einer der wohlklingendsten Namen in der Automobil-Branche. Wer erwartet schon in einem kleinen schweizer Dorf eine Garage für die exklusiven Fahrzeuge? Diese ist aber dank Fritz Leirer Realität und so kann der Gründer der Leirer AG auf ein Leben mit Ferrari zurückblicken. Seine Biografie erschien zu seinem 80. Geburtstag im Appenzeller Verlag.

Ein besonderen Ferrari kann man auf dem Titel entdecken.
Ein besonderen Ferrari kann man auf dem Titel entdecken.

Das Buch ist in klassischen Hochformat ausgeführt und wurde in einer handlichen Größe realisiert. Dabei ist das Buch größer als handelsübliche Romane und setzt sich dadurch auch von diesem bewusst ab. Doch verzichtet man keinesfalls auf eine hochwertige Bindung mit einem Hardcover, so dass auch eine gewisse Wertigkeit gegeben ist.

Auch dem Titel kann man einen klassischen Ferrari entdecken, der eine ganz besondere Rolle in Ein Leben mit Ferrari spielt. Der 330 GT 2+2 stammt aus dem Jahr 1966 und ist heute im Besitz von Fritz Leirer. Dabei hat das Auto einen sehr prominenten Vorbesitzer, denn niemand geringeres als Enzo Ferrari hat dieses Fahrzeug selbst gefahren.

Dies stellt für viele Ferraristi dann so etwas wie den heiligen Gral dar, der im kleinen Dorf Stein AR gehütet wird. Neben dem blauen Sportwagen steht Fritz Leirer und seine Frau Rita, die ihren Mann im Leben immer tatkräftig unterstützen sollte. Geparkt auf einen grünen Wiese und vor blauem Himmel ergibt sich ein tolles Foto, welches den Titel des Buch schmückt.

Ein Leben mit Ferrari startet nicht gleich mit schnellen Sportwagen, sondern mit der persönliche Geschichte von Rita und Fritz Leirer.
Ein Leben mit Ferrari startet nicht gleich mit schnellen Sportwagen,
sondern mit der persönliche Geschichte von Rita und Fritz Leirer.

Dazu zeigt sich der Buchtitel in ebenso weißen Buchstaben wie die Autorin und auch der Verlag. Der Fokus liegt hierbei aber eindeutig auf dem magischen Wort Ferrari. Eher Zufall ist, dass auch die Autorin eine echte Ferrari ist, wobei ihre Familie von Stammbaum her schon lange von der italienischen Seite der Ferrari getrennt sind. Einen unmittelbaren Bezug hat die Autorin aber auch zu Fritz Leirer immer über ihren Namen gehabt und gepflegt. Schließlich ist auch sie im Appenzellerland geboren,.

Das Buch zeigt sich von hinter schlicht weiß und liefert einen kurzen Klappentext. Dieser geht aber schon auf die einige Besonderheiten ein, die schließlich zur Realisierung des Buches führten. Denn der Tatendrang, welcher Fritz Leirer dazu brachte sich um die edlen Sportwagen aus Italen zu kümmern ist fraglos besonders. So tragt er hier seine Anekdoten zusammen und diese mit allen Interessierten zu teilen.

Neben den Texten finden sich in „Ein Leben mit Ferrari“ auch einige Bilder wieder, welche das Leben dokumentieren und immer wieder Modelle aus Italien zeigt.
Neben den Texten finden sich in Ein Leben mit Ferrari auch einige Bilder wieder,
welche das Leben dokumentieren und immer wieder Modelle aus Italien zeigt.

Im Buch findet man zunächst ein Inhaltsverzeichnis mit acht Kapiteln wieder. Dazu gibt es noch die Einleitung, das Vorwort der Autorin, die notwendigen Bildnachweise und ein Kurzporträt der Autorin zu entdecken. Das aber nicht nur Ferrari im Leben der Leirers eine Rolle spielen sollte, zeigt das neben dem Inhaltsverzeichnis platzierte Bild. Das gezeigte Gemälde rettete Fritz Leirer aus dem Gemeindearchiv.

Im Vorwort erinnert sich die Autorin an die Vorarbeit, welche zu Realisierung des Buches notwendig war. Denn ein Leben mit Ferrari scheint sicher für viele Leser spannend und so gab es von vielen Seiten Zuspruch an Fritz Leirer sein Leben und seine Erinnerungen festzuhalten. Aber seine gern erzählten Geschichten auch in ein geschriebenes Wort umzusetzen, dazu benötigte er Unterstützung, welche er mit Esther Ferrari fand.

Dann blickt das Buch einführend noch auf die Ferrari-Garage Leirer in Stein. Der ungewöhnliche kleine Ort für einen erfolgreichen Betrieb mit den hochpreisigen Sportwagen scheint abwegig. Aber das Unternehmen ist international bekannt und gilt auch bei Maserati- und Oldtimer-Besitzern schon längst nicht mehr als Geheimtipp.

Nicht nur Ferrari standen in der Garage Leirer, auch andere Sportwagen wurden flottgemacht.
Nicht nur Ferrari standen in der Garage Leirer, auch andere Sportwagen wurden flottgemacht.

Dann startet das Buch aber mit der Kindheit und der Jugend von Fritz Leirer. Hier wird der Text unterstützt von einigen Bildern aus dem Familienalbum. Diese zeigen Eindrücke aus den jungen Jahren und die Textd dazu geben sehr lebendig die Geschichte wieder. Ob nun der frühe Tod seine Mutter oder das Aufwachsen beim Großvater. Vieles beeinflusste das Leben von Fritz Leirer schon früh.

Er ist aber vielfältig aktiv und lernt mit jungen 15 Jahre seine heutige Frau kennen. Fortan gehen beide gemeinsam durch das Leben und erleben dabei Höhen und Tiefen. Das der Buick auf dem Weg zu Hochzeit dann technische Probleme zeigt, die schnell behoben werden mussten, wirkt wie ein kitschiges Schicksal.

Der restaurierte Ferrari 250 GTO war eines der Highlights und ist heute fast unbezahlbar.
Der restaurierte Ferrari 250 GTO war eines der Highlights und ist heute fast unbezahlbar.

Denn der Mechaniker Fritz Leiere kannte sich mit den Automobilen aus und gründete gemeinsam mit seiner Frau schließlich 1965 seine eigene Garage. Markenoffen spezialisierten die Leirer sich aber schnell auf italienische Marken wie Alfa Romeo. Durch Einsätze im Motorsport stieg die technische Expertise stetig voran. Diese sprach sich herum und immer mehr solvente Kunden brachten ihre Fahrzeuge zu den Leirers.

Dass man nebenbei auch noch die Kontakte zu den Herstellern pflegte ist ein weiterer, wichtiger Baustein für ein Leben mit Ferrari. So setzte man als eigenes Team später auch Rennwagen in der Ferrari Challenge ein. Die Restauration eines 250 GTO ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der heutigen Leirer AG. Das heute unbezahlbare Fahrzeug wurde in 15 Kisten in Stein angeliefert und konnte später beim Pebble Beach Concours d’Elegance einen Preis geadelt.

Nicht nur hierzu findet man im Buch einige Bilder wieder, welche in diesem Fall die einzelnen Schritte der Restauration zeigen. Das Buch liefert also viele Geschichten aus einem besonderen Auto-Leben und darunter auch viele ungewöhnliche Anekdoten. Ein Leben mit Ferrari blickt zudem auch noch auf die aktuelle Lage und die Zukunft der Leirer AG und weiteren Unternehmen, welche inzwischen ebenfalls Teil davon sind.

Fazit: In Ein Leben mit Ferrari wird die interessante Geschichte von Fritz und Rita Leirer biografisch erzählt. Dabei steht das Auto nicht ausschließlich im Mittelpunkt, aber zeigt sich als wichtiger Bestandteil der Erfolgsstory der Ferrari-Garage im kleinen Dorf Stein im Appenzellerland. Die vielen Anekdoten aus dem Leben der Leirers werden dazu in gut lesbaren Texten wiedergeben. Immer wieder gibt es dazu zahlreiche Bilder aus dem Familienalbum zu entdecken.
Zum Preis von umgerechnet knapp 35 Euro kann man sich eine gelungene Biografie kaufen. Diese liefert viele Stories aus einem beeindruckende Leben der Familie Leirer. Dabei sind viele Automobile über lange Zeit ein fester Bestandteil.

Titel – Ein Leben mit Ferrari

Bibliografie:
Titel: Ein Leben mit Ferrari – Fritz und Rita Leirer. Eine Familien- und Firmengeschichte.
Autorin: Esther Ferrari
Umfang: 128 Seiten
Format: 170 x 240 mm
Bindung: Hardcover
Auflage: 03/2023
Preis: 34,00 CHF
ISBN: 978-3-85882-877-4
Bestellbar beim Verlag unter:
www.verlagshaus-schwellbrunn.ch

Text: Marco Rassfeld
Fotos: Appenzeller Verlag, Marco Rassfeld

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